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Der Idiot - Fjodor Michailowitsch Dostojewski
→Fiodor Dostoïevski - L’idiot
- I -
Es war gegen Ende des November, bei Tauwetter, als sich um neun Uhr morgens ein Zug der Petersburg-Warschauer Bahn in voller Fahrt Petersburg näherte.
→Il était environ neuf heures du matin ; c’était à la fin de novembre, par un temps de dégel. Le train de Varsovie filait à toute vapeur vers Pétersbourg.
Das Wetter war so feucht und neblig, daß das Tageslicht kaum zur Geltung kam; man konnte rechts und links von der Bahn aus den Fenstern der Wagen nur auf zehn Schritte mit Mühe etwas erkennen.
→ L’humidité et la brume étaient telles que le jour avait peine à percer ; à dix pas à droite et à gauche de la voie on distinguait malaisément quoi que ce fût par les fenêtres du wagon.
Unter den Passagieren waren einige, die aus dem Ausland zurückkehrten; am meisten gefüllt waren aber die Abteile dritter Klasse, und zwar fast ausschließlich mit kleinen Geschäftsleuten, die aus nicht sehr weiter Entfernung kamen.
→Parmi les voyageurs, il y en avait qui revenaient de l’étranger ; mais les compartiments de troisième, les plus remplis, étaient occupés par de petites gens affairées qui ne venaient pas de bien loin.
Alle waren, wie das so zu sein pflegt, müde; allen waren während der Nacht die Augenlider schwer geworden, alle fröstelten, alle Gesichter waren gelblich, von derselben Farbe wie der Nebel.
→Tous, naturellement, étaient fatigués et transis ; leurs yeux étaient bouffis, leur visage reflétait la pâleur du brouillard.
In einem Wagen dritter Klasse saßen einander seit dem Morgengrauen dicht am Fenster zwei Passagiere gegenüber: beides junge Leute, beide fast ohne Gepäck, beide nicht elegant gekleidet, beide mit recht interessanten Gesichtern und beide von dem Wunsch erfüllt, endlich miteinander in ein Gespräch zu kommen.
→Dans un des wagons de troisième classe deux voyageurs se faisaient vis-à-vis depuis l’aurore, contre une fenêtre ; c’étaient des jeunes gens vêtus légèrement et sans recherche ; leurs traits étaient assez remarquables et leur désir d’engager la conversation était manifeste.
Wenn sie beide voneinander gewußt hätten, wodurch sie gerade in diesem Augenblick interessant waren, so hätten sie sich gewiß darüber gewundert, daß der Zufall sie so seltsam in einem Wagen dritter Klasse der Petersburg-Warschauer Eisenbahn einander gegenübergesetzt hatte.
→Si chacun d’eux avait pu se douter de ce que son vis-à-vis offrait de singulier, ils se seraient certainement étonnés du hasard qui les avait placés l’un en face de l’autre, dans une voiture de troisième classe du train de Varsovie.
Der eine von ihnen war von kleiner Statur, etwa siebenundzwanzig Jahre alt und hatte krauses, fast schwarzes Haar und kleine, graue, aber feurige Augen.
→Le premier était de faible taille et pouvait avoir vingt-sept ans ; ses cheveux étaient frisés et presque noirs ; ses yeux gris et petits, mais pleins de feu.
Seine Nase war breit und plattgedrückt, die Backenknochen traten stark hervor; die schmalen Lippen verzogen sich fortwährend zu einem dreisten, spöttischen und sogar boshaften Lächeln,
→Son nez était camus, ses pommettes faisaient saillies ; sur ses lèvres amincies errait continuellement un sourire impertinent, moqueur et même méchant.
aber seine Stirn war hoch und gut geformt und verschönte den unvornehm geschnittenen unteren Teil des Gesichts.
→Mais son front dégagé et bien modelé corrigeait le manque de noblesse du bas de son visage.
Besonders auffällig war an diesem Gesicht seine Totenblässe, die der ganzen Physiognomie des jungen Mannes trotz seiner ziemlich kräftigen Konstitution den Anschein der Erschöpfung verlieh
→Ce qui frappait surtout, c’était la pâleur morbide de ce visage et l’impression d’épuisement qui s’en dégageait, bien que l’homme fût assez solidement bâti ;
und zugleich den Anschein einer qualvollen Leidenschaftlichkeit, die mit seinem frechen, unhöflichen Lächeln und seinem scharfen, selbstzufriedenen Blick nicht recht im Einklang stand.
→on y discernait aussi quelque chose de passionné, voire de douloureux, qui contrastait avec l’insolence du sourire et la fatuité provocante du regard.
Er war warm gekleidet, denn er trug einen weiten, schwarzen, mit Tuch überzogenen Pelz aus Lammfell, und hatte in der Nacht nicht gefroren, während sein Reisegefährte an seinem frostzitternden Rücken die ganze Annehmlichkeit einer feuchten russischen Novembernacht hatte aushalten müssen, auf die er offenbar nicht hinreichend vorbereitet war.
→on y discernait aussi quelque chose de passionné, voire de douloureux, qui contrastait avec l’insolence du sourire et la fatuité provocante du regard.
Er trug einen ziemlich weiten, dicken Mantel ohne Ärmel und mit einer gewaltigen Kapuze, von der Art, wie man sie oft auf Reisen zur Winterzeit irgendwo im fernen Ausland benutzt, zum Beispiel in der Schweiz oder in Oberitalien,
→Ce dernier était affublé d’un manteau épais, sans manches, mais surmonté d’un énorme capuchon, un vêtement du genre de ceux que portent souvent, en hiver, les touristes qui visitent la Suisse ou l’Italie du Nord.
wo man dabei natürlich auch nicht mit so weiten Fahrten rechnet wie der von Eydtkuhnen nach Petersburg. Aber was in Italien taugte und völlig ausreichte, erwies sich in Rußland als ganz untauglich.
→Une pareille tenue, parfaite en Italie, ne convenait guère au climat de la Russie, encore moins pour un trajet aussi long que celui qui sépare Eydtkuhnen de Saint-Pétersbourg.
Aber was in Italien taugte und völlig ausreichte, erwies sich in Rußland als ganz untauglich.
→Ale co se hodilo a docela stačilo v Itálii, zřejmě nebylo dost vhodné pro Rusko.
Der Eigentümer des Mantels mit der Kapuze war ein junger Mensch, der gleichfalls im Alter von etwa sechsundzwanzig oder siebenundzwanzig Jahren stand, etwas über Mittelgröße, mit sehr hellblondem, dichtem Haar, hohlen Wangen und einem kleinen, spitzen, fast ganz weißen Bärtchen.
→Le propriétaire de cette houppelande était également un jeune homme de vingt-six à vingt-sept ans. Sa taille était un peu audessus de la moyenne, sa chevelure épaisse et d’un blond fade ; il avait les joues creuses et une barbiche en pointe tellement claire qu’elle paraissait blanche.
Seine Augen waren groß, blau und ruhig; in ihrem Blick lag etwas Stilles, aber Bedrücktes, etwas von jenem eigentümlichen Ausdruck, an dem manche auf den ersten Blick den Epileptiker erkennen.
→Ses yeux étaient grands et bleus ; la fixité de leur expression avait quelque chose de doux mais d’inquiétant et leur étrange reflet eût révélé un épileptique à certains observateurs.
Das Gesicht des jungen Mannes war übrigens angenehm, mit feinen Zügen und nicht zu fleischig, aber farblos, nur daß es augenblicklich geradezu blau gefroren war.
→Au surplus, le visage était agréable, les traits ne manquaient point de finesse, mais le teint semblait décoloré et même, en ce moment, bleui par le froid.
Mladíkova tvář byla sice příjemná, hubená a jemná, ale zcela bez barvy a v tu chvíli domodra prokřehlá.
→Au surplus, le visage était agréable, les traits ne manquaient point de finesse, mais le teint semblait décoloré et même, en ce moment, bleui par le froid.
An seinen Händen baumelte ein schmächtiges Bündelchen, das in einem alten, verblichenen, seidenen Tuch, wie es schien, sein ganzes Reisegepäck enthielt.
→Il tenait un petit baluchon, enveloppé dans un foulard de couleur défraîchie, qui constituait vraisemblablement tout son bagage.
An den Füßen hatte er dicksohlige Schuhe mit Gamaschen – alles in nicht-russischer Art.
→Il était chaussé de souliers à double semelle et portait des guêtres, ce qui n’est guère de mode en Russie.
