Chap. 06
Prince Vasili kept the promise he had given to Princess Drubetskaya who had spoken to him on behalf of her only son Boris on the evening of Anna Pavlovna's soiree.
→Fürst Wassilij hatte sein Versprechen erfüllt, das er auf der Abendgesellschaft bei Anna Pawlowna der Fürstin Drubezkaja gegeben hatte, als sie ihn für ihren einzigen Sohn Boris gebeten hatte.
The matter was mentioned to the Emperor, an exception made, and Boris transferred into the regiment of Semenov Guards with the rank of cornet. He received, however, no appointment to Kutuzov's staff despite all Anna Michaylovna's endeavors and entreaties.
→Er trug die Angelegenheit dem Kaiser vor, und Boris wurde, was sonst selten zu geschehen pflegte, als Fähnrich in das Semjonowsche Garderegiment versetzt. Aber zum Adjutanten Kutusows oder zu seinem Stabe wurde er nicht kommandiert, trotz aller Bemühungen und Intrigen Anna Michailownas.
Soon after Anna Pavlovna's reception Anna Michajlovna returned to Moscow and went straight to her rich relations, the Rostovs, with whom she stayed when in the town and where her darling Borjušky, who had only just entered a regiment of the line and was being at once transferred to the Guards as a cornet, had been educated from childhood and lived for years at a time.
→Bald nach der Abendgesellschaft bei Anna Pawlowna war sie nach Moskau zurückgekehrt, und zwar sofort wieder zu ihren reichen Verwandten, den Rostows, bei denen sie in Moskau wohnte. Bei ihnen war auch Boris von seiner ersten Kindheit an erzogen worden und hatte dort lange Jahre gelebt, ihr vergötterter Boris, der soeben in einem Linienregiment zum Fähnrich ernannt worden war und nun sofort in die Garde versetzt werden sollte.
The Guards had already left Petersburg on the tenth of August, and her son, who had remained in Moscow for his equipment, was to join them on the march to Radziwillóv.
→Die Garde hatte Petersburg schon am 10. August verlassen, und ihr Sohn, der wegen der Equipierung noch in Moskau geblieben war, mußte sie dann auf dem Wege nach Radziwillow einholen,
It was St. Natalia's day and the name day of two of the Rostovs the mother and the youngest daughter both named Nataly.
→Bei den Rostows feierten die Mutter und die jüngste Tochter, die beide Natalja hießen, ihren Namenstag.
Ever since the morning, carriages with six horses had been coming and going continually, bringing visitors to the Countess Rostova's big house on the Povarskaya, so well known to all Moscow.
→Schon vom frühen Morgen an fuhr ein Wagen nach dem andern mit Gratulanten vor dem großen, ganz Moskau bekannten Hause der Gräfin Rostowa auf der Powarskaja-Straße vor.
The countess herself and her handsome eldest daughter were in the drawing-room with the visitors who came to congratulate, and who constantly succeeded one another in relays.
→Die Gräfin saß mit ihrer schönen ältesten Tochter und den Gästen, die einander fortwährend ablösten, im Salon.
The countess was a woman of about fortyfive, with a thin Oriental type of face, evidently worn out with childbearing she had had twelve.
→Sie hatte ein mageres Gesicht von orientalischem Typ, war etwa fünfundvierzig Jahre alt und augenscheinlich durch die Geburten ihrer Kinder, deren sie zwölf hatte, stark mitgenommen.
A languor of motion and speech, resulting from weakness, gave her a distinguished air which inspired respect.
→Die Langsamkeit ihrer Bewegungen und Worte, die wohl von ihrer Kraftlosigkeit herrührte, gab ihr ein gewichtiges Aussehen, das allen Achtung einflößte.
Princess Anna Michajlovna Drubetskaya, who as a member of the household was also seated in the drawing room, helped to receive and entertain the visitors.
→Die Fürstin Anna Michailowna Drubezkaja saß, da sie ja zum Hause gehörte, ebenfalls hier und war ihr behilflich, die Gäste zu empfangen und sich mit ihnen zu beschäftigen.
The young people were in one of the inner rooms, not considering it necessary to take part in receiving the visitors. The count met the guests and saw them off, inviting them all to dinner.
→Die Jugend, die es nicht für nötig gehalten hatte, an dem Besuchsempfang teilzunehmen, befand sich in den hinteren Gemächern. Der Graf begrüßte die Gäste, geleitete sie wieder hinaus und lud sie alle zum Essen ein.
"I am very, very grateful to you, "ma chère" or "mon cher"" he called everyone without exception and without the slightest variation in his tone, "my dear," whether they were above or below him in rank "I thank you for myself and for our two dear ones whose name day we are keeping.
→»Ich danke Ihnen sehr, ma chère oder mon cher« – ma chère oder mon cher sagte er ohne Ausnahme und ohne die geringsten Schattierungen zu allen, sowohl zu Leuten von höherem als auch von niedrigerem Rang –, »für die Ehre, die Sie mir und den lieben Namenstagskindern erweisen.
But mind you come to dinner or I shall be offended, "mon cher!" On behalf of the whole family I beg you to come, "ma chère!"."
→Bitte kommen Sie doch zum Diner. Sie beleidigen mich sonst, mon cher. Ich bitte Sie herzlich im Namen der ganzen Familie, ma chère.«
These words he repeated to everyone without exception or variation, and with the same expression on his full, cheerful, clean-shaven face, the same firm pressure of the hand and the same quick, repeated bows.
→Diese Worte sagte er ohne Unterschied zu allen, wer es auch sein mochte, mit einem stets gleichen Ausdruck auf dem vollen, heiteren, glattrasierten Gesicht, mit dem gleichen Händedruck und mit den gleichen, immer wiederholten kurzen Verbeugungen.
As soon as he had seen a visitor off he returned to one of those who were still in the drawing room,
→Hatte der Graf einen Gast hinausbegleitet, so kehrte er zu den anderen zurück, die noch im Salon waren,
drew a chair toward him or her, and jauntily spreading out his legs and putting hi hands on his knees with the air of a man who enjoys life and knows how to live, he swayed to and fro with dignity, offered surmises about the weather, or touched on questions of health, sometimes in Russian and sometimes in very bad but self-confident French;
→schob sich einen Sessel heran und setzte sich hin. Mit der Miene eines Menschen, der sich seines Lebens freut und auch zu leben versteht, spreizte er schneidig die Beine und wiegte sich gewichtig hin und her. Er stellte Betrachtungen über das Wetter an, gab und empfing gute Ratschläge über die Gesundheit, bald auf russisch, bald in einem sehr schlechten, aber selbstgefällig gesprochenen Französisch.
then again, like a man weary but unflinching in the fulfillment of duty, he rose to see some visitors off and, stroking his scanty gray hairs over his bald patch, also asked them to dinner.
→Dann erhob er sich wieder mit der Miene eines abgespannten Menschen, der aber doch in der Erfüllung seiner Pflichten festbleibt, um einen Gast hinauszubegleiten, und lud auch ihn zum Diner ein, indem er sich die wenigen grauen Haare seiner Glatze glattstrich.
