Chap. 06
Fürst Wassilij hatte sein Versprechen erfüllt, das er auf der Abendgesellschaft bei Anna Pawlowna der Fürstin Drubezkaja gegeben hatte, als sie ihn für ihren einzigen Sohn Boris gebeten hatte.
→Князь Василий исполнил обещание, данное на вечере у Анны Павловны княгине Друбецкой, просившей его о своем единственном сыне Борисе.
Er trug die Angelegenheit dem Kaiser vor, und Boris wurde, was sonst selten zu geschehen pflegte, als Fähnrich in das Semjonowsche Garderegiment versetzt. Aber zum Adjutanten Kutusows oder zu seinem Stabe wurde er nicht kommandiert, trotz aller Bemühungen und Intrigen Anna Michailownas.
→О нем было доложено государю, и, не в пример другим, он был переведен в гвардию Семеновского полка прапорщиком. Но адъютантом или состоящим при Кутузове Борис так и не был назначен, несмотря на все хлопоты и происки Анны Михайловны.
Bald nach der Abendgesellschaft bei Anna Pawlowna war sie nach Moskau zurückgekehrt, und zwar sofort wieder zu ihren reichen Verwandten, den Rostows, bei denen sie in Moskau wohnte. Bei ihnen war auch Boris von seiner ersten Kindheit an erzogen worden und hatte dort lange Jahre gelebt, ihr vergötterter Boris, der soeben in einem Linienregiment zum Fähnrich ernannt worden war und nun sofort in die Garde versetzt werden sollte.
→Вскоре после вечера Анны Павловны Анна Михайловна вернулась в Москву, прямо к своим богатым родственникам Ростовым, у которых она стояла в Москве и у которых с детства воспитывался и годами живал ее обожаемый Боренька, только что произведенный в армейские и тотчас же переведенный в гвардейские прапорщики.
Die Garde hatte Petersburg schon am 10. August verlassen, und ihr Sohn, der wegen der Equipierung noch in Moskau geblieben war, mußte sie dann auf dem Wege nach Radziwillow einholen,
→Гвардия уже вышла из Петербурга 10-го августа, и сын, оставшийся для обмундирования в Москве, должен был догнать ее по дороге в Радзивилов.
Bei den Rostows feierten die Mutter und die jüngste Tochter, die beide Natalja hießen, ihren Namenstag.
→У Ростовых были именинницы Натальи, мать и меньшая дочь.
Schon vom frühen Morgen an fuhr ein Wagen nach dem andern mit Gratulanten vor dem großen, ganz Moskau bekannten Hause der Gräfin Rostowa auf der Powarskaja-Straße vor.
→С утра, не переставая, подъезжали и отъезжали цуги, подвозившие поздравителей к большому, всей Москве известному дому графини Ростовой на Поварской.
Die Gräfin saß mit ihrer schönen ältesten Tochter und den Gästen, die einander fortwährend ablösten, im Salon.
→Графиня с красивой старшею дочерью и гостями, не перестававшими сменять один другого, сидели в гостиной.
Sie hatte ein mageres Gesicht von orientalischem Typ, war etwa fünfundvierzig Jahre alt und augenscheinlich durch die Geburten ihrer Kinder, deren sie zwölf hatte, stark mitgenommen.
→Графиня была женщина с восточным типом худого лица, лет сорока пяти, видимо изнуренная детьми, которых у ней было двенадцать человек.
Die Langsamkeit ihrer Bewegungen und Worte, die wohl von ihrer Kraftlosigkeit herrührte, gab ihr ein gewichtiges Aussehen, das allen Achtung einflößte.
→ Медлительность ее движений и говора, происходившая от слабости сил, придавала ей значительный вид, внушавший уважение.
Die Fürstin Anna Michailowna Drubezkaja saß, da sie ja zum Hause gehörte, ebenfalls hier und war ihr behilflich, die Gäste zu empfangen und sich mit ihnen zu beschäftigen.
→Княгиня Анна Михайловна Друбецкая, как домашний человек, сидела тут же, помогая в деле принимания и занимания разговором гостей.
Die Jugend, die es nicht für nötig gehalten hatte, an dem Besuchsempfang teilzunehmen, befand sich in den hinteren Gemächern. Der Graf begrüßte die Gäste, geleitete sie wieder hinaus und lud sie alle zum Essen ein.
→Молодежь была в задних комнатах, не находя нужным участвовать в приеме визитов. Граф встречал и провожал гостей, приглашая всех к обеду.
»Ich danke Ihnen sehr, ma chère oder mon cher« – ma chère oder mon cher sagte er ohne Ausnahme und ohne die geringsten Schattierungen zu allen, sowohl zu Leuten von höherem als auch von niedrigerem Rang –, »für die Ehre, die Sie mir und den lieben Namenstagskindern erweisen.
→«Очень, очень вам благодарен, моя дорогая или мой дорогой (ma сherе или mon cher он говорил всем без исключения, без малейших оттенков как выше, так и ниже его стоявшим людям) за себя и за дорогих именинниц.
Bitte kommen Sie doch zum Diner. Sie beleidigen mich sonst, mon cher. Ich bitte Sie herzlich im Namen der ganzen Familie, ma chère.«
→Смотрите же, приезжайте обедать. Вы меня обидите, mon cher. Душевно прошу вас от всего семейства, ma chere».
Diese Worte sagte er ohne Unterschied zu allen, wer es auch sein mochte, mit einem stets gleichen Ausdruck auf dem vollen, heiteren, glattrasierten Gesicht, mit dem gleichen Händedruck und mit den gleichen, immer wiederholten kurzen Verbeugungen.
→Эти слова с одинаковым выражением на полном веселом и чисто выбритом лице и с одинаково-крепким пожатием руки и повторяемыми короткими поклонами говорил он всем без исключения и изменения.
Hatte der Graf einen Gast hinausbegleitet, so kehrte er zu den anderen zurück, die noch im Salon waren,
→Проводив одного гостя, граф возвращался к тому или той, которые еще были в гостиной;
schob sich einen Sessel heran und setzte sich hin. Mit der Miene eines Menschen, der sich seines Lebens freut und auch zu leben versteht, spreizte er schneidig die Beine und wiegte sich gewichtig hin und her. Er stellte Betrachtungen über das Wetter an, gab und empfing gute Ratschläge über die Gesundheit, bald auf russisch, bald in einem sehr schlechten, aber selbstgefällig gesprochenen Französisch.
→придвинув кресла и с видом человека, любящего и умеющего пожить, молодецки расставив ноги и положив на колена руки, он значительно покачивался, предлагал догадки о погоде, советовался о здоровье, иногда на русском, иногда на очень дурном, но самоуверенном французском языке,
Dann erhob er sich wieder mit der Miene eines abgespannten Menschen, der aber doch in der Erfüllung seiner Pflichten festbleibt, um einen Gast hinauszubegleiten, und lud auch ihn zum Diner ein, indem er sich die wenigen grauen Haare seiner Glatze glattstrich.
→и снова с видом усталого, но твердого в исполнении обязанности человека шел провожать, оправляя редкие седые волосы на лысине, и опять звал обедать.
Hin und wieder ging er, wenn er aus dem Vorzimmer zurückkehrte, durch das Blumenzimmer und den Bedientenraum in den großen Marmorsaal, wo ein Tisch für achtzig Personen gedeckt wurde. Er sah den Dienern zu, die das Silber und Porzellan brachten, die Tische auseinanderstellten und die Kamtschatkatischtücher ausbreiteten, rief dann Dimitrij Wassiljewitsch zu sich, einen adligen jungen Mann, der des Grafen Geschäfte erledigte, und sagte zu ihm:
→Иногда, возвращаясь из передней, он заходил через цветочную и официантскую в большую мраморную залу, где накрывали стол на восемьдесят кувертов, и, глядя на официантов, носивших серебро и фарфор, расставлявших столы и развертывавших камчатные скатерти, подзывал к себе Дмитрия Васильевича, дворянина, занимавшегося всеми его делами, и говорил:
»Nun, mein lieber Dimitrij, sehen Sie zu, daß alles gut wird. Ja, so ist es recht«, und er betrachtete mit Vergnügen die große, ausgezogene Tafel.