Sein schwarzhaariger Reisegenosse in dem tuchüberzogenen Pelz musterte dies alles genau, zum Teil weil er nichts anderes zu tun hatte, und fragte schließlich mit jenem taktlosen Lächeln, durch das manchmal in so ungenierter, geringschätziger Weise das Vergnügen der Leute über das Mißgeschick des Nächsten zum Ausdruck kommt:
→Jeho černovlasý protějšek si všechno nejspíš snad z nudy dopodrobna prohlédl a nakonec se zeptal s nešetrným úsměvem, jímž někdy lidé tak bezostyšně a neomaleně projevují uspokojení z nezdaru bližního:
»Ist Ihnen kalt?« Er machte dabei Bewegungen mit den Schultern.
→– Il fait froid, hein ? Et son mouvement d’épaules ébaucha un frisson.
»Ja, sehr kalt«, antwortete der Reisegenosse mit großer Bereitwilligkeit, »und sehen Sie, dabei haben wir noch Tauwetter.
→– Oh oui ! répondit l’interpellé avec une extrême complaisance. Et remarquez qu’il dégèle.
Wie wäre es erst, wenn wir Kälte hätten? Ich hatte gar nicht gedacht, daß es bei uns so kalt wäre. Ich bin es nicht mehr gewohnt.«
→ Que serait-ce s’il gelait à pierre fendre ! Je ne m’imaginais pas qu’il fît si froid dans notre pays. J’ai perdu l’habitude de ce climat.
»Sie kommen wohl aus dem Ausland?« »Ja, aus der Schweiz.« »Füt! Nun sehen Sie einmal an!« Der Schwarzhaarige tat einen Pfiff und lachte.
→– Vous venez sans doute de l’étranger ? – Oui, je viens de Suisse. – Diable, vous venez de loin ! L’homme aux cheveux noirs sifflota et se mit à rire.
Es kam ein Gespräch in Gang.
→La conversation s’engagea.
Die Bereitwilligkeit des blonden jungen Mannes in dem Schweizermantel, auf alle Fragen seines schwarzhaarigen Gefährten zu antworten, war erstaunlich; er merkte in seiner Harmlosigkeit offenbar gar nicht, daß manche dieser Fragen sehr geringschätzig klangen und höchst unpassend und müßig waren.
→Le jeune homme blond au manteau suisse répondait avec une étonnante obligeance à toutes les questions de son voisin, sans paraître s’apercevoir du caractère déplacé et oiseux de certaines de ces questions, ni du ton négligent sur lequel elles étaient posées.
Bei seinen Antworten teilte er unter anderem mit, daß er tatsächlich lange Zeit nicht in Rußland gewesen sei, über vier Jahre; man habe ihn wegen einer Krankheit ins Ausland geschickt, wegen einer eigentümlichen Nervenkrankheit nach Art der Epilepsie oder des Veitstanzes, die sich in Zuckungen und Krämpfen geäußert habe.
→Il expliqua notamment qu’il avait passé plus de quatre ans hors de Russie et qu’on l’avait envoyé à l’étranger pour soigner une affection nerveuse assez étrange, dans le genre du haut mal ou de la danse de Saint-Guy, qui se manifestait par des tremblements et des convulsions.
Der schwarzhaarige junge Mann lächelte beim Zuhören einige Male, namentlich lachte er auf, als auf die Frage: »Na, sind Sie denn nun geheilt?« der Blonde erwiderte: »Nein, geheilt bin ich nicht.«
→
→Ces explications firent sourire son compagnon à diverses reprises, et surtout, lorsque à la question : « Êtes-vous guéri ? » il répondit : – Oh non ! on ne m’a pas guéri.
»Haha! Da haben Sie also Ihr Geld vergebens bezahlt, und wir hier schenken jenen Leuten Vertrauen!« bemerkte der Schwarzhaarige spöttisch.
→– Alors vous avez dépensé votre argent en pure perte. Et le jeune homme brun ajouta avec aigreur : – C’est comme cela que nous nous laissons exploiter par les étrangers.
»Ja, das ist durchaus richtig!«
→– C’est bien vrai !
mischte sich ein danebensitzender schlecht gekleideter Herr in das Gespräch, so eine Art von geriebenem Amtsschreiber, etwa vierzig Jahre alt, kräftig gebaut, mit roter Nase und einem Gesicht voller Pickel.
→s’exclama un personnage mal vêtu, âgé d’une quarantaine d’années, qui était assis à côté d’eux et avait l’air d’un grattepapier; il était puissamment bâti et exhibait un nez rouge au milieu d’une face bourgeonnée.
»Das ist durchaus richtig; sie saugen uns Russen das Mark aus, ohne selbst etwas dafür zu leisten!«
→C’est parfaitement vrai, messieurs, continua-t-il ; c’est ainsi que les étrangers grugent les Russes et soutirent notre argent.
»Oh, wie Sie sich in meinem Fall irren!« erwiderte der Schweizer Patient in ruhigem, versöhnlichem Ton.
→– Oh ! vous vous trompez complètement en ce qui me concerne, repartit le jeune homme sur un ton doux et conciliant.
»Ich kann ja allerdings nicht darüber disputieren, weil ich keinen Gesamtüberblick habe, aber mein Arzt hat mir von dem wenigen, was er besaß, noch das Geld für die Fahrt hierher gegeben, und fast zwei Jahre lang hat er mich dort aus seinen eigenen Mitteln unterhalten.«
→ Évidemment, je ne suis pas à même de discuter, parce que je ne connais pas tout ce qu’il y aurait à dire sur la question. Mais, après m’avoir entretenu à ses frais pendant près de deux ans, mon médecin s’est saigné à blanc pour me procurer l’argent nécessaire à mon retour.
»Wie? Hatten Sie wirklich niemand, der für Sie bezahlte?« fragte der Schwarzhaarige.
→– Il n’y avait donc personne qui pût payer pour vous ? demanda le jeune homme brun.
»Nein. Herr Pawlischtschew, der die Kosten meines dortigen Aufenthalts getragen hatte, ist vor zwei Jahren gestorben;
→– Hé non ! M. Pavlistchev, qui pourvoyait à mon entretien là-bas, est mort il y a deux ans.
ich schrieb dann hierher an die Generalin Jepantschina, eine entfernte Verwandte von mir, habe aber keine Antwort erhalten.
→Je me suis alors adressé ici à la générale Epantchine, qui est ma parente éloignée, mais je n’ai reçu aucune réponse.
So bin ich denn hergereist.« »Wo gedenken Sie denn zu bleiben?« »Sie meinen, wo ich Wohnung nehmen werde?...
→Alors je reviens au pays. – Et où comptez-vous aller ? – Vous voulez dire : où je compte descendre ?
Das weiß ich noch nicht, wirklich nicht... es ist noch ungewiß...«
→ Ma foi, je n’en sais encore rien... – Vous n’êtes guère fixé.
»Darüber haben Sie noch keinen Entschluß gefaßt?«
→Ma foi, je n’en sais encore rien... – Vous n’êtes guère fixé.
Beide Zuhörer brachen von neuem in ein Gelächter aus.
→Et les deux auditeurs partirent d’un nouvel éclat de rire.
»Und dieses Bündelchen enthält wohl Ihre ganze Habe?« fragte der Schwarzhaarige.
→– Ce petit paquet contient sans doute tout votre avoir ? demanda le jeune homme brun.
»Ich möchte wetten, daß es so ist«, fiel mit sehr zufriedener Miene der rotnasige Beamte ein, »und daß Sie kein weiteres Gepäck im Gepäckwagen haben.
→– Je le parierais, ajouta le tchinovnik au nez rubicond, d’un air très satisfait. Et je présume que vous n’avez pas d’autres effets aux bagages.
Obwohl Armut keine Schande ist, wie man immer wieder bemerken muß.«
→D’ailleurs pauvreté n’est pas vice, cela va sans dire.
Es stellte sich heraus, daß es sich wirklich so verhielt: der blonde junge Mann gestand dies sofort mit großer Bereitwilligkeit ein.
→C’était également vrai : le jeune homme blond en convint avec infiniment de bonne grâce.
»Ihr Bündelchen hat trotzdem einen gewissen Wert«, fuhr der Beamte, nachdem er sich satt gelacht hatte, fort (bemerkenswert war, daß auch der Eigentümer des Bündelchens selbst schließlich beim Anblick der beiden mitzulachen anfing, was deren Heiterkeit noch vergrößerte).