Sometimes on his way back from the anteroom he would pass through the conservatory and pantry into the large marble dining hall, where tables were being set out for eighty people; and looking at the footmen, who were bringing in silver and china, moving tables, and unfolding damask table linen, he would call Dmitri Vasiljevitch, a man of good family and the manager of all his affairs, and while looking with pleasure at the enormous table would say:
→Hin und wieder ging er, wenn er aus dem Vorzimmer zurückkehrte, durch das Blumenzimmer und den Bedientenraum in den großen Marmorsaal, wo ein Tisch für achtzig Personen gedeckt wurde. Er sah den Dienern zu, die das Silber und Porzellan brachten, die Tische auseinanderstellten und die Kamtschatkatischtücher ausbreiteten, rief dann Dimitrij Wassiljewitsch zu sich, einen adligen jungen Mann, der des Grafen Geschäfte erledigte, und sagte zu ihm:
"Well, Dmitri, you'll see that things are all as they should be?
→»Nun, mein lieber Dimitrij, sehen Sie zu, daß alles gut wird. Ja, so ist es recht«, und er betrachtete mit Vergnügen die große, ausgezogene Tafel.
The great thing is the serving, that's it." And with a complacent sigh he would return to the drawing room.
→»Ein kunstvoll gedeckter Tisch ist immer die Hauptsache. Ja, ja.« Dann kehrte er mit einem selbstzufriedenen Seufzer in den Salon zurück.
"Maria Lvovna Karaginova and her daughter!" announced the countess' gigantic footman in his bass voice, entering the drawing room. The countess reflected a moment and took a pinch from a gold snuffbox with her husband's portrait on it.
→»Marja Lwowna Karagina mit ihrer Tochter«, meldete, durch die Salontür tretend, in tiefstem Baß ein riesiger Lakai, der sonst den Grafen auf seinen Ausfahrten zu begleiten pflegte. Die Gräfin dachte einen Augenblick nach und schnupfte aus einer goldenen Tabaksdose, die mit dem Bild ihres Mannes geschmückt war.
→"I'm quite worn out by these callers. However, I'll see her and no more. She is so affected. Ask her in," she said to the footman in a sad voice, as if saying : "Very well, finish me off."
→»Diese Visiten machen mich ganz krank«, sagte sie. »Na, das ist aber nun die letzte, die ich annehme. Sie ist sehr empfindlich.
as if saying : "Very well, finish me off." A tall, stout, and proud-looking woman, with a round-faced smiling daughter, entered the drawing room, their dresses rustling.
→Ich lasse bitten«, sagte sie in melancholischem Ton, wie wenn sie sagen wollte: »Bitte, schlagt mich nur vollends tot!« Eine hohe, stattliche, sehr stolz aussehende Dame und ihr rundbäkkiges lächelndes Töchterchen traten mit rauschenden Kleidern in den Salon ein.
-"Dear Countess, what an age . . . She has been laid up, poor child ... at the Razumovski's ball . . . and Countess Apraksinova ... I was so delighted ..." came the sounds of animated feminine voices, interrupting one another and mingling with the rustling of dresses and the scraping of chairs.
→»Chère comtesse, il y a si longtemps … Sie hat zu Bett gelegen, das arme Kind … au bal des Razoumowsky … et la comtesse Apraksine … j’ai été si heureuse …(Ich war so glücklich...,)« so hörte man lebhafte weibliche Stimmen reden, die sich gegenseitig ins Wort fielen und mit dem Rascheln der Kleider und dem Stühlerücken in eins verschmolzen.
Then one of those conversations began which last out until, at the first pause, the guests rise with a rustle of dresses and say, "I am so delighted . . . Mamma's health . . . and Countess Apraksina . . ." and then, again rustling, pass into the anteroom, put on cloaks or mantles, and drive away.
→Nun begann eines jener Gespräche, die man nur deshalb anknüpft, um sich bei der ersten Pause zu erheben, mit den Kleidern zu rauschen und zu sagen: »Ich war sehr erfreut …, die Gesundheit Mamas … und der Fürstin Apraxina«, um dann wieder mit den Kleidern zu rauschen, ins Vorzimmer zu gehen, den Pelz oder Mantel anzuziehen und wieder abzufahren.
The conversation was on the chief topic of the day: the illness of the wealthy and celebrated beau of Catherine's day, Count Bezuchov,and about his illegitimate son Pierre, the one who had behaved so improperly at Anna Pavlovna's reception.
→Das Gespräch drehte sich um die wichtigste Neuigkeit, die damals in der Stadt besprochen wurde, um die Krankheit des alten Grafen Besuchow, eines der reichsten und schönsten Männer aus der Zeit Katharinas, und um seinen unehelichen Sohn Pierre, der sich auf der Abendgesellschaft Anna Pawlowna Scherers so ungehörig benommen habe.
"I am so sorry for the poor count," said the visitor. "He is in such bad health, and now this vexation about his son is enough to kill him!"
→»Der arme Graf tut mir sehr leid«, sagte die Besucherin, »sein Befinden ist schon sowieso so schlecht und nun noch dieser Kummer mit dem Sohn, das wird sein Ende sein.«
"What is that?" asked the countess as if she did not know what the visitor alluded to, though she had already heard about the cause of Count Bezrikhov's distress some fifteen times.
→»Was ist denn nur geschehen?« fragte die Gräfin, als ob sie nicht wüßte, wovon ihre Besucherin sprach, obwohl sie doch heute bereits fünfzehnmal die Ursache von Graf Besuchows Kummer gehört hatte.
"That's what comes of a modern education," exclaimed the visitor. "It seems that while he was abroad this young man was allowed to do as he liked, and now in Petersburg I hear he has been doing such terrible things that he has been expelled by the police."
→ »Ja, ja, das ist die heutige Erziehung. Schon im Ausland«, sagte die Besucherin, »ist dieser junge Mensch immer nur sich selbst überlassen gewesen, und jetzt richtet er nun, wie man sagt, in Petersburg solch fürchterliche Dinge an, daß ihn die Polizei ausgewiesen haben soll.«
"You don't say so!" replied the countess. "He chose his friends badly," interposed Anna Mikhaylovna. "Prince Vasili's son, he, and a certain Dolokhov have, it is said, been up to heaven only knows what! And they have had to suffer for it.
→»Was Sie sagen«, erwiderte die Gräfin. »Er hat sich seine Gesellschaft schlecht ausgewählt«, mischte sich die Fürstin Anna Michailowna ins Gespräch. »Der Sohn des Fürsten Wassilij, er und ein gewisser Dolochow haben, sagt man, Gott weiß was für Dinge ausgefressen.
And they have had to suffer for it. Dolochov has been degraded to the ranks and Bezuchov's son sent back to Moscow. Anatole Kuragin's father managed somehow to get his son's affair hushed up, but even he was ordered out of Petersburg."
→Und beide haben es büßen müssen. Dolochow ist zum Gemeinen degradiert, und Besuchows Sohn ist nach Moskau verwiesen.« »Bei Anatol Kuragin hat der Vater die Sache noch irgendwie eingerenkt. Doch aus Petersburg ist er ebenfalls verwiesen worden.«
"But what have they been up to?" asked the countess. "They are regular brigands, especially Dolochov," replied f the visitor. "He is a son of Marya Ivanovna" Dolochova, such a worthy woman, but there, just fancy!
→»Ja, aber was haben sie denn eigentlich verbrochen?« fragte die Gräfin. »Das sind die reinsten Verbrecher, besonders Dolochow«, erwiderte die Besucherin. »Er ist ein Sohn Marja Iwanownas, einer durchaus ehrwürdigen Dame. Und was macht er? Können Sie sich das vorstellen?
Those three got hold of a bear somewhere, put it in a carriage, and set off with it to visit some actresses! The police tried to interfere, and what did the young men do? They tied a policeman and the bear back to back and put the bear into the Mojka Canal.