→«Ну, ну, Митенька, смотри, чтоб всё было хорошо. Так, так, – говорил он, с удовольствием оглядывая огромный раздвинутый стол.
»Ein kunstvoll gedeckter Tisch ist immer die Hauptsache. Ja, ja.« Dann kehrte er mit einem selbstzufriedenen Seufzer in den Salon zurück.
→– Главное – сервировка. То-то…» И он уходил, самодовольно вздыхая, опять в гостиную.
»Marja Lwowna Karagina mit ihrer Tochter«, meldete, durch die Salontür tretend, in tiefstem Baß ein riesiger Lakai, der sonst den Grafen auf seinen Ausfahrten zu begleiten pflegte. Die Gräfin dachte einen Augenblick nach und schnupfte aus einer goldenen Tabaksdose, die mit dem Bild ihres Mannes geschmückt war.
→– Главное – сервировка. То-то…» И он уходил, самодовольно вздыхая, опять в гостиную. – Марья Львовна Карагина с дочерью! – басом доложил огромный графинин выездной лакей, входя в двери гостиной. Графиня подумала и понюхала из золотой табакерки с портретом мужа.
»Diese Visiten machen mich ganz krank«, sagte sie. »Na, das ist aber nun die letzte, die ich annehme. Sie ist sehr empfindlich.
→– Замучили меня эти визиты, – сказала она. – Ну, уж ее последнюю приму. Чопорна очень. Проси, – сказала она лакею грустным голосом, как будто говорила:
Ich lasse bitten«, sagte sie in melancholischem Ton, wie wenn sie sagen wollte: »Bitte, schlagt mich nur vollends tot!« Eine hohe, stattliche, sehr stolz aussehende Dame und ihr rundbäkkiges lächelndes Töchterchen traten mit rauschenden Kleidern in den Salon ein.
→«ну, уж добивайте!» Высокая, полная, с гордым видом дама с круглолицей улыбающейся дочкой, шумя платьями, вошли в гостиную.
»Chère comtesse, il y a si longtemps … Sie hat zu Bett gelegen, das arme Kind … au bal des Razoumowsky … et la comtesse Apraksine … j’ai été si heureuse …« so hörte man lebhafte weibliche Stimmen reden, die sich gegenseitig ins Wort fielen und mit dem Rascheln der Kleider und dem Stühlerücken in eins verschmolzen.
→Дорогая графиня, как давно… она должна была пролежать в постеле, бедное дитя… на балу у Разумовских… и графиня Апраксина… была так счастлива… послышались оживленные женские голоса, перебивая один другой и сливаясь с шумом платьев и передвиганием стульев.
Nun begann eines jener Gespräche, die man nur deshalb anknüpft, um sich bei der ersten Pause zu erheben, mit den Kleidern zu rauschen und zu sagen: »Ich war sehr erfreut …, die Gesundheit Mamas … und der Fürstin Apraxina«, um dann wieder mit den Kleidern zu rauschen, ins Vorzimmer zu gehen, den Pelz oder Mantel anzuziehen und wieder abzufahren.
→Начался тот разговор, который затевают ровно настолько, чтобы при первой паузе встать, зашуметь платьями, проговорить: Я в восхищении; здоровье мамы… и графиня Апраксина и, опять зашумев платьями, пройти в переднюю, надеть шубу или плащ и уехать.
Das Gespräch drehte sich um die wichtigste Neuigkeit, die damals in der Stadt besprochen wurde, um die Krankheit des alten Grafen Besuchow, eines der reichsten und schönsten Männer aus der Zeit Katharinas, und um seinen unehelichen Sohn Pierre, der sich auf der Abendgesellschaft Anna Pawlowna Scherers so ungehörig benommen habe.
→ Разговор зашел о главной городской новости того времени – о болезни известного богача и красавца Екатерининского времени старого графа Безухого и о его незаконном сыне Пьере, который так неприлично вел себя на вечере у Анны Павловны Шерер.
»Der arme Graf tut mir sehr leid«, sagte die Besucherin, »sein Befinden ist schon sowieso so schlecht und nun noch dieser Kummer mit dem Sohn, das wird sein Ende sein.«
→ – Я очень жалею бедного графа, – проговорила гостья, – здоровье его и так плохо, а теперь это огорченье от сына, это его убьет!
»Was ist denn nur geschehen?« fragte die Gräfin, als ob sie nicht wüßte, wovon ihre Besucherin sprach, obwohl sie doch heute bereits fünfzehnmal die Ursache von Graf Besuchows Kummer gehört hatte.
→– Что такое? – спросила графиня, как будто не зная, о чем говорит гостья, хотя она раз пятнадцать уже слышала причину огорчения графа Безухого.
»Ja, ja, das ist die heutige Erziehung. Schon im Ausland«, sagte die Besucherin, »ist dieser junge Mensch immer nur sich selbst überlassen gewesen, und jetzt richtet er nun, wie man sagt, in Petersburg solch fürchterliche Dinge an, daß ihn die Polizei ausgewiesen haben soll.«
→– Вот нынешнее воспитание! Еще за границей, – проговорила гостья, – этот молодой человек предоставлен был самому себе, и теперь в Петербурге, говорят, он такие ужасы наделал, что его с полицией выслали оттуда.
»Was Sie sagen«, erwiderte die Gräfin. »Er hat sich seine Gesellschaft schlecht ausgewählt«, mischte sich die Fürstin Anna Michailowna ins Gespräch. »Der Sohn des Fürsten Wassilij, er und ein gewisser Dolochow haben, sagt man, Gott weiß was für Dinge ausgefressen.
→ – Скажите! – сказала графиня. – Он дурно выбирал свои знакомства, – вмешалась княгиня Анна Михайловна. – Сын князя Василия, он и один Долохов, они, говорят, Бог знает что делали.
Und beide haben es büßen müssen. Dolochow ist zum Gemeinen degradiert, und Besuchows Sohn ist nach Moskau verwiesen.« »Bei Anatol Kuragin hat der Vater die Sache noch irgendwie eingerenkt. Doch aus Petersburg ist er ebenfalls verwiesen worden.«
→И оба пострадали. Долохов разжалован в солдаты, а сын Безухого выслан в Москву. Анатоля Курагина – того отец как-то замял. Но выслали-таки из Петербурга.
»Ja, aber was haben sie denn eigentlich verbrochen?« fragte die Gräfin. »Das sind die reinsten Verbrecher, besonders Dolochow«, erwiderte die Besucherin. »Er ist ein Sohn Marja Iwanownas, einer durchaus ehrwürdigen Dame. Und was macht er? Können Sie sich das vorstellen?
→ – Да что, бишь, они сделали? – спросила графиня. – Это совершенные разбойники, особенно Долохов, – говорила гостья. – Он сын Марьи Ивановны Долоховой, такой почтенной дамы, и что же? Можете себе представить:
Da treiben sie zu dreien irgendwo einen Bären auf, setzen den zu sich in den Wagen und fahren mit ihm zu irgendwelchen Schauspielerinnen. Natürlich kommt gleich die Polizei herbei, um dem Unfug zu steuern. Da nehmen sie den Polizeiaufseher, binden ihn Rücken an Rücken mit dem Bären zusammen und stoßen den Bären in die Mojka;
→они втроем достали где-то медведя, посадили с собой в карету и повезли к актрисам. Прибежала полиция их унимать. Они поймали квартального и привязали его спина со спиной к медведю и пустили медведя в Мойку;
der Bär schwimmt, und der Polizeiaufseher liegt oben darauf.« »Nett muß da der Polizeiaufseher ausgesehen haben«, rief der Graf berstend vor Lachen.