→Ses deux voisins donnèrent libre cours à leur envie de rire. Le propriétaire du petit paquet se mit à rire aussi en les regardant, ce qui accrut leur hilarité.
»Man möchte zwar wetten, daß keine Rollen mit ausländischen Goldstücken, wie Napoleondors, Friedrichsdors oder holländischen Dukaten, darin sind;
→Le bureaucrate reprit : – Votre petit paquet a tout de même une certaine importance. Sans doute, on peut parier qu’il ne contient pas des rouleaux de pièces d’or, telles que napoléons, frédérics ou ducats de Hollande.
das kann man zum Beispiel schon aus Ihren ausländischen Gamaschen schließen, aber wenn man zu Ihrem Bündelchen noch eine solche Verwandte hinzunimmt wie die Generalin Jepantschina, dann gewinnt auch das Bündelchen gewissermaßen einen höheren Wert,
→Il est facile de le conjecturer, rien qu’à voir vos guêtres qui recouvrent des souliers de forme étrangère. Cependant si, en sus de ce petit paquet, vous avez une parente telle que la générale Epantchine, alors le petit paquet lui-même acquiert une valeur relative.
selbstverständlich nur in dem Fall, wenn die Generalin Jepantschina wirklich Ihre Verwandte ist und Sie sich nicht aus Zerstreutheit irren... was einem außerordentlich leicht passieren kann... sagen wir: infolge eines Übermaßes von Phantasie.«
→Ceci, bien entendu, dans le cas où la générale serait effectivement votre parente et s’il ne s’agit pas d’une erreur imputable à la distraction, travers fort commun, surtout chez les gens imaginatifs.
»Oh, Sie haben wieder das Richtige getroffen«, erwiderte der blonde junge Mensch, »denn ich befinde mich wirklich beinah in einem Irrtum, das heißt sie ist kaum meine Verwandte;
→– Vous êtes encore dans le vrai ! s’écria le jeune homme blond. En effet, je suis presque dans l’erreur. Entendez que la générale est à peine ma parente ;
ja ich habe mich tatsächlich damals gar nicht darüber gewundert, daß ich keine Antwort nach der Schweiz bekam. Ich hatte das eigentlich auch so erwartet.« »Da haben Sie das Geld für die Frankierung des Briefes unnütz ausgegeben.
→aussi ne suis-je nullement étonné qu’elle n’ait jamais répondu à ma lettre de Suisse. Je m’y attendais. – Vous avez gaspillé votre argent en frais de poste.
Hm!... Nun, wenigstens sind Sie offenherzig und aufrichtig, und das ist löblich!
→Hum... Au moins on peut dire que vous avez de la candeur et de la sincérité, ce qui est à votre éloge...
Hm!... Den General Jepantschin kenne ich, im Grunde weil er eine allgemein bekannte Persönlichkeit ist, und den verstorbenen Herrn Pawlischtschew, der Sie in der Schweiz unterhalten hat,
→Quant au général Epantchine, nous le connaissons, en ce sens que c’est un homme connu de tout le monde. Nous avons aussi connu feu M. Pavlistchev, qui vous a entretenu en Suisse,
habe ich ebenfalls gekannt, vorausgesetzt, daß es sich um Nikolai Andrejewitsch Pawlischtschew handelt, denn es waren zwei Vettern.
→si toutefois il s’agit de Nicolas Andréïévitch Pavlistchev, car ils étaient deux cousins de ce nom.
Der andere befindet sich noch auf der Krim. Nikolai Andrejewitsch aber, der Verstorbene, war ein sehr achtbarer Mann, hatte gute Verbindungen und besaß seinerzeit viertausend Seelen...«
→L’un vit toujours en Crimée ; quant à Nicolas Andréïévitch Pavlistchev, le défunt, c’était un homme respectable, qui avait de hautes relations et dont on estimait jadis la fortune à quatre mille âmes.
»Ganz richtig, er hieß Nikolai Andrejewitsch Pawlischtschew.« Nachdem der junge Mensch diese Antwort gegeben hatte, betrachtete er unverwandt und mit lebhaftem Interesse den Herrn, der sich über alles so gut orientiert zeigte.
→– C’est bien cela : on l’appelait Nicolas Andréïévitch Pavlistchev. Ayant ainsi répondu, le jeune homme attacha un regard scrutateur sur ce monsieur qui paraissait tout savoir.
Diese Herren Alleswisser begegnen einem manchmal, und in einer bestimmten gesellschaftlichen Schicht sogar ziemlich häufig.
→Les gens prêts à renseigner sur toute chose se rencontrent parfois, voire assez fréquemment, dans une certaine classe de la société.
Sie wissen alles; der ganze unruhige Forschungstrieb ihres Verstandes und ihre gesamten Fähigkeiten streben unaufhaltsam nach einer Seite hin,
→Ils savent tout, parce qu’ils concentrent dans une seule direction les facultés inquisitoriales de leur esprit.
natürlich infolge des Mangels an wichtigeren Lebensinteressen und Anschauungen, wie ein moderner Denker sich ausdrücken würde.
→Cette habitude est naturellement la conséquence d’une absence d’intérêts vitaux plus importants, comme dirait un penseur contemporain.
Bei dem Ausdruck »sie wissen alles« muß man übrigens an ein ziemlich beschränktes Gebiet denken:
→Du reste, en les qualifiant d’omniscients, on sous-entend que le domaine de leur science est assez limité.
wo der und der angestellt ist, mit wem er bekannt ist, wieviel Vermögen er besitzt, wo er Gouverneur gewesen ist, was für eine Frau er genommen hat, wieviel Mitgift er dabei erhalten hat, wer sein Vetter und sein entfernterer Vetter ist und so weiter und so weiter, und sonst noch allerlei von dieser Art.
→Ils vous diront par exemple qu’un tel sert à tel endroit, qu’il a pour amis tels et tels ; que sa fortune est de tant. Ils vous citeront la province dont ce personnage a été gouverneur, la femme qu’il a épousée, le montant de la dot qu’elle lui a apportée, ses liens de parenté, et toute sorte de renseignements du même acabit.
Großenteils gehen diese Alleswisser mit durchgestoßenen Ellbogen umher und bekommen siebzehn Rubel Gehalt monatlich.
→Přečasto mívají tito Vševědové odrbané lokty a sedmnáct rublů služného měsíčně.
Die Leute, über die sie alle möglichen Einzelheiten wissen, würden natürlich nicht sagen können, warum jene an ihnen ein derartiges Interesse haben, und dabei finden viele dieser Alleswisser an diesem Wissen, das einer ganzen Wissenschaft gleichkommt, ein ausgesprochenes Vergnügen und gelangen dadurch zu Selbstachtung und sogar zu einem sehr hohen Grad seelischer Zufriedenheit.
→Ceux dont ils connaissent si bien les tenants sont loin de se douter des mobiles d’une pareille curiosité. Pourtant, bien des gens de cette espèce se procurent une véritable jouissance en acquérant un savoir qui équivaut à une véritable science et que leur fierté élève au rang d’une satisfaction esthétique.
Und es ist auch eine verführerische Wissenschaft.
→D’ailleurs cette science a ses attraits.
Ich habe Gelehrte, Literaten, Dichter und Staatsmänner gekannt, die in dieser Wissenschaft ihre größte Befriedigung, ihr höchstes Ziel fanden und sogar ausgesprochen nur hierdurch Karriere machten.
→J’ai connu des savants, des écrivains, des poètes, des hommes politiques qui y ont puisé une vertu d’apaisement, qui en ont fait le but de leur vie et qui lui ont dû les seuls succès de leur carrière.
Im weiteren Verlauf dieses Gesprächs gähnte der schwarzhaarige junge Mensch, blickte ziellos durchs Fenster und wartete mit Ungeduld auf das Ende der Reise.
→Pendant le colloque, le jeune homme brun bâillait, jetait des regards désoeuvrés par la fenêtre et semblait impatient d’arriver. Er war etwas zerstreut, sogar sehr zerstreut, beinah aufgeregt; ja er benahm sich einigermaßen sonderbar: manchmal hörte er zu, ohne recht zuzuhören, sah, ohne recht zu sehen, und lachte, ohne im nächsten Augenblick zu wissen und sich zu erinnern, worüber er eigentlich gelacht hatte.
→Son extrême distraction tournait à l’anxiété et à l’extravagance : parfois, il regardait sans voir, écoutait sans entendre et, s’il lui arrivait de rire, il ne se rappelait plus le motif de sa gaieté.