→Da treiben sie zu dreien irgendwo einen Bären auf, setzen den zu sich in den Wagen und fahren mit ihm zu irgendwelchen Schauspielerinnen. Natürlich kommt gleich die Polizei herbei, um dem Unfug zu steuern. Da nehmen sie den Polizeiaufseher, binden ihn Rücken an Rücken mit dem Bären zusammen und stoßen den Bären in die Mojka;
And there was the bear swimming about with the policeman on his back!" "What a nice figure the policeman must have cut, my dear!" shouted the count, dying with laughter,
→der Bär schwimmt, und der Polizeiaufseher liegt oben darauf.« »Nett muß da der Polizeiaufseher ausgesehen haben«, rief der Graf berstend vor Lachen.
"Oh, how dreadful! How can you laugh at it, Count?" Yet the ladies themselves could not help laughing. "It was all they could do to rescue the poor man," continued the visitor.
→»Aber das ist ja entsetzlich, wie kann man nur über so etwas lachen, Graf?« Doch die Damen lachten unwillkürlich ebenfalls. »Und mit großen Anstrengungen konnte man den Unglücklichen noch retten«, fuhr die Besucherin fort,»
"And to think it is Cyril Vladimirovich Bezukhov's son who amuses himself in this sensible manner! And he was said to be so well educated and clever. This is all that his foreign education has done for him!
→fügte sie hinzu. »Dabei behauptet man, daß er gut erzogen und sehr klug sei. Da sieht man, wozu die ganze Erziehung im Ausland führt!
I hope that here in Moscow no one will receive him, in spite of his money. They wanted to introduce him to me, but I quite declined: I have my daughters to consider."
→Ich hoffe, daß ihn hier niemand empfangen wird, wenn er auch noch so reich ist. Man wollte ihn mir vorstellen. Ich habe es aber abgelehnt: ich habe Töchter.
"Why do you say this young man is so rich?" asked die countess, turning away from the girls, who at once assumed an air of inattention.
→»Warum sagen Sie, daß dieser junge Mann so reich sein soll?« fragte die Gräfin und wandte sich von den jungen Mädchen ab, die auch gleich so taten, als ob sie nicht zuhörten.
"His children are all illegitimate. I drink Pierre also is illegitimate." The visitor made a gesture with her hand. "I should think he has a score of them."
→»Der Graf hat doch nur uneheliche Kinder. Und dieser Pierre scheint doch auch ein solches zu sein.« Die Besucherin machte eine wegwerfende Handbewegung. »Er hat, glaube ich, zwanzig uneheliche Kinder.«
Princess Anna Michajlovna intervened in the conversation, evidently wishing to show her connections and knowledge of what went on in society.
→Jetzt mischte sich die Fürstin Anna Michailowna wieder ins Gespräch. Sie wollte wahrscheinlich zeigen, was für einflußreiche Verbindungen sie habe und wie gut sie über alles, was in der höheren Gesellschaft vor sich ging, Bescheid wisse.
"The fact of the matter is," said she significantly, and also in a half whisper, "everyone knows Count Cyril's reputation. .
→»Die Sache ist nämlich so«, sagte sie wichtig und halbflüsternd, »Graf Kirill Wladimirowitschs Ruf ist ja bekannt.
... He has lost count of his children, but this Pierre was his favorite." "How handsome the old man still was only a year ago!" remarked the countess.
→Wieviel Kinder er eigentlich hat, das weiß er wohl selber kaum, aber dieser Pierre ist entschieden sein Liebling.« »Wie der alte Mann doch noch schön war«, warf die Gräfin ein,
"I have never seen a handsomer man." "He is very much altered now," said Anna Michajlovna.
→ »noch im vorigen Jahr! Einen schöneren Mann habe ich niemals gesehen.« »Jetzt hat er sich sehr verändert«, fuhr Anna Michailowna fort.
"Well, as I was saying, Prince Vasili is the next heir through his wife, but the count is very fond of Pierre, looked after his education, and wrote to the Emperor about him;
→»Ich wollte aber sagen«, wiederholte sie, »durch seine Frau ist eigentlich Fürst Wassilij der rechtmäßige Erbe des ganzen Besitzes, aber der Vater liebt Pierre sehr, er hat sich um seine Erziehung gekümmert, auch seinetwegen an den Kaiser geschrieben,
so that in the case of his death and he is so ill that he may die at any moment, and Dr. Lorrain has come from Petersburg no one knows who will inherit his immense fortune, Pierre or Prince Vasili.
→so daß jetzt niemand weiß, wer das ungeheure Vermögen, wenn der Graf stirbt, einmal erben wird, Fürst Wassilij oder Pierre. Und augenscheinlich geht es ihm so schlecht, daß man jede Minute das Schlimmste befürchtet. Sogar Doktor Lorrain ist aus Petersburg herübergekommen.
Forty thousand serfs and millions of rubles! I know it all very well for Prince Vasili told me himself.
→Vierzigtausend Seelen und dazu noch viele Millionen! Ich weiß das ganz genau, weil Fürst Wassilij es mir selber gesagt hat.
Besides, Cyril Vladimirovich is my mother's second cousin.
→Und außerdem ist Kirill Wladimirowitsch ein Onkel zweiten Grades von mir, und zwar durch meine Mutter.
He's also my Boris's godfather," she added, as if she attached no importance at all to the fact.
→Er ist auch Boris’ Pate«, fügte sie in einem Ton hinzu, als ob sie diesem Umstand keine so große Bedeutung beilege.
"Prince Vasili arrived in Moscow yesterday. I hear he has come on some inspection business," remarked the visitor. "Yes, but between ourselves," said the princess, "that is a pretext. The fact is he has come to see Count Cyril Vladimirovich, hearing how ill he is."
→»Fürst Wassilij ist gestern in Moskau angekommen, er fährt zu einer Revision, sagte man mir«, schaltete die Besucherin ein. »Ja, aber entre nous«, bemerkte die Fürstin, »das ist nur ein Vorwand. Er ist eigentlich nur des Grafen Kirill Wladimirowitsch wegen hergekommen, weil er gehört hat, daß es ihm so schlecht geht.«
"But do you know, my dear, that was a capital joke," said the count; and seeing that the elder visitor was not listening, he turned to the young ladies.
→»Meine Liebe, das ist doch aber ein famoser Scherz«, sagte der Graf; doch als er merkte, daß die ältere Dame nicht zuhörte wandte er sich zu den jungen Mädchen:
"I can just imagine what a funny figure that policeman cut!" And as he waved his arms to impersonate the policeman, his portly form again shook with a deep ringing laugh, the laugh of one who always eats well and, in particular, drinks well.
→»Ich kann mir vorstellen, was für eine köstliche Figur der Revieraufseher abgegeben haben mag!« Und er machte es nun vor, wie der Revieraufseher mit den Armen gezappelt haben mochte, und lachte dabei wieder mit seinem lauten, tiefen Lachen, das seinen ganzen Körper ins Schwanken brachte, wie etwa Leute lachen, die immer gut gegessen und getrunken haben.
"So do come and dine with us" he said.
→»Und nicht wahr, ich darf Sie bitten, heute bei uns zu speisen?« fügte er hinzu.
Silence ensued. The countess looked at her callers, smiling affably, but not concealing the fact that she would not be distressed if they now rise and took their leave.