→медведь плавает, а квартальный на нем. – Хороша, ma chere, фигура квартального, – закричал граф, помирая со смеху.
»Aber das ist ja entsetzlich, wie kann man nur über so etwas lachen, Graf?« Doch die Damen lachten unwillkürlich ebenfalls. »Und mit großen Anstrengungen konnte man den Unglücklichen noch retten«, fuhr die Besucherin fort,»
→– Ах, ужас какой! Чему тут смеяться, граф? Но дамы невольно смеялись и сами. – Насилу спасли этого несчастного, – продолжала гостья.
und auf solch geistreiche Weise belustigt sich nun der Sohn des Grafen Kirill Wladimirowitsch Besuchow!« fügte sie hinzu. »Dabei behauptet man, daß er gut erzogen und sehr klug sei. Da sieht man, wozu die ganze Erziehung im Ausland führt!
→– И это сын графа Кирилла Владимировича Безухова так умно забавляется! – прибавила она. – А говорили, что так хорошо воспитан и умен. Вот всё воспитание заграничное куда довело.
Ich hoffe, daß ihn hier niemand empfangen wird, wenn er auch noch so reich ist. Man wollte ihn mir vorstellen. Ich habe es aber abgelehnt: ich habe Töchter.
→« Надеюсь, что здесь его никто не примет, несмотря на его богатство. Мне хотели его представить. Я решительно отказалась: у меня дочери.
»Warum sagen Sie, daß dieser junge Mann so reich sein soll?« fragte die Gräfin und wandte sich von den jungen Mädchen ab, die auch gleich so taten, als ob sie nicht zuhörten.
→– Отчего вы говорите, что этот молодой человек так богат? – спросила графиня, нагибаясь от девиц, которые тотчас же сделали вид, что не слушают.
»Der Graf hat doch nur uneheliche Kinder. Und dieser Pierre scheint doch auch ein solches zu sein.« Die Besucherin machte eine wegwerfende Handbewegung. »Er hat, glaube ich, zwanzig uneheliche Kinder.«
→– Ведь у него только незаконные дети. Кажется… и Пьер незаконный. Гостья махнула рукой. – У него их двадцать незаконных, я думаю.
Jetzt mischte sich die Fürstin Anna Michailowna wieder ins Gespräch. Sie wollte wahrscheinlich zeigen, was für einflußreiche Verbindungen sie habe und wie gut sie über alles, was in der höheren Gesellschaft vor sich ging, Bescheid wisse.
→Княгиня Анна Михайловна вмешалась в разговор, видимо, желая выказать свои связи и свое знание всех светских обстоятельств.
»Die Sache ist nämlich so«, sagte sie wichtig und halbflüsternd, »Graf Kirill Wladimirowitschs Ruf ist ja bekannt. – Вот в чем дело, – сказала она значительно и тоже полушопотом. – Репутация графа Кирилла Владимировича известна…
Wieviel Kinder er eigentlich hat, das weiß er wohl selber kaum, aber dieser Pierre ist entschieden sein Liebling.« »Wie der alte Mann doch noch schön war«, warf die Gräfin ein,
→Детям своим он и счет потерял, но этот Пьер любимый б ыл. – Как старик был хорош, – сказала графиня,
»noch im vorigen Jahr! Einen schöneren Mann habe ich niemals gesehen.« »Jetzt hat er sich sehr verändert«, fuhr Anna Michailowna fort.
→– еще прошлого года! Красивее мужчины я не видывала. – Теперь очень переменился, – сказала Анна Михайловна.
»Ich wollte aber sagen«, wiederholte sie, »durch seine Frau ist eigentlich Fürst Wassilij der rechtmäßige Erbe des ganzen Besitzes, aber der Vater liebt Pierre sehr, er hat sich um seine Erziehung gekümmert, auch seinetwegen an den Kaiser geschrieben,
→– Так я хотела сказать, – продолжала она, – по жене прямой наследник всего именья князь Василий, но Пьера отец очень любил, занимался его воспитанием и писал государю…
so daß jetzt niemand weiß, wer das ungeheure Vermögen, wenn der Graf stirbt, einmal erben wird, Fürst Wassilij oder Pierre. Und augenscheinlich geht es ihm so schlecht, daß man jede Minute das Schlimmste befürchtet. Sogar Doktor Lorrain ist aus Petersburg herübergekommen.
→так что никто не знает, ежели он умрет (он так плох, что этого ждут каждую минуту, и Lorrain приехал из Петербурга), кому достанется это огромное состояние, Пьеру или князю Василию.
Vierzigtausend Seelen und dazu noch viele Millionen! Ich weiß das ganz genau, weil Fürst Wassilij es mir selber gesagt hat.
→Сорок тысяч душ и миллионы. Я это очень хорошо знаю, потому что мне сам князь Василий это говорил.
Und außerdem ist Kirill Wladimirowitsch ein Onkel zweiten Grades von mir, und zwar durch meine Mutter.
→Да и Кирилл Владимирович мне приходится троюродным дядей по матери.
Er ist auch Boris’ Pate«, fügte sie in einem Ton hinzu, als ob sie diesem Umstand keine so große Bedeutung beilege.
→Он и крестил Борю, – прибавила она, как будто не приписывая этому обстоятельству никакого значения.
»Fürst Wassilij ist gestern in Moskau angekommen, er fährt zu einer Revision, sagte man mir«, schaltete die Besucherin ein. »Ja, aber entre nous«, bemerkte die Fürstin, »das ist nur ein Vorwand. Er ist eigentlich nur des Grafen Kirill Wladimirowitsch wegen hergekommen, weil er gehört hat, daß es ihm so schlecht geht.«
→– Князь Василий приехал в Москву вчера. Он едет на ревизию, мне говорили, – сказала гостья. – Да, но, между нами, – сказала княгиня, – это предлог, он приехал собственно к графу Кирилле Владимировичу, узнав, что он так плох.
»Meine Liebe, das ist doch aber ein famoser Scherz«, sagte der Graf; doch als er merkte, daß die ältere Dame nicht zuhörte wandte er sich zu den jungen Mädchen:
→– Однако, ma chere, это славная штука, – сказал граф и, заметив, что старшая гостья его не слушала, обратился уже к барышням.
»Ich kann mir vorstellen, was für eine köstliche Figur der Revieraufseher abgegeben haben mag!« Und er machte es nun vor, wie der Revieraufseher mit den Armen gezappelt haben mochte, und lachte dabei wieder mit seinem lauten, tiefen Lachen, das seinen ganzen Körper ins Schwanken brachte, wie etwa Leute lachen, die immer gut gegessen und getrunken haben.
→– Хороша фигура была у квартального, я воображаю. И он, представив, как махал руками квартальный, опять захохотал звучным и басистым смехом, колебавшим всё его полное тело, как смеются люди, всегда хорошо евшие и особенно пившие.
»Und nicht wahr, ich darf Sie bitten, heute bei uns zu speisen?« fügte er hinzu.
→– Так, пожалуйста же, обедать к нам, – сказал он.
Alle schwiegen einen Augenblick. Die Gräfin blickte ihren Gast an und lächelte freundlich, ohne aber dabei zu verbergen, daß sie nicht im geringsten beleidigt wäre, wenn dieser sich jetzt erhöbe und fortginge.
→Наступило молчание. Графиня глядела на гостью, приятно улыбаясь, впрочем, не скрывая того, что не огорчится теперь нисколько, если гостья поднимется и уедет.