»Aber gestatten Sie die Frage: mit wem habe ich die Ehre?« wandte sich auf einmal der Herr mit dem Gesicht voller Pickel an den blonden jungen Mann mit dem Bündelchen.
→– Mais permettez, avec qui ai-je l’honneur... ? demanda soudain l’homme au visage bourgeonné en se tournant vers le propriétaire du petit paquet.
»Fürst Lew Nikolajewitsch Myschkin«, antwortete dieser, ohne zu zögern, mit größter Bereitwilligkeit.
→– Je suis le prince Léon Nicolaïévitch Muichkine, répondit le jeune homme avec beaucoup d’empressement.
»Fürst Myschkin? Lew Nikolajewitsch? Kenne ich nicht. Nicht einmal vom Hörensagen«, antwortete der Beamte nachdenkend.
→– Le prince Muichkine ? Léon Nicolaïévitch ? Connais pas. Je n’en ai même pas entendu parler, répliqua le tchinovnik d’un air songeur.
»Das heißt, ich meine nicht den Namen; der Name ist ja historisch und in Karamsins Geschichte Rußlands zu finden;
→Ce n’est pas le nom qui m’étonne. C’est un nom historique ; on le trouve ou on doit le trouver dans l’Histoire de Karamzine.
ich meine Ihre Person, und überhaupt begegnen Fürsten Myschkin einem nirgends mehr; man hört von ihnen nicht einmal reden.«
→Je parle de votre personne et je crois bien, au surplus, qu’on ne rencontre plus aujourd’hui nulle part de prince de ce nom ; le souvenir s’en est éteint.
»Wie könnte es auch anders sein!« versetzte der Fürst sogleich. »Fürsten Myschkin gibt es jetzt außer mir gar keine mehr; ich glaube, ich bin der letzte.
→– Oh je crois bien ! reprit aussitôt le prince : il n’existe plus aucun prince Muichkine en dehors de moi ; je dois être le dernier de la lignée.
Und was meinen Vater und meinen Großvater anlangt, so besaßen die nur ein einziges Gut, auf dem sie zurückgezogen lebten. Mein Vater war übrigens Leutnant bei der Linie, vorher Fähnrich.
→Quant à nos aïeux, c’étaient des gentilshommespaysans. Mon père a servi dans l’armée avec le grade de lieutenant après avoir passé par l’école des cadets.
Und nun weiß ich nicht, in welcher Weise die Generalin Jepantschina zu den Myschkinschen Fürstentöchtern gehört; sie ist ebenfalls die Letzte in ihrer Art...«
→À vrai dire, je ne saurais vous expliquer comment la générale Epantchine se trouve être une princesse Muichkine ; elle aussi, elle est la dernière de son genre...
»Hahaha! Die Letzte in ihrer Art! Haha! Wie Sie das gedreht haben!« kicherte der Beamte. Auch der schwarzhaarige junge Mann lächelte.
→– Hé hé ! la dernière de son genre ! quelle drôle de tournure ! dit le tchinovnik en ricanant. Le jeune homme ébaucha également un sourire.
Der Blonde war etwas verlegen, daß es ihm gelungen war, ein allerdings ziemlich einfaches Wortspiel zu machen.
→ Le prince parut légèrement étonné d’avoir réussi à faire un jeu de mot, d’ailleurs assez mauvais.
»Seien Sie überzeugt, ich habe es ganz ohne Absicht gesagt«, erklärte er schließlich einigermaßen befangen.
→– Croyez bien que mon intention n’était pas de jouer sur les mots, expliqua-t-il enfin.
»Sehr begreiflich, sehr begreiflich!« stimmte ihm der Beamte heiter bei.
→– Cela va de soi ; on le voit de reste, acquiesça le tchinovnik devenu hilare.
»Haben Sie denn dort auch Wissenschaften betrieben, Fürst, bei Ihrem Professor?« fragte unvermittelt der Schwarzhaarige.
→– Eh bien ! prince, vous avez sans doute étudié les sciences pendant votre séjour chez ce professeur ? Demanda soudain le jeune homme brun.
»Ja... allerdings...« »Ich für meine Person habe nie etwas studiert.«
→– Oui... j’ai étudié... – Ce n’est pas comme moi, qui n’ai jamais rien appris.
»Auch ich nur ein klein wenig«, fügte der Fürst in einem Tone hinzu, der beinah wie eine Bitte um Entschuldigung klang.
→– Pour moi, c’est tout au plus si j’ai reçu quelques bribes d’instruction, fit le prince, comme pour s’excuser.
»Mir einen regulären Unterricht zu erteilen, hielt man in Anbetracht meiner Krankheit nicht für möglich.«
→– En raison de mon état de santé, on n’a pas jugé possible de me faire faire des études suivies.
»Kennen Sie die Familie Rogoshin?« fragte der schwarzhaarige junge Mensch schnell.
→"Znáte Rogožinovy?" zeptal se chvatně brunet.
»Nein, ich kenne sie nicht, gar nicht. Ich kenne in Rußland überhaupt nur wenige Menschen. Ist Ihr Name Rogoshin?« »Ja, ich heiße Rogoshin, Parfen Rogoshin.«
→– Je ne les connais pas du tout. Je dois vous dire que je connais très peu de monde en Russie. Est-ce vous qui portez ce nom ? – Oui, je m’appelle Rogojine, Parfione.
»Parfen? Sind Sie da nicht vielleicht ein Mitglied eben jener Familie Rogoshin...«, begann der Beamte mit noch gesteigerter Wichtigtuerei.
→– Parfione ? Ne seriez-vous pas membre de cette famille des Rogojine qui..., articula le tchinovnik en affectant l’importance.
»Jawohl, eben jener, eben jener«, unterbrach ihn schnell und mit unhöflicher Ungeduld der Schwarzhaarige, der überhaupt dem Beamten mit dem Gesicht voller Pickel nie Beachtung geschenkt, sondern gleich von Anfang an immer nur zu dem Fürsten gesprochen hatte.
→– Oui, oui, c’est cela même, fit le jeune homme brun sur un ton de brusque impatience, pour interrompre l’employé auquel il n’avait pas adressé un mot jusque-là, n’ayant parlé qu’avec le prince.
»Ja ... ist es möglich?« rief der Beamte starr vor Staunen, die Augen traten ihm beinah aus den Höhlen, und sein ganzes Gesicht nahm sogleich einen ehrerbietigen, knechtischen, ja erschrockenen Ausdruck an.
→– Mais... comment cela se peut-il ? reprit le tchinovnik en écarquillant les yeux avec stupeur, tandis que sa physionomie revêtait une expression d’obséquiosité et presque d’effroi.
»Sind Sie ein Sohn eben jenes erblichen Ehrenürgers Semjon Parfenowitsch Rogoshin, der vor einem Monat starb und ein bares Kapital von zwei und einer halben Milion hinterließ?«
→–Alors vous seriez parent de ce même Sémione Parfionovitch Rogojine, bourgeois honoraire héréditaire, qui est mort voici un mois en laissant une fortune de deux millions et demi à ses héritiers ?
»Woher haben Sie denn erfahren, daß er ein bares Kapital von zwei und einer halben Million hinterlassen hat?« unterbrach ihn der Schwarzhaarige, der sich auch diesmal nicht dazu herabließ, den Beamten anzusehen.
→– D’où tiens-tu qu’il a laissé deux millions de capital net ? riposta le jeune homme brun en lui coupant la parole, mais sans daigner davantage tourner son regard vers lui.
unterbrach ihn der Schwarzhaarige, der sich auch diesmal nicht dazu herabließ, den Beamten anzusehen.
»Nun sehe mal einer den Kerl an!« (Er zwinkerte dem Fürsten zu.) »Und was haben die Leute nur davon, daß sie sich sofort mit Schmeicheleien an einen heranmachen?
→
→ Et il ajouta, en s’adressant au prince, avec un clignement d’oeil : – Je vous le demande un peu : quel intérêt peuvent avoir ces gens-là à vous aduler avec un pareil empressement ?
Aber wahr ist, daß mein Vater gestorben ist und ich jetzt einen Monat nachher beinah ohne Stiefel von Pskow nach Hause fahre.
→Il est parfaitement exact que mon père vient de mourir ; ce qui ne m’empêche pas de retourner chez moi, un mois plus tard, venant de Pskov, dans un état de dénuement tel que c’est tout juste si j’ai une paire de bottes à me mettre.