→Alle schwiegen einen Augenblick. Die Gräfin blickte ihren Gast an und lächelte freundlich, ohne aber dabei zu verbergen, daß sie nicht im geringsten beleidigt wäre, wenn dieser sich jetzt erhöbe und fortginge.
The visitor's daughter was already smoothing down her dress with an inquiring look at her mother, when suddenly from the next room were heard the footsteps of boys and girls running to the door and the noise of a chair falling over, and a girl of thirteen, hiding something in the folds of her short muslin frock, darted in and stopped short in the middle of the room.
→Die Tochter der Karagina strich bereits ihr Kleid glatt, um aufzustehen, und sah fragend ihre Mutter an. Da hörte man plötzlich aus dem Nebenzimmer, wie mehrere männliche und weibliche Füße zur Tür liefen. Ein Stuhl, an den jemand gestoßen war, fiel mit Gepolter um, und ein etwa dreizehnjähriges Mädchen kam ins Zimmer gelaufen, hielt etwas in ihrem kurzen Musselinröckchen verborgen und blieb mitten im Zimmer stehen.
It was evident that she had not intended her flight to bring her so far. Behind Her in the doorway appeared a student with a crimson coat collar, an officer of the Guards, a girl of fifteen, and a plump rosy-faced boy in a short jacket.
→Augenscheinlich war sie, ohne es zu wollen, so weit hereingestürzt, da sie ihren schnellen Lauf nicht mehr hatte hemmen können. In der Tür erschienen im selben Augenblick ein Student mit einem himbeerfarbenen Uniformkragen, ein Gardeoffizier, ein fünfzehnjähriges Mädchen und ein dicker rotbackiger Junge in einem Kinderjäckchen.
The count jumped up and, swaying from side to side, spread his arms wide and threw them round the little girl who had run in.
→Der Graf sprang auf, wiegte sich hin und her und umfing das hereinstürmende Mädchen mit ausgebreiteten Armen.
"Ah, here she is!" he exclaimed laughing. "My pet, whose name day it is. My dear pet!" "Ma chère, there is a time for everything," said the countess with feigned severity.
→»Ah, da ist sie ja«, rief er lachend, »unser Namenstagskind! Ma chère Natalie!« »Ma chère, il y a un temps pour tout(Alles hat ihre Zeit, mein Schatz,)«, sagte die Gräfin in verstellt strengem Ton.
"You spoil her, Ilya," she added, turning to her husband. "How do you do, my dear? I wish you many happy returns of your name day," said the visitor. "What a charming child," she added, addressing the mother.
→»Du verwöhnst sie immer, Elie!« fügte sie dann, zu ihrem Mann gewandt, hinzu. »Bonjour ma chère, je vous félicite (Guten Tag, meine Liebe, ich gratuliere Ihnen zum Namenstag,)«, sagte die Besucherin. »Quelle délicieuse enfant!(Was für ein entzückendes Kind!)« setzte sie hinzu und wandte sich an die Mutter.
This black-eyed, wide-mouthed girl, not pretty but full of life with childish bare shoulders which after her run heaved and shook her bodice, with black curls tossed backward, thin bare arms, little legs in lace-frilled drawers, and feet in low slippers was just at that charming age when a girl is no longer a child, though the child is not yet a young woman.
→Das schwarzäugige, nicht schöne, aber lebhafte Mädchen mit dem großen Mund, mit ihren bloßen Kinderschultern, die sich infolge des schnellen Laufs in ihrem Mieder hoben und senkten, mit ihren zurückgeworfenen schwarzen Locken, den dünnen nackten Armen, den schmalen Beinen in Spitzenhöschen und den kleinen Füßen in ausgeschnittenen Schuhen war gerade in dem lieblichen Alter, in dem ein Mädchen schon nicht mehr Kind ist, aber auch noch nicht junge Dame.
Escaping from her father she ran to hide her flushed face in the lace of her mother's mantilla not paying the least attention to her severe remark and began to laugh.
→Nachdem sie dem Vater entschlüpft war, lief sie zu ihrer Mutter hin und verbarg unter Lachen ihr Gesicht in deren Spitzenmantille, ohne ihre strenge Bemerkung zu beachten.
She laughed, and in fragmentary sentences tried to explain about a doll which she produced from the folds of her frock. "Do you see? . . . My doll . . . Mimi . . . You see . . ." was all Natasha managed to utter (to her everything seemed funny).
→Sie erzählte unter stoßweisem Lachen etwas von einer Puppe, die sie aus ihrem Röckchen hervorholte. »Seht Ihr? … die Puppe … Mimi … seht hier.« Natascha konnte nicht weiterreden, ihr kam alles lächerlich vor.
She leaned against her mother and burst into such a loud, ringing fit of laughter that even the prim visitor could not help joining in.
→Sie ließ sich wieder in den Schoß ihrer Mutter fallen und lachte so laut und helltönend, daß alle, sogar die gezierte Besucherin, gegen ihren Willen mitlachen mußten.
"Now then, go a way and take your monstrosity with you," s aid the mother, pushing away her daughter with pretended sternness, and turning to the visitor she added: "She is my youngest girl."
→»Ach, geh weg mit deinem kleinen Scheusal«, sagte die Mutter und schob mit erkünstelt ärgerlicher Miene ihre Tochter von sich. »Das ist meine Jüngste«, sagte sie dann zu der Besucherin.
Natasha, raising her face for a moment from her mother's mantilla, glanced up at her through tears of laughter, and again hid her face.
→Natascha hob für einen Augenblick ihr Gesicht aus dem Spitzenschal ihrer Mutter, sah sie durch Tränen, die ihr das Lachen in die Augen getrieben hatte, von unten her an und versteckte dann wieder ihr Gesicht in den Falten.
The visitor, compelled to look on at this family scene, thought it necessary to take some part in it.
→Die Besucherin, die gezwungen war, sich an dieser Familienszene mitzufreuen, hielt es für nötig, sich an ihr irgendwie zu beteiligen.
"Tell me, my dear," said she to Natasha, "is Mimi a relation of yours? A daughter, I suppose?" Natasha did not like the visitor's tone of condescension to childish things.
→»Sagen Sie, mein liebes Kind«, wandte sie sich an Natascha, »wie ist denn diese Mimi mit Ihnen verwandt? Wohl Ihr Töchterchen?« Natascha mißfiel diese herablassende, erkünstelt kindliche Redeweise, mit der sich die Besucherin an sie wandte.
She did not reply, but looked at her seriously. Meanwhile the younger generation: Boris, the officer, Anna Michajlovna's son; Nicholas, the undergraduate, the count's eldest son; Sonya, the count's fifteen-year-old niece, and little Petruša, his youngest boy.
→Sie antwortete nichts darauf und sah den Gast nur ernsthaft an. Währenddessen hatte sich die ganze Jugend im Salon eingefunden: der Offizier Boris, der Sohn der Fürstin Anna Michailowna, der Student Nikolaj, der älteste Sohn des Grafen, Sonja, seine fünfzehnjährige Nichte, und der kleine Petja, der jüngste Sohn des Hauses.
had all settled down in the drawing room and were obviously trying to restrain within the bounds of decorum the excitement and mirth that shone in all their faces.
→Sie alle bemühten sich sichtlich, die Lebhaftigkeit und Fröhlichkeit, die ihnen aus den Augen leuchteten, in den Grenzen der Schicklichkeit zu halten.
Evidently in the back rooms, from which they had dashed out so impetuously, the conversation had been more amusing than the drawing-room talk of society scandals, the weather, and Countess Apraksina.