Die Tochter der Karagina strich bereits ihr Kleid glatt, um aufzustehen, und sah fragend ihre Mutter an. Da hörte man plötzlich aus dem Nebenzimmer, wie mehrere männliche und weibliche Füße zur Tür liefen. Ein Stuhl, an den jemand gestoßen war, fiel mit Gepolter um, und ein etwa dreizehnjähriges Mädchen kam ins Zimmer gelaufen, hielt etwas in ihrem kurzen Musselinröckchen verborgen und blieb mitten im Zimmer stehen.
→Дочь гостьи уже оправляла платье, вопросительно глядя на мать, как вдруг из соседней комнаты послышался бег к двери нескольких мужских и женских ног, грохот зацепленного и поваленного стула, и в комнату вбежала тринадцатилетняя девочка, запахнув что-то короткою кисейною юбкою, и остановилась по средине комнаты.
Augenscheinlich war sie, ohne es zu wollen, so weit hereingestürzt, da sie ihren schnellen Lauf nicht mehr hatte hemmen können. In der Tür erschienen im selben Augenblick ein Student mit einem himbeerfarbenen Uniformkragen, ein Gardeoffizier, ein fünfzehnjähriges Mädchen und ein dicker rotbackiger Junge in einem Kinderjäckchen.
→Очевидно было, она нечаянно, с нерассчитанного бега, заскочила так далеко. В дверях в ту же минуту показались студент с малиновым воротником, гвардейский офицер, пятнадцатилетняя девочка и толстый румяный мальчик в детской курточке.
Der Graf sprang auf, wiegte sich hin und her und umfing das hereinstürmende Mädchen mit ausgebreiteten Armen.
→Граф вскочил и, раскачиваясь, широко расставил руки вокруг бежавшей девочки.
»Ah, da ist sie ja«, rief er lachend, »unser Namenstagskind! Ma chère Natalie!« »Ma chère, il y a un temps pour tout«, sagte die Gräfin in verstellt strengem Ton.
→– А, вот она! – смеясь закричал он. – Именинница! Ma chere, именинница! – Милая, на все есть время, – сказала графиня, притворяясь строгою.
»Du verwöhnst sie immer, Elie!« fügte sie dann, zu ihrem Mann gewandt, hinzu. »Bonjour ma chère, je vous félicite«, sagte die Besucherin. »Quelle délicieuse enfant!« setzte sie hinzu und wandte sich an die Mutter.
→– Ты ее все балуешь, Elie, – прибавила она мужу. Здравствуйте, моя милая, поздравляю вас, – сказала гостья. – Какое прелестное дитя! – прибавила она, обращаясь к матери.
Das schwarzäugige, nicht schöne, aber lebhafte Mädchen mit dem großen Mund, mit ihren bloßen Kinderschultern, die sich infolge des schnellen Laufs in ihrem Mieder hoben und senkten, mit ihren zurückgeworfenen schwarzen Locken, den dünnen nackten Armen, den schmalen Beinen in Spitzenhöschen und den kleinen Füßen in ausgeschnittenen Schuhen war gerade in dem lieblichen Alter, in dem ein Mädchen schon nicht mehr Kind ist, aber auch noch nicht junge Dame.
→Черноглазая, с большим ртом, некрасивая, но живая девочка, с своими детскими открытыми плечиками, которые, сжимаясь, двигались в своем корсаже от быстрого бега, с своими сбившимися назад черными кудрями, тоненькими оголенными руками и маленькими ножками в кружевных панталончиках и открытых башмачках, была в том милом возрасте, когда девочка уже не ребенок, а ребенок еще не девушка.
Nachdem sie dem Vater entschlüpft war, lief sie zu ihrer Mutter hin und verbarg unter Lachen ihr Gesicht in deren Spitzenmantille, ohne ihre strenge Bemerkung zu beachten.
→Вывернувшись от отца, она подбежала к матери и, не обращая никакого внимания на ее строгое замечание, спрятала свое раскрасневшееся лицо в кружевах материной мантильи и засмеялась.
Sie erzählte unter stoßweisem Lachen etwas von einer Puppe, die sie aus ihrem Röckchen hervorholte. »Seht Ihr? … die Puppe … Mimi … seht hier.« Natascha konnte nicht weiterreden, ihr kam alles lächerlich vor.
→Она смеялась чему-то, толкуя отрывисто про куклу, которую вынула из-под юбочки. – Видите?… Кукла… Мими… Видите. И Наташа не могла больше говорить (ей всё смешно казалось).
Sie ließ sich wieder in den Schoß ihrer Mutter fallen und lachte so laut und helltönend, daß alle, sogar die gezierte Besucherin, gegen ihren Willen mitlachen mußten.
→Она упала на мать и расхохоталась так громко и звонко, что все, даже чопорная гостья, против воли засмеялись.
»Ach, geh weg mit deinem kleinen Scheusal«, sagte die Mutter und schob mit erkünstelt ärgerlicher Miene ihre Tochter von sich. »Das ist meine Jüngste«, sagte sie dann zu der Besucherin.
→– Ну, поди, поди с своим уродом! – сказала мать, притворно сердито отталкивая дочь. – Это моя меньшая, – обратилась она к гостье.
Natascha hob für einen Augenblick ihr Gesicht aus dem Spitzenschal ihrer Mutter, sah sie durch Tränen, die ihr das Lachen in die Augen getrieben hatte, von unten her an und versteckte dann wieder ihr Gesicht in den Falten.
→Наташа, оторвав на минуту лицо от кружевной косынки матери, взглянула на нее снизу сквозь слезы смеха и опять спрятала лицо.
Die Besucherin, die gezwungen war, sich an dieser Familienszene mitzufreuen, hielt es für nötig, sich an ihr irgendwie zu beteiligen.
→Гостья, принужденная любоваться семейною сценой, сочла нужным принять в ней какое-нибудь участие.
»Sagen Sie, mein liebes Kind«, wandte sie sich an Natascha, »wie ist denn diese Mimi mit Ihnen verwandt? Wohl Ihr Töchterchen?« Natascha mißfiel diese herablassende, erkünstelt kindliche Redeweise, mit der sich die Besucherin an sie wandte.
→– Скажите, моя милая, – сказала она, обращаясь к Наташе, – как же вам приходится эта Мими? Дочь, верно? Наташе не понравился тон снисхождения до детского разговора, с которым гостья обратилась к ней.
Sie antwortete nichts darauf und sah den Gast nur ernsthaft an. Währenddessen hatte sich die ganze Jugend im Salon eingefunden: der Offizier Boris, der Sohn der Fürstin Anna Michailowna, der Student Nikolaj, der älteste Sohn des Grafen, Sonja, seine fünfzehnjährige Nichte, und der kleine Petja, der jüngste Sohn des Hauses.
→Она ничего не ответила и серьезно посмотрела на гостью. Между тем всё это молодое поколение: Борис – офицер, сын княгини Анны Михайловны, Николай – студент, старший сын графа, Соня – пятнадцатилетняя племянница графа, и маленький Петруша – меньшой сын,
Sie alle bemühten sich sichtlich, die Lebhaftigkeit und Fröhlichkeit, die ihnen aus den Augen leuchteten, in den Grenzen der Schicklichkeit zu halten.
→все разместились в гостиной и, видимо, старались удержать в границах приличия оживление и веселость, которыми еще дышала каждая их черта.
Offenbar war ihre Unterhaltung dort in den hinteren Zimmern, von wo sie so ungestüm hergelaufen kamen, weit fröhlicher gewesen als das Gespräch hier im Salon, wo man sich über Stadtklatsch, über das Wetter und die Komtesse Apraxina unterhielt.
→Видно было, что там, в задних комнатах, откуда они все так стремительно прибежали, у них были разговоры веселее, чем здесь о городских сплетнях, погоде и comtesse Apraksine.
Hin und wieder sahen sie sich untereinander an und konnten kaum das Lachen unterdrücken. Die beiden jungen Männer, der Student und der Offizier, waren im gleichen Alter, und seit ihrer Kindheit befreundet.