→Weder mein niederträchtiger Bruder noch meine Mutter haben mir Geld oder eine Benachrichtigung geschickt nichts haben sie mir geschickt! Als ob ich ein Hund wäre!
Einen ganzen Monat lang habe ich in Pskow im Fieber gelegen!« »Aber jetzt werden Sie mehr als ein Milliönchen mit einemmal bekommen, mindestens soviel, o mein Herrgott!« rief der Beamte und schlug die Hände zusammen.
→Et je suis resté pendant un long mois à Pskov alité avec une fièvre chaude. – N’empêche que vous allez toucher d’un seul coup un bon petit million, et peut-être ce chiffre est-il très au-dessous de la réalité qui vous attend.
»Aber jetzt werden Sie mehr als ein Milliönchen mit einemmal bekommen, mindestens soviel, o mein Herrgott!« rief der Beamte und schlug die Hände zusammen.
→– Non, mais qu’est-ce que cela peut bien lui faire, je vous le demande ? répéta Rogojine en désignant son interlocuteur dans un geste d’énervement et d’aversion.
»Na, was geht ihn das an? Sagen Sie bitte selbst!« sagte Rogoshin, wieder mit dem Kopfe auf ihn hindeutend, in gereiztem und ärgerlichem Ton.
→– Non, mais qu’est-ce que cela peut bien lui faire, je vous le demande ? répéta Rogojine en désignant son interlocuteur dans un geste d’énervement et d’aversion.
»Ich werde Ihnen ja doch nicht eine einzige Kopeke geben, und wenn Sie sich vor mir auf den Kopf stellen und auf den Händen gehen.«
→– Sache donc que je ne te donnerai pas un kopek, quand bien même tu marcherais sur les mains devant moi. – Eh bien ! je marcherai quand même sur les mains.
»Das werde ich tun, das werde ich tun!« »Da haben wir's! Aber ich werde Ihnen nichts geben, gar nichts, und wenn Sie eine ganze Woche lang tanzen!« »Sie brauchen mir nichts zu geben! Das verlange ich auch gar nicht! Sie brauchen mir nichts zu geben! Aber ich werde doch tanzen.
→Dis-toi bien que je ne te donnerai rien, même si tu dansais toute une semaine. – Libre à toi ! Tu ne me donneras rien et je danserai.
Meine Frau und meine kleinen Kinder werde ich im Stich lassen und vor Ihnen tanzen. Aus reiner Liebenswürdigkeit!« »Pfui über Sie!« sagte der Schwarzhaarige und spuckte aus.
→ Je quitterai ma femme et mes enfants pour danser devant toi, en me répétant à moi-même : flatte, flatte... – Fi, quelle bassesse ! dit le jeune homme brun en crachant de dégoût ;
»Vor fünf Wochen befand ich mich in demselben Zustand wie Sie jetzt«, wandte er sich an den Fürsten. »Mit einem einzigen Bündelchen entfloh ich vor meinem Vater nach Pskow zu einer Tante, und dort habe ich am Fieber krank gelegen, und er ist in meiner Abwesenheit gestorben. Ein Schlagfluß hat ihm den Garaus gemacht.
→"Před pěti týdny jsem tak jako tady vy," obrátil se opět ke knížeti, "s pouhým uzlíčkem utekl od rodičů do Pskova k tetě, kde jsem ležel v horečkách a otec zatím umřel beze mě.
Ich wünsche dem Verstorbenen die ewige Ruhe; aber er hat mich damals fast zu Tode geprügelt.
→Věčná sláva nebožtíkovi, ale předtím mě div neumlátil k smrti!
Sie können es mir glauben, Fürst, bei Gott! Wäre ich damals nicht davongelaufen, so hätte er mich auf dem Fleck totgeschlagen.«
→Věřte mi, kníže, jako že tu sedím! Kdybych tenkrát nebyl utekl, určitě by mě zabil."
»Hatten Sie ihn durch irgend etwas gereizt?« fragte der Fürst und betrachtete mit einem gewissen besonderen Interesse den Millionär im Schafpelz.
→– Vous l’aurez probablement irrité ? insinua le prince, qui examinait le millionnaire en touloupe avec une curiosité particulière.
Aber obgleich schon in dem Begriff einer zu erbenden Million möglicherweise etwas Merkwürdiges lag, so war da doch noch etwas anderes, was den Fürsten in Verwunderung versetzte und sein Interesse weckte;
→Mais, quelque intérêt qu’il pût y avoir à entendre l’histoire de cet héritage d’un million, l’attention du prince était sollicitée par quelque chose d’autre.
und auch Rogoshin selbst unterhielt sich aus irgendeinem Grund gern mit dem Fürsten, wiewohl er anscheinend mehr ein mechanisches als seelisches Bedürfnis nach Unterhaltung hatte, sozusagen mehr aus Zerstreutheit als aus Gutherzigkeit,
→De même, si Rogojine éprouvait un plaisir singulier à lier conversation avec le prince, ce plaisir dérivait d’une impulsion plutôt que d’un besoin d’épanchement ;
aus Unruhe und Aufregung, um nur jemanden anzusehen und über irgendeinen Gegenstand die Zunge in Bewegung zu setzen.
→il semblait s’y adonner plus par diversion que par sympathie, son état d’inquiétude et de nervosité le poussant à regarder n’importe qui et à parler de n’importe quoi.
Es schien, daß er auch jetzt noch Fieber hatte, wenigstens in einem gewissen Grade.
→C’était à croire qu’il était encore en proie au délire, ou tout au moins à la fièvre.
Was den Beamten anlangt, so hing dieser ordentlich an Rogoshins Mund, wagte kaum zu atmen und fing jedes Wort auf und legte es gleichsam auf die Waage, als hielte er es für einen Brillanten.
→Quant au tchinovnik, il n’avait d’yeux que pour Rogojine, osant à peine respirer et recueillant comme un diamant chacune de ses paroles.
»Er war zornig, gewiß, ja, und vielleicht nicht ohne Grund«, antwortete Rogoshin, »aber wer sich am schlimmsten gegen mich benahm, das war mein Bruder.
→– Il est certain qu’il était courroucé contre moi, et peut-être n’était-ce pas sans raison, répondit Rogojine ; mais c’est surtout mon frère qui l’a monté contre moi.
Von meiner Mutter will ich nichts sagen; sie ist eine alte Frau, liest die Lebensbeschreibungen der Heiligen, sitzt mit alten Weibern zusammen, und was Bruder Senka anordnet, das muß geschehen.
→Je ne dis rien de ma mère : c’est une vieille femme toujours plongéedans la lecture du ménologe et entourée de gens de son âge ; si bien que la volonté qui prévaut chez nous, c’est celle de mon frère Sémione.
Aber er, warum hat er mich seinerzeit nicht benachrichtigt? Na, begreifen läßt es sich schon! Es ist wahr, ich lag damals ohne Besinnung.
→Proč mi nedal včas vědět? Však já dobře vím. Dobrá, byl jsem v tu dobu v mrákotách.
Und es war auch ein Telegramm abgeschickt, sagen sie. Und es ist auch ein Telegramm bei der Tante angekommen. Aber sie ist seit dreißig Jahren Witwe und sitzt immer vom Morgen bis zum Abend mit Gottesnarren zusammen.
→ Il paraît qu’un télégramme m’a été adressé, mais ce télégramme a été porté chez ma tante, qui est veuve depuis près de trente ans et passe ses journées du matin au soir en compagnie d’yourodivy.
Sie ist beinah eine Nonne, oder eigentlich noch schlimmer als eine Nonne. Vor Telegrammen hat sie von jeher Angst gehabt, und so hat sie auch dieses uneröffnet auf der Polizei abgeliefert, und da wird es wohl noch liegen.
→Sans être positivement une nonne, elle est pire qu’une nonne. Elle a été épouvantée à la vue du télégramme et, sans oser l’ouvrir, elle l’a porté au bureau de police où il est encore.
Erst Konew, Wassilij Wassiljewitsch Konew, hat sich meiner angenommen und mir alles geschrieben.
→C’est seulement grâce à Koniov, Vassili Vassiliévitch, que j’ai été mis au courant de ce qui s’était passé.
Von der Brokatdecke auf dem Sarge des Vaters hat der Bruder bei Nacht die massiv goldenen Quasten abgeschnitten und gesagt: ›Die sind einen tüchtigen Batzen Geld wert.‹
→ Il paraît que mon frère a coupé, pendant la nuit, les galons d’or du poêle en brocart qui recouvrait la bière de notre père. Il a cru justifier sa vilaine action en déclarant que ces galons valaient un argent fou.