→Offenbar war ihre Unterhaltung dort in den hinteren Zimmern, von wo sie so ungestüm hergelaufen kamen, weit fröhlicher gewesen als das Gespräch hier im Salon, wo man sich über Stadtklatsch, über das Wetter und die Komtesse Apraxina unterhielt.
Now and then they glanced at one another, hardly able to suppress their laughter. The two young men, the student and the officer, friends from childhood, were of the same age and both handsome fellows, though not alike.
→Hin und wieder sahen sie sich untereinander an und konnten kaum das Lachen unterdrücken. Die beiden jungen Männer, der Student und der Offizier, waren im gleichen Alter, und seit ihrer Kindheit befreundet.
Boris was tall and fair, and his calm and handsome face had regular, delicate features.
→Boris war ein großer blonder Jüngling mit regelmäßigen feinen Zügen und einem ruhigen und hübschen Gesicht,
Nicholas was short with curly hair and an open expression. Dark hairs were already showing on his upper lip, and his whole face expressed impetuosity and enthusiasm.
→Nikolaj dagegen ein nicht sehr großer, kraushaariger junger Mann mit offenem Gesichtsausdruck. Auf seiner Oberlippe zeigten sich schon einige schwarze Härchen, und auf dem ganzen Gesicht prägten sich Ungestüm und Begeisterung aus.
Nicholas blushed when he entered the drawingroom. He evidently tried to find something to say, but failed. Boris on the contrary at once found his footing, and related quietly and humorously how he had known that doll Mimi when she was still quite a young lady, before her nose was broken; how she had aged during the five years he had known her, and how her head had cracked right across the skull.
→Er errötete, als er in den Salon trat, und man merkte deutlich, wie er vergeblich nach etwas suchte, das er sagen könnte. Boris dagegen fand sich sofort hinein und erzählte in ruhigem und scherzhaftem Ton, daß er die Puppe Mimi schon als kleines Mädchen gekannt habe, als ihre Nase noch nicht verstümmelt gewesen sei, sie sei aber, soweit er sich besinnen könne, in diesen fünf Jahren doch recht alt geworden und habe jetzt einen Riß über den ganzen Kopf.
Having said this he glanced at Natasha.
→Nachdem er das gesagt hatte, blickte er Natascha an.
She turned away from him and glanced at her younger brother, who was screwing up his eyes and shaking with suppressed laughter, and unable to control herself any longer, she jumped up and rushed from the room as fast as her nimble little feet would carry her.
→Diese wandte sich von ihm ab, sah sich nach ihrem jüngsten Bruder um, der mit zusammengekniffenen Augen vor lautlosem Lachen bebte, und lief dann, da sie sich nicht mehr beherrschen konnte, so schnell aus dem Zimmer, wie ihre flinken Beinchen sie tragen konnten.
Boris did not laugh. "You were meaning to go out, weren't you, Mamma? Do you want the carriage?" he asked his mother with a smile. "Yes, yes, go and tell them to get it ready" she answered, returning his smile.
→Boris blieb ganz ernst. »Sie wollten doch wohl ausfahren, Mama? Soll ich den Wagen bestellen?« fragte er lächelnd seine Mutter. »Ja, geh, geh, laß anspannen«, entgegnete diese lächelnd.
Boris quietly left the room and went in search of Natasha. The plump boy ran after them angrily, as if vexed that their program had been disturbed.
→Boris ging langsam zur Tür hinaus und hinter Natascha her. Der dicke kleine Junge lief ihnen ärgerlich nach, als sei er ungehalten darüber, daß er in seinem Spaß gestört worden war.
The only young people remaining in the drawing room, not counting the young lady visitor and the countess' eldest daughter (who was four years older than her sister and behaved already like a grown-up person), were Nicholas and Sonya, the niece.
→Von der Jugend waren – nicht mitgerechnet die zu Besuch weilende junge Dame und die älteste Tochter der Gräfin, die vier Jahre älter als ihre Schwester war und sich schon wie eine Große benahm – im Salon nur Nikolaj und die Nichte der Gräfin, Sonja, geblieben.
Sonya was a slender little brunette with a tender look in her eyes which were veiled by long lashes, thick black plaits coiling twice round her head, and a tawny tint in her complexion and espe- cially in the color of her slender but graceful and muscular arms and neck.
→Diese war eine zarte, zierliche Brünette mit einem weichen, von langen Wimpern beschatteten Blick. Sie trug ihren schweren schwarzen Zopf zweimal um den Kopf geschlungen und fiel durch den gelblichen Ton ihrer Hautfarbe auf, was besonders im Gesicht, auf den entblößten mageren, aber graziösen und kräftigen Armen und am Halse sichtbar war.
By the grace of her movements, by the softness and flexibility of her small limbs, and by a certain coyness and reserve of manner, she reminded one of a pretty, half-grown kitten which promises to become a beautiful little cat.
→Mit ihren geschmeidigen Bewegungen, ihren weichen, biegsamen kleinen Gliedern und dem etwas listigen, zurückhaltenden Wesen erinnerte sie an ein Kätzchen, das noch nicht ganz ausgewachsen ist, aber später einmal eine prächtige Katze abgeben wird.
She evidently considered it proper to show an interest in the general conversation by smiling, but in spite of herself her eyes under their thick long lashes watched her cousin who was going to join the army, with such passionate girlish adoration that her smile could not for a single instant impose upon anyone,
→Sie hielt es offenbar für schicklich, ihr Interesse an dem allgemeinen Gespräch durch ein Lächeln auszudrücken. Aber ganz gegen ihren Willen hefteten sich ihre Augen unter den langen dichten Wimpern auf ihren Vetter, der bald zum Heere fahren sollte, und zwar mit einem solch leidenschaftlichen, mädchenhaft schwärmerischen Blick, daß ihr Lächeln keinen Augenblick jemanden täuschen konnte:
and it was clear that the kitten had settled down only to spring up with more energy and again play with her cousin as soon as they too could, like Natasha and Boris, escape from the drawing room.
→es war nur zu offensichtlich, daß dieses Kätzchen sich nur deshalb hingesetzt hatte, um desto energischer aufzuspringen und mit dem Vetter zu spielen, sobald sie nur erst, wie jetzt Boris und Natascha, diesem Salon wieder entschlüpft sein würden.
"Ah yes, my dear," said the count, addressing the visitor and pointing to Nicholas, "his friend Boris has become an officer, and so for friendship's sake he is leaving the university and me, his old father, and entering the military service, my dear.
→»Ja, ma chère«, sagte der alte Graf zu der Besucherin und zeigte auf Nikolaj. »Sein Freund Boris ist soeben zum Offizier befördert worden, und aus Freundschaft will er sich nicht von ihm trennen. Er läßt mich, seinen alten Vater, und die Universität im Stich, um in das Heer einzutreten.
And there was a place and everything waiting for him in the Archives Department! Isn't that friendship?" remarked the count in an inquiring tone. "But they say that war has been declared," replied the visitor.
→ Und im Archiv war doch schon eine Stelle für ihn bereit und auch sonst schon alles in Ordnung. Das heißt Freundschaft, wie?« fügte der Graf in fragendem Ton hinzu. »Man sagt, der Krieg sei schon erklärt«, bemerkte die Besucherin.
"They've been saying so a long while," said the count, "and they'll say so again and again, and that will be the end of it. My dear, there's friendship for you," he repeated. "He's joining the hussars." The visitor, not knowing what to say, shook her head.