→Видно было, что там, в задних комнатах, откуда они все так стремительно прибежали, у них были разговоры веселее, чем здесь о городских сплетнях, погоде и о графине Апраксиной.
Boris war ein großer blonder Jüngling mit regelmäßigen feinen Zügen und einem ruhigen und hübschen Gesicht,
→Борис был высокий белокурый юноша с правильными тонкими чертами спокойного и красивого лица;
Nikolaj dagegen ein nicht sehr großer, kraushaariger junger Mann mit offenem Gesichtsausdruck. Auf seiner Oberlippe zeigten sich schon einige schwarze Härchen, und auf dem ganzen Gesicht prägten sich Ungestüm und Begeisterung aus.
→Николай был невысокий курчавый молодой человек с открытым выражением лица. На верхней губе его уже показывались черные волосики, и во всем лице выражались стремительность и восторженность.
Er errötete, als er in den Salon trat, und man merkte deutlich, wie er vergeblich nach etwas suchte, das er sagen könnte. Boris dagegen fand sich sofort hinein und erzählte in ruhigem und scherzhaftem Ton, daß er die Puppe Mimi schon als kleines Mädchen gekannt habe, als ihre Nase noch nicht verstümmelt gewesen sei, sie sei aber, soweit er sich besinnen könne, in diesen fünf Jahren doch recht alt geworden und habe jetzt einen Riß über den ganzen Kopf.
→Николай покраснел, как только вошел в гостиную. Видно было, что он искал и не находил, что сказать; Борис, напротив, тотчас же нашелся и рассказал спокойно, шутливо, как эту Мими-куклу он знал еще молодою девицей с неиспорченным еще носом, как она в пять лет на его памяти состарелась и как у ней по всему черепу треснула голова.
Nachdem er das gesagt hatte, blickte er Natascha an.
→Сказав это, он взглянул на Наташу.
Diese wandte sich von ihm ab, sah sich nach ihrem jüngsten Bruder um, der mit zusammengekniffenen Augen vor lautlosem Lachen bebte, und lief dann, da sie sich nicht mehr beherrschen konnte, so schnell aus dem Zimmer, wie ihre flinken Beinchen sie tragen konnten.
→Наташа отвернулась от него, взглянула на младшего брата, который, зажмурившись, трясся от беззвучного смеха, и, не в силах более удерживаться, прыгнула и побежала из комнаты так скоро, как только могли нести ее быстрые ножки.
Boris blieb ganz ernst. »Sie wollten doch wohl ausfahren, Mama? Soll ich den Wagen bestellen?« fragte er lächelnd seine Mutter. »Ja, geh, geh, laß anspannen«, entgegnete diese lächelnd.
→Борис не рассмеялся. – Вы, кажется, тоже хотели ехать, maman? Карета нужна? – .сказал он, с улыбкой обращаясь к матери. – Да, поди, поди, вели приготовить, – сказала она, уливаясь.
Boris ging langsam zur Tür hinaus und hinter Natascha her. Der dicke kleine Junge lief ihnen ärgerlich nach, als sei er ungehalten darüber, daß er in seinem Spaß gestört worden war.
→Борис вышел тихо в двери и пошел за Наташей, толстый мальчик сердито побежал за ними, как будто досадуя на расстройство, происшедшее в его занятиях.
Von der Jugend waren – nicht mitgerechnet die zu Besuch weilende junge Dame und die älteste Tochter der Gräfin, die vier Jahre älter als ihre Schwester war und sich schon wie eine Große benahm – im Salon nur Nikolaj und die Nichte der Gräfin, Sonja, geblieben.
→Из молодежи, не считая старшей дочери графини (которая была четырьмя годами старше сестры и держала себя уже, как большая) и гостьи-барышни, в гостиной остались Николай и Соня-племянница.
Diese war eine zarte, zierliche Brünette mit einem weichen, von langen Wimpern beschatteten Blick. Sie trug ihren schweren schwarzen Zopf zweimal um den Kopf geschlungen und fiel durch den gelblichen Ton ihrer Hautfarbe auf, was besonders im Gesicht, auf den entblößten mageren, aber graziösen und kräftigen Armen und am Halse sichtbar war.
→Соня была тоненькая, миниатюрненькая брюнетка с мягким, отененным длинными ресницами взглядом, густой черною косой, два раза обвившею ее голову, и желтоватым оттенком кожи на лице и в особенности на обнаженных худощавых, но грациозных мускулистых руках и шее.
Mit ihren geschmeidigen Bewegungen, ihren weichen, biegsamen kleinen Gliedern und dem etwas listigen, zurückhaltenden Wesen erinnerte sie an ein Kätzchen, das noch nicht ganz ausgewachsen ist, aber später einmal eine prächtige Katze abgeben wird.
→Плавностью движений, мягкостью и гибкостью маленьких членов и несколько хитрою и сдержанною манерой она напоминала красивого, но еще не сформировавшегося котенка, который будет прелестною кошечкой.
Sie hielt es offenbar für schicklich, ihr Interesse an dem allgemeinen Gespräch durch ein Lächeln auszudrücken. Aber ganz gegen ihren Willen hefteten sich ihre Augen unter den langen dichten Wimpern auf ihren Vetter, der bald zum Heere fahren sollte, und zwar mit einem solch leidenschaftlichen, mädchenhaft schwärmerischen Blick, daß ihr Lächeln keinen Augenblick jemanden täuschen konnte:
→Она, видимо, считала приличным выказывать улыбкой участие к общему разговору; но против воли ее глаза из-под длинных густых ресниц смотрели на уезжавшего в армию cousin [двоюродного брата] с таким девическим страстным обожанием, что улыбка ее не могла ни на мгновение обмануть никого,
es war nur zu offensichtlich, daß dieses Kätzchen sich nur deshalb hingesetzt hatte, um desto energischer aufzuspringen und mit dem Vetter zu spielen, sobald sie nur erst, wie jetzt Boris und Natascha, diesem Salon wieder entschlüpft sein würden.
→и видно было, что кошечка присела только для того, чтоб еще энергичнее прыгнуть и заиграть с своим соusin, как скоро только они так же, как Борис с Наташей, выберутся из этой гостиной.
– Да, ma chere, – сказал старый граф, обращаясь к гостье и указывая на своего Николая.
→– Вот его друг Борис произведен в офицеры, и он из дружбы не хочет отставать от него;
Er läßt mich, seinen alten Vater, und die Universität im Stich, um in das Heer einzutreten. Und im Archiv war doch schon eine Stelle für ihn bereit und auch sonst schon alles in Ordnung. Das heißt Freundschaft, wie?« fügte der Graf in fragendem Ton hinzu.
→бросает и университет и меня старика: идет в военную службу, ma chere. А уж ему место в архиве было готово, и всё. Вот дружба-то? – сказал граф вопросительно. – Да ведь война, говорят, объявлена,
»Man sagt, der Krieg sei schon erklärt«, bemerkte die Besucherin. »Das heißt es schon lange«, entgegnete der Graf. »Man redet immer wieder und wieder davon, und dann läßt man alles beim alten. Ja, ma chère, das nennt man Freundschaft!« sagte er noch einmal. »Er wird Husar.« Da die Besucherin nicht wußte, was sie sagen sollte, so wiegte sie den Kopf hin und her.
→– сказала гостья. – Давно говорят, – сказал граф. – Опять поговорят, поговорят, да так и оставят. Ma chere, вот дружба-то! – повторил он. – Он идет в гусары. Гостья, не зная, что сказать, покачала головой.