Schon allein dafür kann er nach Sibirien kommen, wenn ich will, denn das ist Heiligtumsschändung.
→Il n’en faudrait pas plus pour qu’il aille en Sibérie si j’ébruitais la chose, car c’est un vol sacrilège.
He, Sie Vogelscheuche!« wandte er sich an den Beamten. »Wie steht es im Gesetz: ist das Heiligtumsschändung?«
→Qu’en dis-tu, épouvantail à moineaux ? ajouta-t-il en se tournant vers le tchinovnik. Que dit la loi à ce sujet ? C’est bien un vol sacrilège ?
»Jawohl, Heiligtumsschändung, Heiligtumsschändung!« stimmte ihm der Beamte sogleich bei.
→– Certes, oui, c’est un vol sacrilège, s’empressa d’acquiescer l’interpellé.
»Und kommt einer dafür nach Sibirien?« »Gewiß, nach Sibirien, nach Sibirien! Ohne weiteres nach Sibirien!«
→– Et cela mène son homme en Sibérie ? – En Sibérie, en Sibérie ! Et sans barguigner.
»Bei mir zu Hause denken sie bestimmt, daß ich noch krank sei«, fuhr Rogoshin, zu dem Fürsten gewendet, fort. »Aber ich habe mich, ohne ein Wort zu sagen, obwohl ich noch nicht hergestellt bin, still auf die Bahn gesetzt und fahre jetzt hin.
→– Ils pensent tous là-bas que je suis encore malade, continua Rogojine en s’adressant au prince ; mais moi, sans tambour ni trompette, tout souffrant que j’étais, j’ai pris le train et en route !
Nun mach mir das Tor auf, Bruder Semjon Semjonowitsch! Er hat mich bei meinem verstorbenen Vater verpetzt, das weiß ich.
→Ah ! mon cher frère Sémione Sémionovitch, il va falloir que tu m’ouvres la porte ! Je sais tout le mal qu’il a dit de moi à notre défunt père.
Aber daß ich wirklich durch die Geschichte mit Nastasja Filippowna damals den Vater aufgebracht habe, das ist wahr.
→ En toute vérité, je dois avouer que j’ai irrité mon père avec l’histoire de Nastasie Philippovna. Là j’ai certainement eu tort.
Da habe ich allein schuld. Das habe ich in einem Augenblick der Unbedachtsamkeit getan.« »Durch die Geschichte mit Nastasja Filippowna?« sagte dir Beamte in kriecherischem Tone, wie wenn er etwas überlegte.
→J’ai succombé au péché. – L’histoire de Nastasie Philippovna ? insinua le bureaucrate sur un ton servile et en affectant de rappeler ses souvenirs.
»Die Dame kennen Sie nicht!« schrie ihn Rogoshin ungeduldig an. »Und ich kenne sie doch!« erwiderte der Beamte triumphierend.
→– Que t’importe, puisque tu ne la connais pas ! lui cria Rogojine en perdant patience. – Si fait, je la connais ! riposta l’autre d’un air triomphant.
»Ach was! Es gibt viele Damen, die Nastasja Filippowna heißen! Und ich muß sagen: was sind Sie für ein unverschämtes Subjekt!
→– Allons donc ! Il ne manque pas de personnes du même nom. Et puis, je tiens à te le dire, tu es d’une rare effronterie. Je me doutais bien – ajouta-t-il en se retournant vers le prince – que j’allais être en proie à des importuns de cet acabit.
Na, das habe ich doch gleich gewußt, daß sich irgend so ein Subjekt an mich hängen wird!« fuhr er, zum Fürsten gewendet, fort.
»Aber vielleicht kenne ich sie doch!« versetzte der Beamte beharrlich. »Da müßte ich nicht Lebedew sein, wenn ich sie nicht kennen sollte! Euer Durchlaucht belieben mir einen Vorwurf zu machen; aber wie, wenn ich Ihnen den Beweis liefere?
→– N’empêche que je la connais, insista le tchinovnik. Lébédev sait ce qu’il sait. Votre Altesse daigne me rudoyer, mais que dirait-elle si je lui prouvais que je connais Nastasie Philippovna ?
Also es ist dieselbe Nastasja Filippowna, um derentwillen Ihr Vater Sie mit einem Haselstock ermahnen wollte;
→Tenez, cette femme pour laquelle votre père vous a donné des coups de canne s’appelle, de son nom de famille, Barachkov.
es ist Nastasja Filippowna Baraschkowa, sozusagen sogar eine vornehme Dame und in ihrer Art eine Fürstin, und sie hat ein Verhältnis mit einem gewissen Tozkij, mit Afanassij Iwanowitsch Tozkij,
→On peut dire que c’est une dame de qualité et qu’elle aussi, elle est, dans son genre, une princesse. Elle est en relation avec un certain Totski, Athanase Ivanovitch ; ausschließlich mit diesem einen, einem Gutsbesitzer und Großkapitalisten, Mitglied verschiedener Handelsgesellschaften, der infolge dieser seiner kommerziellen Tätigkeit mit dem General Jepantschin in sehr freundschaftlicher Beziehung steht...«
→ ce monsieur, qui est son unique liaison, est un grand propriétaire, à la tête de capitaux considérables ; il est administrateur de diverses sociétés et, pour cette raison, il a des rapports d’affaires et d’amitié avec le général Epantchine...
»Na, nun sieh mal an!« rief Rogoshin, wirklich erstaunt, aus. »Pfui Teufel, er weiß wahrhaftig genau Bescheid.« »Er weiß alles! Lebedew weiß alles!
→– La peste soit de l’homme ! fit Rogojine surpris, il est vraiment bien renseigné ! – Quand je vous disais que Lébédev sait tout, absolument tout !
Auch Alexaschka Lidiatschows Begleiter bin ich zwei Monate lang gewesen, Euer Durchlaucht, und zwar ebenfalls nach dem Tode seines Vaters, und ich kenne alle, geradezu alle seine Heimlichkeiten, und es kam so weit, daß er ohne mich keinen Schritt tat.
→J’apprendrai encore à Votre Altesse que j’ai roulé partout pendant deux mois avec le petit Alexandre Likhatchov, qui venait lui aussi de perdre son père ; en sorte que je le connaissais sur toutes les coutures et qu’il ne pouvait faire un pas sans moi.
Jetzt sitzt er im Schuldgefängnis; aber damals hatte ich Gelegenheit, auch Fräulein Armance und Fräulein Coralie und die Fürstin Pazkaja und Nastasja Filippowna kennenzulernen, und auch vieles, vieles zu erfahren, hatte ich Gelegenheit.«
→À présent il est en prison pour dettes. Mais il avait eu, en son temps, l’occasion de connaître Armance, Coralie, la princesse Patszki, Nastasie Philippovna, et il en savait long.
»Nastasja Filippowna? Hat sie etwa mit Lichatschow...«, rief Rogoshin und blickte den Redenden böse an; sogar seine Lippen waren blaß geworden und zitterten.
→– Nastasie Philippovna ? Mais est-ce qu’elle était avec Likhatchov ? demanda Rogojine dont les lèvres blêmirent et commencèrent à trembler, tandis que son regard haineux se posait sur le tchinovnik.
»N-ein! N-ein! Entschieden nein!« beeilte sich der Beamte, schnell gefaßt, zu erwidern. – Il n’y a rien entre eux, absolument rien ! se hâta de rectifier celui-ci.
»Bei der konnte Lichatschow durch kein Geld zum Ziele gelangen!
→Je veux dire que Likhatchov n’a rien pu obtenir en dépit de son argent.
Nein, die ist von anderer Art als Fräulein Armance. "Žádnými penězi Lichačev ničeho nedosáhl! Da ist Tozkij der einzige. Abends sitzt sie im Großen Theater oder im Französischen Theater in ihrer eigenen Loge.
→Elle n’est pas comme Armance. Elle n’a que Totski. Chaque soir on peut la voir dans sa loge, soit au Grand Théâtre, soit au Théâtre Français.