→ »Das heißt es schon lange«, entgegnete der Graf. »Man redet immer wieder und wieder davon, und dann läßt man alles beim alten. Ja, ma chère, das nennt man Freundschaft!« sagte er noch einmal. »Er wird Husar.« Da die Besucherin nicht wußte, was sie sagen sollte, so wiegte sie den Kopf hin und her.
"It's not at all from friendship," declared Nicholas, flaring up and turning away as it from a shameful aspersion. "It is not from friendship at all; I simply feel that the army is my vocation." He glanced at his cousin and the young lady visitor; and they were both regarding him with a smile of approbation.
→»Ganz und gar nicht aus Freundschaft«, sagte Nikolaj auflodernd und verwahrte sich dagegen, als ob dies eine schimpfliche Verleumdung wäre. »Gar nicht aus Freundschaft, sondern einfach deshalb, weil ich mich zum Soldaten berufen fühle.« Er sah sich nach seiner Cousine um und nach der jungen Dame, die zu Besuch war. Beide blickten ihn mit einem Lächeln der Billigung an.
"Schubert, the colonel of the Pavlograd Hussars, is dining with us today. He has been here on leave and is taking Nicholas back with him. It can't be helped!" said the count, shrugging his shoulders and speaking playfully of a matter that evidently distressed him.
→»Heute diniert der Oberst des Pawlograder Husarenregiments, Schubert, bei uns. Er war hier auf Urlaub und nimmt ihn gleich mit. Was soll man da machen«, sagte der Graf, zuckte mit den Achseln und bemühte sich, in scherzhaftem Ton über eine Sache zu reden, die ihm augenscheinlich viel Kummer bereitete.
"I have already told you, Papa," said his son, "that if you don't wish to let me go, I'll stay. But I know I am no use anywhere except in the army;
→»Ich habe Ihnen ja schon gesagt, Papa«, erwiderte der Sohn, »ich bleibe hier, wenn Sie mich nicht fortlassen wollen. Aber ich weiß genau, daß ich zu nichts anderem tauge als zum Heeresdienst.
I am not a diplomat or a government clerk. I don't know how to hide what I feel." As he spoke he kept glancing with the flirtatiousness of a handsome youth at Sonya and the young lady visitor.
→Ich bin kein Diplomat, kein Beamter: ich verstehe nicht, das zu verbergen, was ich fühle«, fuhr er fort und blickte dabei mit jener Koketterie, wie sie jungen, hübschen Leuten eigen ist, Sonja und das andere junge Mädchen an.
The little kitten, feasting her eyes on him, seemed ready at any moment to start her gambols again and display her kittenish nature.
→Das Kätzchen, das sich mit seinen Augen geradezu an ihm festsog, schien jede Minute bereit zu sein, wieder mit ihm zu spielen und ihre ganze Katzennatur zu zeigen.
"All right, all right!" said the old count. "He always flares up! This Buonaparte has turned all their heads; »Na ja, es ist schon gut!« sagte der alte Graf. »Er ereifert sich gleich immer. Napoleon verdreht allen den Kopf.
they all think of how he rose from an ensign and became Emperor. Well, well, God grant it," he added, not noticing his visitor's sarcastic smile.
→Sie denken immer nur daran, wie aus einem Leutnant ein Kaiser geworden ist! Na, meinetwegen«, fügte er hinzu, ohne das spöttische Lächeln der Besucherin zu bemerken.
The elders began talking about Bonaparte. Julie Karagina turned to young Rostov. "What a pity you weren't at the Archarovs' on Thursday.
→Die Erwachsenen sprachen nun über Bonaparte. Julie, die Tochter der Frau Karagina, wandte sich jetzt an den jungen Rostow. »Wie schade, daß Sie am Donnerstag nicht bei den Archarows waren.
It was so dull without you," said she, giving him a tender smile. The young man, flattered, sat down nearer to her with a coquettish smile, and engaged the smiling Julie in a confidential conversation without at all noticing that his involuntary smile had stabbed the heart of Sonya, who blushed and smiled unnaturally.
→Ich habe mich gelangweilt ohne Sie«, sagte sie, ihm zärtlich zulächelnd. Der geschmeichelte junge Mann setzte sich mit dem koketten Lächeln der Jugend näher zu der strahlenden Julie und begann mit ihr allein ein Gespräch, ohne dabei im geringsten zu bemerken, daß sein unwillkürliches Lächeln das Herz der eifersüchtig errötenden und doch erkünstelt lächelnden Sonja wie mit einem Messer zerschnitt.
In the midst of his talk he glanced round at her. She gave him a passionately angry glance, and hardly able to restrain her tears and maintain the artificial smile on her lips, she got up and left the room.
→Mitten im Gespräch sah er sich nach ihr um. Sonja blickte ihn leidenschaftlich und zornig an und konnte kaum die Tränen zurückhalten und ihr gekünsteltes Lächeln bewahren. Sie stand auf und ging aus dem Zimmer.
All Nicholas' animation vanished. He waited for the first pause in the conversation, and then with a distressed face left the room to find Sonja.
→Jetzt verschwand Nikolajs ganze Lebhaftigkeit mit einem Schlag. Er wartete die erste Pause in der Unterhaltung ab und entfernte sich dann mit verstörtem Gesicht ebenfalls, um Sonja zu suchen.
"How plainly all these young people wear their hearts on their sleeves!" said Anna Michajlovna, pointing to Nicholas as he went out.
→»Wie leicht kann man doch die Geheimnisse dieser Jugend durchschauen«, sagte Anna Michailowna und wies auf den hinausgehenden Nikolaj.
"Cousinage dangereux voisinage" she added. "Yes," said the countess when the brightness these young people had brought into the room had vanished; and as if answering a question no one had put but which was always in her mind, "
→»Cousinage – dangereux voisinage(Cousins und Cousinen - das ist eine gefährliche Beziehung)«, fügte sie hinzu. »Ja«, sagte die Gräfin, nachdem der Sonnenstrahl verschwunden war, den dieses junge Volk in den Salon getragen hatte, und es schien, als beantworte sie eine Frage, die ihr zwar niemand gestellt, die sie aber immer beschäftigt hatte, »
and how much suffering, how much anxiety one has had to go through that we might rejoice in them now!
→ja, wie viele Leiden und Unruhe muß man durchmachen, um jetzt an ihnen Freude zu haben.
And yet really the anxiety is greater now than the joy. One is always, always anxious! Especially just at this age, so dangerous both for girls and boys."
→Und auch jetzt hat man mehr Angst als Freude durchzukosten. Immer ist man in Furcht und Sorgen. Es ist ja gerade dieses Alter, das so gefährlich für Mädchen und Knaben ist.«
"It all depends on the bringing up," remarked the visitor. "Yes, you're quite right," continued the countess. "Till now I have always, thank God, been my children's friend and had their full confidence,"
→»Alles hängt von der Erziehung ab«, warf die Besucherin ein. »Ja, Sie haben recht«, fuhr die Gräfin fort. »Bis jetzt bin ich, Gott sei Dank, immer noch die Freundin meiner Kinder gewesen und genieße ihr volles Vertrauen«
said she, repeating the mistake of so many parents who imagine that their children have no secrets from them. "I know I shall always be my daughters' first confidante, and that if Nicholas, with his impulsive nature, does get into mischief (a boy can't help it), he will all the same never be like those Petersburg young men."