»Ganz und gar nicht aus Freundschaft«, sagte Nikolaj auflodernd und verwahrte sich dagegen, als ob dies eine schimpfliche Verleumdung wäre. »Gar nicht aus Freundschaft, sondern einfach deshalb, weil ich mich zum Soldaten berufen fühle.« Er sah sich nach seiner Cousine um und nach der jungen Dame, die zu Besuch war. Beide blickten ihn mit einem Lächeln der Billigung an.
→– Совсем не из дружбы, – отвечал Николай, вспыхнув и отговариваясь как будто от постыдного на него наклепа. – Совсем не дружба, а просто чувствую призвание к военной службе. Он оглянулся на кузину и на гостью-барышню: обе смотрели на него с улыбкой одобрения.
»Heute diniert der Oberst des Pawlograder Husarenregiments, Schubert, bei uns. Er war hier auf Urlaub und nimmt ihn gleich mit. Was soll man da machen«, sagte der Graf, zuckte mit den Achseln und bemühte sich, in scherzhaftem Ton über eine Sache zu reden, die ihm augenscheinlich viel Kummer bereitete.
→– Нынче обедает у нас Шуберт, полковник Павлоградского гусарского полка. Он был в отпуску здесь и берет его с собой. Что делать? – сказал граф, пожимая плечами и говоря шуточно о деле, которое, видимо, стоило ему много горя.
»Ich habe Ihnen ja schon gesagt, Papa«, erwiderte der Sohn, »ich bleibe hier, wenn Sie mich nicht fortlassen wollen. Aber ich weiß genau, daß ich zu nichts anderem tauge als zum Heeresdienst.
→– Я уж вам говорил, папенька, – сказал сын, – что ежели вам не хочется меня отпустить, я останусь. Но я знаю, что я никуда не гожусь, кроме как в военную службу;
Ich bin kein Diplomat, kein Beamter: ich verstehe nicht, das zu verbergen, was ich fühle«, fuhr er fort und blickte dabei mit jener Koketterie, wie sie jungen, hübschen Leuten eigen ist, Sonja und das andere junge Mädchen an.
→я не дипломат, не чиновник, не умею скрывать того, что чувствую, – говорил он, всё поглядывая с кокетством красивой молодости на Соню и гостью-барышню.
Das Kätzchen, das sich mit seinen Augen geradezu an ihm festsog, schien jede Minute bereit zu sein, wieder mit ihm zu spielen und ihre ganze Katzennatur zu zeigen.
→Кошечка, впиваясь в него глазами, казалась каждую секунду готовою заиграть и выказать всю свою кошачью натуру.
»Na ja, es ist schon gut!« sagte der alte Graf. »Er ereifert sich gleich immer. Napoleon verdreht allen den Kopf.
→– Ну, ну, хорошо! – сказал старый граф, – всё горячится. Всё Бонапарте всем голову вскружил;
Sie denken immer nur daran, wie aus einem Leutnant ein Kaiser geworden ist! Na, meinetwegen«, fügte er hinzu, ohne das spöttische Lächeln der Besucherin zu bemerken.
→все думают, как это он из поручиков попал в императоры. Что ж, дай Бог, – прибавил он, не замечая насмешливой улыбки гостьи.
Die Erwachsenen sprachen nun über Bonaparte. Julie, die Tochter der Frau Karagina, wandte sich jetzt an den jungen Rostow. »Wie schade, daß Sie am Donnerstag nicht bei den Archarows waren.
→Большие заговорили о Бонапарте. Жюли, дочь Карагиной, обратилась к молодому Ростову: – Как жаль, что вас не было в четверг у Архаровых.
Ich habe mich gelangweilt ohne Sie«, sagte sie, ihm zärtlich zulächelnd. Der geschmeichelte junge Mann setzte sich mit dem koketten Lächeln der Jugend näher zu der strahlenden Julie und begann mit ihr allein ein Gespräch, ohne dabei im geringsten zu bemerken, daß sein unwillkürliches Lächeln das Herz der eifersüchtig errötenden und doch erkünstelt lächelnden Sonja wie mit einem Messer zerschnitt.
→Мне скучно было без вас, – сказала она, нежно улыбаясь ему. Польщенный молодой человек с кокетливой улыбкой молодости ближе пересел к ней и вступил с улыбающейся Жюли в отдельный разговор, совсем не замечая того, что эта его невольная улыбка ножом ревности резала сердце красневшей и притворно улыбавшейся Сони.
Mitten im Gespräch sah er sich nach ihr um. Sonja blickte ihn leidenschaftlich und zornig an und konnte kaum die Tränen zurückhalten und ihr gekünsteltes Lächeln bewahren. Sie stand auf und ging aus dem Zimmer.
→– В середине разговора он оглянулся на нее. Соня страстно-озлобленно взглянула на него и, едва удерживая на глазах слезы, а на губах притворную улыбку, встала и вышла из комнаты.
Jetzt verschwand Nikolajs ganze Lebhaftigkeit mit einem Schlag. Er wartete die erste Pause in der Unterhaltung ab und entfernte sich dann mit verstörtem Gesicht ebenfalls, um Sonja zu suchen.
→Всё оживление Николая исчезло. Он выждал первый перерыв разговора и с расстроенным лицом вышел из комнаты отыскивать Соню.
→»Wie leicht kann man doch die Geheimnisse dieser Jugend durchschauen«, sagte Anna Michailowna und wies auf den hinausgehenden Nikolaj.
→– Как секреты-то этой всей молодежи шиты белыми нитками! – сказала Анна Михайловна, указывая на выходящего Николая.
»Cousinage – dangereux voisinage«, fügte sie hinzu. »Ja«, sagte die Gräfin, nachdem der Sonnenstrahl verschwunden war, den dieses junge Volk in den Salon getragen hatte, und es schien, als beantworte sie eine Frage, die ihr zwar niemand gestellt, die sie aber immer beschäftigt hatte, »
→– Бедовое дело – двоюродные братцы и сестрицы, – прибавила она. – Да, – сказала графиня, после того как луч солнца, проникнувший в гостиную вместе с этим молодым поколением, исчез, и как будто отвечая на вопрос, которого никто ей не делал, но который постоянно занимал ее.
ja, wie viele Leiden und Unruhe muß man durchmachen, um jetzt an ihnen Freude zu haben.
→– Сколько страданий, сколько беспокойств перенесено за то, чтобы теперь на них радоваться!
Und auch jetzt hat man mehr Angst als Freude durchzukosten. Immer ist man in Furcht und Sorgen. Es ist ja gerade dieses Alter, das so gefährlich für Mädchen und Knaben ist.«
→А и теперь, право, больше страха, чем радости. Всё боишься, всё боишься! Именно тот возраст, в котором так много опасностей и для девочек и для мальчиков.
»Alles hängt von der Erziehung ab«, warf die Besucherin ein. »Ja, Sie haben recht«, fuhr die Gräfin fort. »Bis jetzt bin ich, Gott sei Dank, immer noch die Freundin meiner Kinder gewesen und genieße ihr volles Vertrauen«
→– Всё от воспитания зависит, – сказала гостья. – Да, ваша правда, – продолжала графиня. – До сих пор я была, слава Богу, другом своих детей и пользуюсь полным их доверием,
– sie befand sich in demselben Irrtum wie viele Eltern, die da meinen, ihre Kinder hätten keine Geheimnisse vor ihnen. »Ich weiß, daß ich immer die erste Vertraute meiner Töchter sein werde und daß Nikolenka, wenn er auch mal mit seinem temperamentvollen Charakter wirklich Streiche machen sollte – ein Junge kann ja nun einmal nicht anders –, immerhin doch nicht so sein wird wie diese Petersburger Herren.«
→– говорила графиня, повторяя заблуждение многих родителей, полагающих, что у детей их нет тайн от них. – Я знаю, что я всегда буду первою поверенной моих дочерей, и что Николенька, по своему пылкому характеру, ежели будет шалить (мальчику нельзя без этого), то всё не так, как эти петербургские господа.