Die Offiziere reden ja da unter sich allerlei; aber auch die können nichts beweisen. ›Da ist die berühmte Nastasja Filippowna‹, sagen sie, aber das ist auch alles;
→Les officiers ont beau jaser entre eux à son sujet ; ils sont incapables de prouver quoi que ce soit : « Tiens ! disent-ils, voilà cette fameuse Nastasie Philippovna ». C’est tout.
sonst ist da nichts zu sagen! Weil eben nichts vorliegt.«
→Ils ne disent rien de plus parce qu’il n’y a rien de plus à dire.
»Ja, so verhält sich das alles«, bestätigte Rogoshin mit trüber, finsterer Miene. »Auch Saljoshew hat es mir damals gesagt.
→– C’est bien cela, confirma Rogojine d’un air sombre et renfrogné. C’est exactement ce que m’avait dit alors Zaliojev.
Ich ging damals, Fürst, in einem Schnurrock, den mein Vater schon vor zwei Jahren abgelegt hatte, über den Newskij Prospekt, und sie kam aus einem Laden heraus und stieg in ihren Wagen.
→ Un jour, prince, que je traversais le Nevsky, affublé de la houppelande paternelle que je portais depuis trois ans, je la vis sortir d’un magasin pour monter en voiture.
Da stand ich auf der Stelle in Flammen.
→Je me sentis à cette vue comme percé d’un trait de feu.
Ich begegnete meinem Freunde Saljoshew; der sah anders aus als ich; er geht wie ein Friseurgehilfe, immer die Lorgnette im Auge; wir aber mußten bei unserm Vater in Schmierstiefeln gehen und uns mit fastenmäßiger Kohlsuppe amüsieren.
→Puis je rencontrai Zaliojev ; c’était un autre homme que moi : il était mis comme un garçon coiffeur et arborait un lorgnon, tandis que chez nous, nous portions des bottes de paysan et nous mangions la soupe aux choux.
›Die ist nichts für dich‹, sagte er; ›das ist‹, sagte er, ›eine Fürstin, sie heißt Nastasja Filippowna, mit dem Familiennamen Baraschkowa, und lebt mit Tozkij;
→Zaliojev me dit : « Cette femme n’est pas de ton monde ; c’est une princesse ; elle s’appelle Nastasie Philippovna Barachkov et elle vit avec Totski.
Tozkij aber weiß jetzt nicht, wie er von ihr loskommen soll, weil er nämlich schon ganz in die soliden Jahre hineingekommen ist (er ist fünfundfünfzig alt) und eine der ersten Schönheiten von Petersburg heiraten will.‹
→Mais Totski ne sait pas comment se débarrasser d’elle, car il a maintenant cinquante-cinq ans, et c’est l’âge de se ranger. Il veut épouser la première beauté de Pétersbourg.
Dann teilte er mir noch mit, daß ich Nastasja Filippowna an demselben Tage im Großen Theater wiedersehen könne, im Ballett; sie werde in ihrer Parterreloge sitzen.
→Là-dessus il ajouta que je pouvais voir Nastasie Philippovna dans sa baignoire en allant le soir même au Grand Théâtre, durant le ballet.
Bei uns zu Hause, bei unserm Vater, da hätte es mal einer probieren sollen und sagen, er wolle ins Ballett gehen; der Vater hätte kurzen Prozeß gemacht und ihn halbtot geprügelt! Ich schlich mich indessen still für ein Stündchen weg und sah Nastasja Filippowna wieder.
→Mais le caractère de notre père était si ombrageux qu’il eût suffi de manifester devant lui l’intention d’aller au ballet pour être roué de coups. Néanmoins, j’allai y passer un moment à la dérobée et je revis Nastasie Philippovna.
Die ganze folgende Nacht konnte ich nicht schlafen.
→ Je ne pus fermer l’oeil de toute la nuit.
Am andern Morgen gab mir der Vater zwei fünfprozentige Staatsschuldscheine, jeden zu fünftausend Rubel, und sagte:
→Le lendemain matin mon feu père me donna deux titres 5 % de cinq mille roubles chacun, en me disant :
Geh hin und verkaufe sie; dann trage siebentausendfünfhundert Rubel zu Andrejew aufs Kontor und bezahle sie dort; und was du von den zehntausend noch übrig hast, das bring geradeswegs hierher und liefere es mir ab; ich werde auf dich warten.‹
→« Va les vendre et passe ensuite chez Andréïev où tu régleras un compte de sept mille cinq cents roubles ; tu me rapporteras le reste sans flâner nulle part ».
Die Staatsschuldscheine verkaufte ich und empfing das Geld dafür; aber zu Andrejew aufs Kontor begab ich mich nicht, sondern ich ging, ohne mich umzusehen, nach dem Englischen Magazin und suchte dort für das ganze Geld ein Paar Ohrgehänge aus, jedes mit einem Brillanten fast von Nußgröße;
→Je vendis les titres, j’empochai l’argent, mais, au lieu d’aller chez Andréïev, je filai tout droit au Magasin Anglais où je choisis une paire de boucles d’oreilles avec deux brillants, chacun à peu près de la grosseur d’une noisette.
vierhundert Rubel blieb ich noch schuldig; ich nannte meinen Namen, und man gab mir Kredit.
→Il me manquait quatre cents roubles, mais je dis qui j’étais et l’on me fit crédit.
Mit den Ohrgehängen ging ich gleich zu Saljoshew: ›So und so, Bruder‹, sagte ich, ›wir wollen zu Nastasja Filippowna gehen.‹
→Avec ce bijou en poche je me rendis chez Zaliojev. « Allons, mon ami, lui dis-je, accompagne-moi chez Nastasie Philippovna. » Wir gingen hin. Was ich damals unter den Füßen und vor mir und rechts und links hatte, weiß ich nicht; daran habe ich keine Erinnerung.
→» Nous y allâmes. De ce que j’avais alors sous les pieds, devant moi ou à mes côtés, j’ai perdu tout souvenir.
Wir traten bei ihr gleich in den Salon ein, und dann kam sie selbst zu uns.
→Nous entrâmes dans son grand salon et elle vint au-devant de nous.
Ich ließ übrigens damals nicht bekannt werden, daß ich selbst der Geber sei, sondern Saljoshew sagte: ›Von Parfen Rogoshin, der Sie gestern gesehen hat, ein kleines Andenken; haben Sie die Gewogenheit, es anzunehmen!‹
→Je ne me nommai point à ce moment, mais chargeai Zaliojev de présenter le joyau de ma part. Il dit : « Veuillez accepter ceci, madame, de la part de Parfione Rogojine en souvenir de la journée d’hier où il vous a rencontrée.
Sie öffnete das Etui, betrachtete den Schmuck und lächelte. ›Sagen Sie Ihrem Freund Herrn Rogoshin meinen Dank‹, sagte sie, ›für seine liebenswürdige Aufmerksamkeit!‹
→» Elle ouvrit l’écrin, regarda les boucles d’oreilles et répondit en souriant : « Remerciez votre ami monsieur Rogojine de son aimable attention. »
Dann verneigte sie sich und ging hinaus.
→Uklonila se a odešla.
Na, warum bin ich damals nicht dort auf dem Fleck gestorben! Aber wenn ich fortging, so tat ich es mit dem Gedanken: ›Lebendig komme ich doch nie wieder her!‹
→Que ne suis-je mort sur place à ce moment-là ! Si j’y étais allé, c’est parce que je m’étais mis dans la tête que je ne reviendrais pas vivant.
Was ich aber am schwersten als Kränkung empfand, das war, daß diese Kanaille, der Saljoshew, sich angemaßt hatte, alles allein zu reden und zu tun.
→Une chose surtout m’humiliait, c’était la pensée de voir le beau rôle tenu par cet animal de Zaliojev.
Ich bin von kleiner Statur und war wie ein Plebejer gekleidet und hatte dagestanden, sie angestarrt und geschwiegen, weil ich mich schämte;
→Avec ma petite taille et mon piètre accoutrement j’étais resté bouche bée à la dévorer des yeux, honteux de ma gaucherie.
er aber in modischem Anzug, mit pomadisiertem und gekräuseltem Haar, mit seinem frischen Teint und seiner karierten Krawatte hatte den Liebenswürdigen gespielt und ein Mal über das andere gedienert,
→Lui était à la dernière mode, pommadé et frisé, le teint rose ; il portait une cravate à carreaux et faisait des grâces.
und aller Wahrscheinlichkeit nach hatte sie ihn für mich genommen! ›Na‹ sagte ich, als wir hinausgegangen waren, ›du wage nicht, dich wieder bei mir blicken zu lassen, verstehst du?‹
→ Nul doute qu’elle l’avait pris pour moi. En sortant je lui dis : « Si tu t’avises d’y penser, tu auras affaire à moi. Compris ? »
‹ Er lachte: ›Aber wie wirst du jetzt vor deinem Vater Semjon Parfenytsch Rechenschaft ablegen?‹
→Il me répondit en riant : « Je serais curieux de savoir comment tu vas régler tes comptes avec ton père ! »
Die Wahrheit zu sagen, ich hatte damals schon vor, ohne erst nach Hause zu gehen, mich ins Wasser zu stürzen; aber ich dachte:
→La vérité est qu’à ce moment-là j’avais plutôt envie de me jeter à l’eau que de rentrer à la maison. Puis je me dis :
›Es ist ja doch ganz gleich!‹ und kehrte wie ein armer Sünder nach Hause zurück.«
→Qu’importe ? et je rentrai chez moi comme un maudit.