→– sie befand sich in demselben Irrtum wie viele Eltern, die da meinen, ihre Kinder hätten keine Geheimnisse vor ihnen. »Ich weiß, daß ich immer die erste Vertraute meiner Töchter sein werde und daß Nikolenka, wenn er auch mal mit seinem temperamentvollen Charakter wirklich Streiche machen sollte – ein Junge kann ja nun einmal nicht anders –, immerhin doch nicht so sein wird wie diese Petersburger Herren.«
"Yes, they are splendid, splendid youngsters," chimed in the count, who always solved questions that seemed to him perplexing by deciding that everything was splendid. "Just fancy: wants to be an hussar. What's one to do, my dear?" "What a charming creature your younger girl is," said the visitor;
→»Ja, es sind prächtige, prächtige Kinder«, bestätigte der Graf, der verwickelte Fragen immer dadurch löste, daß er alles prächtig fand. »Was ist da zu machen, er will nun einmal Husar werden. Was kann man dagegen tun, ma chère?« »Was für ein reizendes Wesen ist doch Ihre jüngste Tochter«, sagte die Besucherin,
"a little volcano!" "Yes, a regular volcano," said the count. "Takes after me! And what a voice she has; though she's my daughter, I tell the truth when I say she'll be a singer, a second Salomoni!
→ »ein Blitzmädel!« »Ja, ein Blitzmädel«, griff der Graf auf. »Sie ist nach mir geartet. Und was für eine prächtige Stimme sie hat! Wenn sie auch meine Tochter ist, ich kann es wirklich sagen, sie wird eine Sängerin werden, eine zweite Salomoni. We have engaged an Italian to give her lessons." "Isn't she too young? I have heard that it harms the voice to train it at that age." "Oh no, not at all too young!" replied the count. "Why, our mothers used to be married at twelve or thirteen." !“
→Wir haben uns einen Italiener genommen, um ihr Unterricht geben zu lassen.« »Ist das nicht zu früh? Man sagt, es schade nur der Stimme, wenn man schon in diesem Alter Gesangunterricht nimmt.« »Ach nein, warum denn zu früh!« sagte der Graf. »Unsere Mütter haben sich doch sogar schon mit zwölf, dreizehn Jahren verheiratet.«
"And she's in love with Boris already. Just fancy!" said the countess with a gentle smile, looking at Boris' mother,
→»Sie ist ja schon jetzt in Boris verliebt! Was sagen Sie dazu?« fragte die Gräfin still lächelnd und sah dabei Boris’ Mutter an.
and went on, evidently concerned with a thought that always occupied her: "Now you see if I were to be severe with her and to forbid it ... goodness knows what they might be up to on the sly" (she meant that they would be kissing), "but as it is, I know every word she utters.
→Dann fuhr sie fort, wobei sie augenscheinlich einen Gedanken aussprach, der sie dauernd beschäftigte: »Nun, sehen Sie, hielte ich sie streng und verböte es ihnen …, weiß Gott, was sie dann heimlich machen würden« – die Gräfin meinte damit, sie würden sich küssen –, »so aber weiß ich jedes Wort von ihr.
She will come running to me of her own accord in the evening and tell me everything. Perhaps I spoil her, but really that seems the best plan.
→Sie selbst kommt abends zu mir und erzählt mir alles. Vielleicht verwöhne ich sie. Aber das scheint mir immerhin noch das beste zu sein.
With her elder sister I was stricter." "Yes, I was brought up quite differently," remarked the handsome elder daughter, Countess Vjera, with a smile.
→Meine Älteste habe ich strenger gehalten.« »Ja, mich hat man ganz anders erzogen«, bestätigte lächelnd die älteste Tochter, die schöne Gräfin Wjera.
But the smile did not enhance Vjera's beauty as smiles generally do; on the contrary it gave her an unnatural, and therefore unpleasant, expression.
→Aber dieses Lächeln verschönte Weras Gesicht nicht so, wie es doch bei andern gewöhnlich der Fall ist. Im Gegenteil, ihr Ausdruck wurde dadurch unnatürlich und wirkte somit unangenehm.
Vjera was good-looking, not at all stupid, quick at learning, was well brought up, and had a pleasant voice; what she said was true and appropriate, yet, strange to say, everyone the visitors and countess alike turned to look at her as if wondering why she had said it, and they all felt awkward.
→Diese älteste Tochter Wera war ein hübsches, kluges Mädchen; sie lernte vortrefflich, war gut erzogen und hatte eine angenehme Stimme. Was sie eben gesagt hatte, war ganz richtig und zutreffend gewesen, aber seltsam, alle Anwesenden, insbesondere die Besucherin und die Gräfin, sahen sie an, als wunderten sie sich darüber, daß sie das gesagt hatte, und alle fühlten sich unbehaglich.
"People are always too clever with their eldest children and try to make something exceptional of them," said the visitor. .
→»Bei den ältesten Kindern will man immer besonders weise vorgehen, man will aus ihnen etwas noch nie Dagewesenes machen«, bemerkte die Besucherin.
What's the good of denying it, my dear? Our dear countess was too clever with Wjera," said the count. "Well, what of that? She's turned out splendidly all the same," he added, winking at Vjera.
→»Warum soll man das verheimlichen, ma chère? Meine teure Gattin ist bei Wera auch äußerst weise vorgegangen«, scherzte der Graf. »Aber was wollen Sie denn: sie ist trotzdem ein prächtiges Mädchen geworden«, fügte er hinzu und zwinkerte Wera beifällig zu.
The guests got up and took their leave, promising to return to dinner. "What manners! I thought they would never go," said the countess, when she had seen her guests out.
→Endlich erhoben sich die Gäste und gingen hinaus, nachdem sie versprochen hatten, zum Diner wiederzukommen. »Was ist das für eine Art, so lange sitzenzubleiben!« sagte die Gräfin, nachdem sie ihren Besuch hinausbegleitet hatte.
When Natasha ran out of the drawing room she only went as far as the conservatory. There she paused and stood listening to the conversation in the drawing room, waiting for Boris to come out.
→Als Natascha den Salon so schnell verlassen hatte, war sie nur bis zum Blumenzimmer gelaufen. Hier blieb sie stehen, horchte dem Gespräch im Salon zu und wartete, daß Boris herauskäme.
She was already growing impatient, and stamped her foot, ready to cry at his not coming at once, when she heard the young man's discreet steps approaching neither quickly nor slowly.
→Sie wurde schon ungeduldig, stampfte mit ihrem kleinen Fuß auf und wollte bereits losweinen, weil er nicht gleich gekommen war. Da hörte sie die gemessenen, weder zu langsamen noch zu schnellen Schritte Boris’.
At this Natasha dashed swiftly among the flower tubs and hid there. Boris paused in the middle of the room, looked round, brushed a little dust from the sleeve of his uniform, and going up to a mirror examined his handsome face.
→Schnell sprang sie hinter einen Blumenkübel und versteckte sich. Boris blieb mitten im Zimmer stehen, sah sich um, klopfte ein paar Stäubchen von seinem Uniformärmel, trat dann vor den Spiegel und betrachtete sein hübsches Gesicht.
Natasha, very still, peered out from her ambush, waiting to see what he would do. He stood a little while before the glass, smiled, and walked toward the other door. Natasha was about to call him but changed her mind.
→Natascha verhielt sich ganz still, lugte aus ihrem Versteck und wartete, was er wohl tun werde. Boris blieb eine Weile vor dem Spiegel stehen, lächelte und ging dann zu der Ausgangstür. Natascha wollte ihn schon rufen, überlegte es sich dann aber anders.