»Ja, es sind prächtige, prächtige Kinder«, bestätigte der Graf, der verwickelte Fragen immer dadurch löste, daß er alles prächtig fand. »Was ist da zu machen, er will nun einmal Husar werden. Was kann man dagegen tun, ma chère?« »Was für ein reizendes Wesen ist doch Ihre jüngste Tochter«, sagte die Besucherin,
→– Да, славные, славные ребята, – подтвердил граф, всегда разрешавший запутанные для него вопросы тем, что всё находил славным. – Вот подите, захотел в гусары! Да вот что вы хотите, ma chere! – Какое милое существо ваша меньшая, – сказала гостья.
»ein Blitzmädel!« »Ja, ein Blitzmädel«, griff der Graf auf. »Sie ist nach mir geartet. Und was für eine prächtige Stimme sie hat! Wenn sie auch meine Tochter ist, ich kann es wirklich sagen, sie wird eine Sängerin werden, eine zweite Salomoni.
→– Порох! – Да, порох, – сказал граф. – В меня пошла! И какой голос: хоть и моя дочь, а я правду скажу, певица будет, Саломони другая.
Wir haben uns einen Italiener genommen, um ihr Unterricht geben zu lassen.« »Ist das nicht zu früh? Man sagt, es schade nur der Stimme, wenn man schon in diesem Alter Gesangunterricht nimmt.« »Ach nein, warum denn zu früh!« sagte der Graf. »Unsere Mütter haben sich doch sogar schon mit zwölf, dreizehn Jahren verheiratet.«
→Мы взяли итальянца ее учить. – Не рано ли? Говорят, вредно для голоса учиться в эту пору. – О, нет, какой рано! – сказал граф. – Как же наши матери выходили в двенадцать-тринадцать лет замуж?
»Sie ist ja schon jetzt in Boris verliebt! Was sagen Sie dazu?« fragte die Gräfin still lächelnd und sah dabei Boris’ Mutter an.
→– Уж она и теперь влюблена в Бориса! Какова? – сказала графиня, тихо улыбаясь, глядя на мать Бориса, и, видимо отвечая на мысль, всегда ее занимавшую, продолжала.
Dann fuhr sie fort, wobei sie augenscheinlich einen Gedanken aussprach, der sie dauernd beschäftigte: »Nun, sehen Sie, hielte ich sie streng und verböte es ihnen …, weiß Gott, was sie dann heimlich machen würden« – die Gräfin meinte damit, sie würden sich küssen –, »so aber weiß ich jedes Wort von ihr.
→– Ну, вот видите, держи я ее строго, запрещай я ей… Бог знает, что бы они делали потихоньку (графиня разумела: они целовались бы), а теперь я знаю каждое ее слово.
Sie selbst kommt abends zu mir und erzählt mir alles. Vielleicht verwöhne ich sie. Aber das scheint mir immerhin noch das beste zu sein.
→Она сама вечером прибежит и всё мне расскажет. Может быть, я балую ее; но, право, это, кажется, лучше.
Meine Älteste habe ich strenger gehalten.« »Ja, mich hat man ganz anders erzogen«, bestätigte lächelnd die älteste Tochter, die schöne Gräfin Wera.
→Я старшую держала строго. – Да, меня совсем иначе воспитывали, – сказала старшая, красивая графиня Вера, улыбаясь.
Aber dieses Lächeln verschönte Weras Gesicht nicht so, wie es doch bei andern gewöhnlich der Fall ist. Im Gegenteil, ihr Ausdruck wurde dadurch unnatürlich und wirkte somit unangenehm.
→Но улыбка не украсила лица Веры, как это обыкновенно бывает; напротив, лицо ее стало неестественно и оттого неприятно.
Diese älteste Tochter Wera war ein hübsches, kluges Mädchen; sie lernte vortrefflich, war gut erzogen und hatte eine angenehme Stimme. Was sie eben gesagt hatte, war ganz richtig und zutreffend gewesen, aber seltsam, alle Anwesenden, insbesondere die Besucherin und die Gräfin, sahen sie an, als wunderten sie sich darüber, daß sie das gesagt hatte, und alle fühlten sich unbehaglich.
→Старшая, Вера, была хороша, была неглупа, училась прекрасно, была хорошо воспитана, голос у нее был приятный, то, что она сказала, было справедливо и уместно; но, странное дело, все, и гостья и графиня , оглянулись на нее, как будто удивились, зачем она это сказала, и почувствовали неловкость.
»Bei den ältesten Kindern will man immer besonders weise vorgehen, man will aus ihnen etwas noch nie Dagewesenes machen«, bemerkte die Besucherin.
→– Всегда с старшими детьми мудрят, хотят сделать что-нибудь необыкновенное, – сказала гостья.
»Warum soll man das verheimlichen, ma chère? Meine teure Gattin ist bei Wera auch äußerst weise vorgegangen«, scherzte der Graf. »Aber was wollen Sie denn: sie ist trotzdem ein prächtiges Mädchen geworden«, fügte er hinzu und zwinkerte Wera beifällig zu.
→– Что греха таить, ma chere! Графинюшка мудрила с Верой, – сказал граф. – Ну, да что ж! всё-таки славная вышла, – прибавил он, одобрительно подмигивая Вере.
Endlich erhoben sich die Gäste und gingen hinaus, nachdem sie versprochen hatten, zum Diner wiederzukommen. »Was ist das für eine Art, so lange sitzenzubleiben!« sagte die Gräfin, nachdem sie ihren Besuch hinausbegleitet hatte.
→Гостьи встали и уехали, обещаясь приехать к обеду. – Что за манера! Уж сидели, сидели! – сказала графиня, проводя гостей.
Als Natascha den Salon so schnell verlassen hatte, war sie nur bis zum Blumenzimmer gelaufen. Hier blieb sie stehen, horchte dem Gespräch im Salon zu und wartete, daß Boris herauskäme.
→Когда Наташа вышла из гостиной и побежала, она добежала только до цветочной. В этой комнате она остановилась, прислушиваясь к говору в гостиной и ожидая выхода Бориса.
Sie wurde schon ungeduldig, stampfte mit ihrem kleinen Fuß auf und wollte bereits losweinen, weil er nicht gleich gekommen war. Da hörte sie die gemessenen, weder zu langsamen noch zu schnellen Schritte Boris’.
→Она уже начинала приходить в нетерпение и, топнув ножкой, сбиралась было заплакать оттого, что он не сейчас шел, когда заслышались не тихие, не быстрые, приличные шаги молодого человека.
Schnell sprang sie hinter einen Blumenkübel und versteckte sich. Boris blieb mitten im Zimmer stehen, sah sich um, klopfte ein paar Stäubchen von seinem Uniformärmel, trat dann vor den Spiegel und betrachtete sein hübsches Gesicht.
→Наташа быстро бросилась между кадок цветов и спряталась. Борис остановился посереди комнаты, оглянулся, смахнул рукой соринки с рукава мундира и подошел к зеркалу, рассматривая свое красивое лицо.
Natascha verhielt sich ganz still, lugte aus ihrem Versteck und wartete, was er wohl tun werde. Boris blieb eine Weile vor dem Spiegel stehen, lächelte und ging dann zu der Ausgangstür. Natascha wollte ihn schon rufen, überlegte es sich dann aber anders.
→Наташа, притихнув, выглядывала из своей засады, ожидая, что он будет делать. Он постоял несколько времени перед зеркалом, улыбнулся и пошел к выходной двери. Наташа хотела его окликнуть, но потом раздумала.
Er soll mich nur suchen! dachte sie. Kaum war Boris hinausgegangen, so trat durch die andere Tür Sonja herein. Sie war rot, hatte Tränen in den Augen und flüsterte zornig etwas vor sich hin.