"Let him look for me," thought she. Hardly had Boris gone than Sonya, flushed, in tears, and muttering angrily, came in at the other door.
→Er soll mich nur suchen! dachte sie. Kaum war Boris hinausgegangen, so trat durch die andere Tür Sonja herein. Sie war rot, hatte Tränen in den Augen und flüsterte zornig etwas vor sich hin.
Natasha checked her first impulse to run out to her, and remained in her hiding place, watching as under an invisible cap to see what went on in the world.
→Natascha, die schon eine Bewegung gemacht hatte, auf sie zuzulaufen, blieb dann doch in ihrem Versteck und sah wie unter einer Tarnkappe zu, was auf der Welt vorging.
She was experiencing a new and peculiar pleasure. Sonya, muttering to herself, kept looking round toward the drawing-room door. "Sonya, what is the matter with you? How can you?" said he, running up to her.
→Sie empfand dabei einen besonderen, neuen Reiz. Sonja flüsterte etwas vor sich hin und sah sich nach der Salontür um. Nikolaj trat herein. »Sonja, was ist mit dir? Wie kann man nur so sein?« sagte er und lief auf sie zu.
"It's nothing, nothing; leave me alone!" sobbed Sonya. "Ah, I know what it is." "Well, if you do, so much the better, and you can go back to her!" "Sonya! Look here! How can you torture me and yourself like that, for a mere fancy?" said Nicholas taking her hand.
→»Nichts, nichts, lassen Sie mich«, schluchzte Sonja. »Nein, ich weiß, was es ist.« »Na, dann ist es schön, wenn Sie es wissen. Gehen Sie nur zu ihr.« »So-o-onja! Nur ein Wort. Wie kannst du nur mich und dich wegen eines solchen Einfalls quälen?« sagte Nikolaj und ergriff ihre Hand.
Sonya did not pull it away, and left off crying. Natasha, not stirring and scarcely breathing, watched from her ambush with sparkling eyes. "What will happen now?" thought she.
→Sonja riß ihre Hand nicht fort, weinte aber weiter. Natascha, die sich nicht rührte und nicht zu atmen wagte, spähte mit glänzenden Augen aus ihrem Versteck hervor. Was wird jetzt werden? dachte sie.
"Sonya! What is anyone in the world to me? You alone are everything!" said Nicholas. "And I will prove it to you." "I don't like you to talk like that." "Well, then, I won't; only forgive me, Sonya!" He drew her to him and kissed her.
→»Sonja, die ganze Welt ist mir gleichgültig. Du allein bist für mich alles«, sagte Nikolaj, »ich werde es dir beweisen.« »Ich habe es nicht gern, wenn du so mit einer anderen sprichst,« »Na, ich werde es nicht wieder tun, entschuldige, Sonja.« Er zog sie an sich und küßte sie.
"Oh, how nice," thought Natasha; and when Sonya and Nicholas had gone out of the conservatory she followed and called Boris to her.
→Ach, wie schön! dachte Natascha, und als Sonja und Nikolaj das Zimmer verlassen hatten, ging sie hinter ihnen her und rief Boris zu sich.
"Boris, come here," said she with a sly and significant look. "I have something to tell you. Here, here!" and she led him into the conservatory to the place among the tubs where she had been hiding.
→»Boris, kommen Sie her«, sagte sie mit wichtiger und listiger Miene. »Ich habe Ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen. Hierher, hierher«, sagte sie und führte ihn in das Blumenzimmer an den Platz zwischen den Blumenkübeln, wo sie sich vorhin versteckt hatte.
Boris followed her, smiling. "What is the something?" asked he. She grew confused, glanced round, and, seeing the doll she had thrown down on one of the tubs, picked it up.
→Boris ging lächelnd hinter ihr her. »Nun, was ist denn das für eine wichtige Sache?« fragte er. Sie wurde verlegen, sah sich rings um, und als sie ihre hinter den Kübel geworfene Puppe erblickte, nahm sie sie in den Arm.
"Kiss the doll," said she. Boris looked attentively and kindly at her eager face, but did not reply. "Don't you want to? Well, then, come here," said she, and went further in among the plants and threw down the doll.
→»Küssen Sie meine Puppe«, sagte sie. Boris sah mit einem fragenden, freundlichen Blick in ihr erregtes Gesicht und antwortete nichts. »Wollen Sie nicht? Nun, dann kommen Sie hierher«, rief sie, trat tiefer zwischen die Blumen und warf ihre Puppe beiseite.
"Closer, closer!" she whispered. She caught the young officer by his cuffs, and a look of solemnity and fear appeared on her flushed face. "And me? Would you like to kiss me?" she whispered almost inaudibly, glancing up at him from under her brows, smiling, and almost crying from excitement.
→»Näher, näher«, flüsterte sie. Sie ergriff den Offizier mit beiden Händen an seinem Ärmelaufschlag, und in ihrem geröteten Gesichte war eine gewisse Feierlichkeit, aber auch etwas Furcht zu sehen. »Aber mich wollen Sie doch küssen?« flüsterte sie kaum hörbar, indem sie ihn lächelnd von unten herauf ansah und vor Erregung beinahe weinte.
Boris blushed. "How funny you are!" he said, bending down to her and blushing still more, but he waited and did nothing.
→Boris wurde rot. »Wie komisch Sie sind!« sagte er, indem er sich noch mehr errötend zu ihr hinabbeugte, unternahm aber nichts, sondern wartete ab.
Suddenly she jumped up onto a tub to be higher than he, embraced him so that both her slender bare arms clasped him above his neck, and, tossing back her hair, kissed him full on the lips.
→Da sprang sie plötzlich auf den Kübel, so daß sie größer war als er, umfing ihn mit beiden Armen, wobei ihre dünnen nackten Ärmchen ihn oberhalb des Halses umschlangen, warf mit einem Ruck ihres Kopfes die Haare nach hinten und küßte ihn mitten auf die Lippen.
Then she slipped down among the flowerpots on the other side of the tubs and stood, hanging her head. "Natasha," he said, "you know that I love you, but . . ." "You are in love with me?" Natasha broke in.
→Dann glitt sie zwischen den Kübeln hindurch auf die andere Seite hinüber, senkte den Kopf und blieb stehen. »Natascha«, sagte er, »Sie wissen, daß ich Sie liebe aber …« »Sind Sie verliebt in mich?« unterbrach ihn Natascha.
"Yes, I am, but please don't let us do like that. ... In another four years . . . then I will ask for your hand." Natasha considered. "Thirteen, fourteen, fifteen, sixteen," she counted on her slender little fingers.
→»Ja, ich liebe Sie, aber bitte, wir wollen das nicht machen, was wir eben … Noch vier Jahre … dann werde ich um Sie anhalten.« Natascha dachte nach. »Dreizehn, vierzehn, fünfzehn, sechzehn«, sagte sie, an ihren dünnen Fingerchen abzählend.
"All right Then it's settled?" A smile of joy and satisfaction lit up her eager face.
→»Gut! Also abgemacht?« Und ein Lächeln der Freude und Beruhigung erleuchtete ihr erregtes Gesicht.
"Settled!" replied Boris."Forever?" said the little girl. "Till death itself?" She took his arm and with a happy face went with him into the adjoining sitting room.
→»Abgemacht!« sagte Boris. »Auf immer?« fragte das Mädchen, »bis zum Tode?« Sie nahm seinen Arm und ging mit glücklichem Gesicht zusammen mit ihm in das Diwanzimmer.