→«Пускай ищет», сказала она себе. Только что Борис вышел, как из другой двери вышла раскрасневшаяся Соня, сквозь слезы что-то злобно шепчущая.
Natascha, die schon eine Bewegung gemacht hatte, auf sie zuzulaufen, blieb dann doch in ihrem Versteck und sah wie unter einer Tarnkappe zu, was auf der Welt vorging.
→Наташа удержалась от своего первого движения выбежать к ней и осталась в своей засаде, как под шапкой-невидимкой, высматривая, что делалось на свете.
Sie empfand dabei einen besonderen, neuen Reiz. Sonja flüsterte etwas vor sich hin und sah sich nach der Salontür um. Nikolaj trat herein. »Sonja, was ist mit dir? Wie kann man nur so sein?« sagte er und lief auf sie zu.
→Она испытывала особое новое наслаждение. Соня шептала что-то и оглядывалась на дверь гостиной. Из двери вышел Николай. – Соня! Что с тобой? Можно ли это? – сказал Николай, подбегая к ней.
»Nichts, nichts, lassen Sie mich«, schluchzte Sonja. »Nein, ich weiß, was es ist.« »Na, dann ist es schön, wenn Sie es wissen. Gehen Sie nur zu ihr.« »So-o-onja! Nur ein Wort. Wie kannst du nur mich und dich wegen eines solchen Einfalls quälen?« sagte Nikolaj und ergriff ihre Hand.
→– Ничего, ничего, оставьте меня! – Соня зарыдала. – Нет, я знаю что. – Ну знаете, и прекрасно, и подите к ней. – Соооня! Одно слово! Можно ли так мучить меня и себя из-за фантазии? – говорил Николай, взяв ее за руку.
Sonja riß ihre Hand nicht fort, weinte aber weiter. Natascha, die sich nicht rührte und nicht zu atmen wagte, spähte mit glänzenden Augen aus ihrem Versteck hervor. Was wird jetzt werden? dachte sie.
→Соня не вырывала у него руки и перестала плакать. Наташа, не шевелясь и не дыша, блестящими главами смотрела из своей засады. «Что теперь будет»? думала она.
»Sonja, die ganze Welt ist mir gleichgültig. Du allein bist für mich alles«, sagte Nikolaj, »ich werde es dir beweisen.« »Ich habe es nicht gern, wenn du so mit einer anderen sprichst,« »Na, ich werde es nicht wieder tun, entschuldige, Sonja.« Er zog sie an sich und küßte sie.
→– Соня! Мне весь мир не нужен! Ты одна для меня всё, – говорил Николай. – Я докажу тебе. – Я не люблю, когда ты так говоришь. – Ну не буду, ну прости, Соня! – Он притянул ее к себе и поцеловал.
Ach, wie schön! dachte Natascha, und als Sonja und Nikolaj das Zimmer verlassen hatten, ging sie hinter ihnen her und rief Boris zu sich.
→«Ах, как хорошо!» подумала Наташа, и когда Соня с Николаем вышли из комнаты, она пошла за ними и вызвала к себе Бориса.
»Boris, kommen Sie her«, sagte sie mit wichtiger und listiger Miene. »Ich habe Ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen. Hierher, hierher«, sagte sie und führte ihn in das Blumenzimmer an den Platz zwischen den Blumenkübeln, wo sie sich vorhin versteckt hatte.
→– Борис, подите сюда, – сказала она с значительным и хитрым видом. – Мне нужно сказать вам одну вещь. Сюда, сюда, – сказала она и привела его в цветочную на то место между кадок, где она была спрятана.
Boris ging lächelnd hinter ihr her. »Nun, was ist denn das für eine wichtige Sache?« fragte er. Sie wurde verlegen, sah sich rings um, und als sie ihre hinter den Kübel geworfene Puppe erblickte, nahm sie sie in den Arm.
→Борис, улыбаясь, шел за нею. – Какая же это одна вещь ? – спросил он. Она смутилась, оглянулась вокруг себя и, увидев брошенную на кадке свою куклу, взяла ее в руки.
»Küssen Sie meine Puppe«, sagte sie. Boris sah mit einem fragenden, freundlichen Blick in ihr erregtes Gesicht und antwortete nichts. »Wollen Sie nicht? Nun, dann kommen Sie hierher«, rief sie, trat tiefer zwischen die Blumen und warf ihre Puppe beiseite.
→– Поцелуйте куклу, – сказала она. Борис внимательным, ласковым взглядом смотрел в ее оживленное лицо и ничего не отвечал. – Не хотите? Ну, так подите сюда, – сказала она и глубже ушла в цветы и бросила куклу.
»Näher, näher«, flüsterte sie. Sie ergriff den Offizier mit beiden Händen an seinem Ärmelaufschlag, und in ihrem geröteten Gesichte war eine gewisse Feierlichkeit, aber auch etwas Furcht zu sehen. »Aber mich wollen Sie doch küssen?« flüsterte sie kaum hörbar, indem sie ihn lächelnd von unten herauf ansah und vor Erregung beinahe weinte.
→ – Ближе, ближе! – шептала она. Она поймала руками офицера за обшлага, и в покрасневшем лице ее видны были торжественность и страх. – А меня хотите поцеловать? – прошептала она чуть слышно, исподлобья глядя на него, улыбаясь и чуть не плача от волненья.
Boris wurde rot. »Wie komisch Sie sind!« sagte er, indem er sich noch mehr errötend zu ihr hinabbeugte, unternahm aber nichts, sondern wartete ab.
→Борис покраснел. – Какая вы смешная! – проговорил он, нагибаясь к ней, еще более краснея, но ничего не предпринимая и выжидая.
Da sprang sie plötzlich auf den Kübel, so daß sie größer war als er, umfing ihn mit beiden Armen, wobei ihre dünnen nackten Ärmchen ihn oberhalb des Halses umschlangen, warf mit einem Ruck ihres Kopfes die Haare nach hinten und küßte ihn mitten auf die Lippen.
→Она вдруг вскочила на кадку, так что стала выше его, обняла его обеими руками, так что тонкие голые ручки согнулись выше его шеи и, откинув движением головы волосы назад, поцеловала его в самые губы.
Dann glitt sie zwischen den Kübeln hindurch auf die andere Seite hinüber, senkte den Kopf und blieb stehen. »Natascha«, sagte er, »Sie wissen, daß ich Sie liebe aber …« »Sind Sie verliebt in mich?« unterbrach ihn Natascha.
→Она проскользнула между горшками на другую сторону цветов и, опустив голову, остановилась. – Наташа, – сказал он, – вы знаете, что я люблю вас, но… – Вы влюблены в меня? – перебила его Наташа.
»Ja, ich liebe Sie, aber bitte, wir wollen das nicht machen, was wir eben … Noch vier Jahre … dann werde ich um Sie anhalten.« Natascha dachte nach. »Dreizehn, vierzehn, fünfzehn, sechzehn«, sagte sie, an ihren dünnen Fingerchen abzählend.
→– Да, влюблен, но, пожалуйста, не будем делать того, что сейчас… Еще четыре года… Тогда я буду просить вашей руки. Наташа подумала. – Тринадцать, четырнадцать, пятнадцать, шестнадцать… – сказала она, считая по тоненьким пальчикам.
»Gut! Also abgemacht?« Und ein Lächeln der Freude und Beruhigung erleuchtete ihr erregtes Gesicht.
→– Хорошо! Так кончено? И улыбка радости и успокоения осветила ее оживленное лицо.
»Abgemacht!« sagte Boris. »Auf immer?« fragte das Mädchen, »bis zum Tode?« Sie nahm seinen Arm und ging mit glücklichem Gesicht zusammen mit ihm in das Diwanzimmer.
→– Кончено! – сказал Борис. – Навсегда? – сказала девочка. – До самой смерти? И, взяв его под руку, она с счастливым лицом тихо пошла с ним рядом в диванную.