»O weh, o weh!« sagte der Beamte und schnitt dabei eine Grimasse;
→– Aïe ! sursauta le bureaucrate en proie à l’épouvante ;
ja er schüttelte sich sogar mit dem ganzen Leibe. »Und der Selige war imstande, nicht nur wegen zehntausend, sondern schon wegen zehn Rubel einen ins Jenseits zu spedieren.« Er nickte dem Fürsten zu.
→quand on pense que le défunt vous a parfois expédié un homme dans l’autre monde, non pas pour dix mille, mais même pour dix roubles ! Il fit en disant ces mots un signe des yeux au prince.
Der Fürst sah Rogoshin mit lebhaftem Interesse an; es schien, als sei der in diesem Augenblick noch blasser.
→Celui-ci examinait Rogojine avec curiosité. Rogojine, plus pâle encore en ce moment, s’exclama :
»Dazu war er imstande!« wiederholte Rogoshin. »Aber was wissen Sie davon?« Dann erzählte er dem Fürsten weiter:
→– Tu dis qu’il a expédié des gens dans l’autre monde ? Qu’en sais-tu ? Puis se tournant vers le prince : – Mon père ne tarda pas à tout apprendre.
»Er erfuhr sogleich alles; Saljoshew hatte es jedem, der ihm begegnete, ausgeschwatzt. Der Vater nahm mich, schloß mich im oberen Stockwerk ein und prügelte mich eine ganze Stunde lang.
→D’ailleurs Zaliojev avait raconté l’histoire à tout venant. Après m’avoir enfermé en haut de la maison, il me corrigea pendant une heure.
›Und das ist nur eine Vorbereitung für dich‹, sagte er. ›Heute abend komme ich, um dir gute Nacht zu sagen.‹
→« Ce n’est là qu’un avant-goût, me dit-il ; je reviendrai à la tombée de la nuit pour te dire bonsoir.
Sollte man's glauben? Der alte Mann fuhr zu Nastasja Filippowna, verbeugte sich tief vor ihr und flehte sie unter Tränen an; endlich holte sie ihm das Etui herbei, warf es ihm hin und sagte:
→ » Que pensez-vous qu’il fit ensuite ? Cet homme à cheveux blancs alla chez Nastasie Philippovna, la salua jusqu’à terre et, à force de la supplier et de sangloter, il finit par obtenir qu’elle lui remît l’écrin. Elle le lui jeta en disant :
›Da hast du deine Ohrringe, alter Graubart; sie sind für mich jetzt um das Zehnfache im Wert gestiegen, nun ich weiß, daß Parfen sie einem so strengen Vater zum Trotz beschafft hat.
→« Tiens, vieille barbe, voilà tes boucles d’oreilles ! Elles ont pourtant décuplé de valeur pour moi depuis que je sais que Parfione les a acquises au prix d’une pareille aubade.
Grüße Parfen Semjonytsch von mir und bestelle ihm meinen Dank!‹ Na, ich hatte unterdessen mich von meiner Mutter segnen lassen und mir von Sergej Protuschin zwanzig Rubel geborgt; damit setzte ich mich auf die Bahn und fuhr nach Pskow, wo ich fiebern ankam.
→Salue et remercie Parfione Sémionovitch ! » Sur ces entrefaites, ayant reçu la bénédiction de ma mère, j’avais emprunté vingt roubles à Serge Protouchine afin de prendre le train pour Pskov. J’y arrivai avec la fièvre.
Dort langweilten mich die alten Frauen durch das Vorlesen von Gebeten aus dem Kirchenkalender rein zu Tode, und ich saß betrunken dabei; als ich mein letztes Geld in den Kneipen vertrunken hatte, lag ich die ganze Nacht bewußtlos auf der Straße,
→Les vieilles femmes, en guise de traitement se mirent à me lire la vie des saints. J’étais comme inconscient : j’allai dépenser mes derniers sous au cabaret et je passai la nuit prostré ivre-mort dans la rue.
und am Morgen hatte ich dann das Fieber; und außerdem hatten mich in der Nacht auch noch die Hunde angefressen. Nur mit Mühe habe ich mich erholt.«
→Le matin j’avais la fièvre chaude. Les chiens étaient venus m’assaillir pendant la nuit. J’eus peine à recouvrer mes sens.
»Nun, nun, jetzt wird aber Nastasja Filippowna in einer andern Tonart zu uns reden!« kicherte der Beamte und rieb sich dabei die Hände.
→– Et maintenant nous allons voir sur quel ton chantera Nastasie Philippovna ! ricana le tchinovnik en se frottant les mains.
»Was ist jetzt an jenem Ohrgehänge gelegen, mein Herr! Jetzt werden wir ihr solche Ohrgehänge zum Ersatz schenken, daß ...«
→– À présent, monsieur, il ne s’agit plus de boucles d’oreilles. C’est bien autre chose que nous allons pouvoir lui offrir !
»Hören Sie mal, wenn Sie nur noch ein einziges Mal ein Wort über Nastasja Filippowna sagen, dann gnade Ihnen Gott! Ich werde Sie durchprügeln, wenn Sie auch mit Lichatschow verkehrt haben!« schrie Rogoshin und packte ihn kräftig am Kragen.
→"Poslouchej, jestli si jen dovolíš o Nastasje Filippovně slůvko, tak tě, jako že tu sedím, spráskám, i když jsi jezdil s Lichačevem!"
»Aber wenn Sie mich durchprügeln, so bedeutet das, daß Sie mich nicht von sich stoßen! Prügeln Sie mich! Gerade dadurch gewinnen Sie mich zum Freunde! Wenn Sie mich durchgehauen haben, so haben Sie gerade dadurch unsere Freundschaft besiegelt... Aber da sind wir angelangt!«
→– En me fouettant tu montreras que tu ne fais pas fi de moi. Fouette-moi. Ce sera une manière de me donner ton empreinte... Mais nous voici arrivés.
Sie fuhren tatsächlich in den Bahnhof ein. Obgleich Rogoshin gesagt hatte, daß er ganz in der Stille abgereist sei, erwarteten ihn doch schon mehrere Menschen.
→En effet, le train entrait en gare. Bien que Rogojine eût dit qu’il avait quitté Pskov clandestinement, plusieurs individus étaient venus l’attendre à la gare.
Sie riefen und winkten ihm mit den Mützen.
→Ils se mirent à l’apostropher et à agiter leurs bonnets.
»Nun sieh mal, Saljoshew ist auch da!« murmelte Rogoshin, indem er mit einem triumphierenden, sogar etwas boshaften Lächeln nach ihnen hinblickte; dann wandte er sich auf einmal zum Fürsten.
→– Tiens ! Zaliojev est venu aussi, murmura Rogojine en jetant sur le groupe un regard de triomphe, tandis qu’un mauvais sourire passait sur ses lèvres. Puis, se tournant brusquement vers le prince :
»Fürst, ich weiß nicht, weswegen ich dich liebgewonnen habe.
→– Prince, sans savoir trop pourquoi, je t’ai pris en affection.
Vielleicht, weil ich dich in einem solchen Augenblick getroffen habe; aber den hier habe ich doch auch getroffen« (er wies auf Lebedew), »und den habe ich nicht liebgewonnen.
→Peut-être est-ce parce que je t’ai rencontré dans un pareil moment. Cependant je l’ai rencontré lui aussi (il désigna Lébédev) et je n’éprouve pour lui aucune sympathie.
Komm zu mir, Fürst!
→ Viens me voir, prince,
Wir werden dir diese Gamaschen ausziehen; ich werde dir den besten Marderpelz kaufen, dir den schönsten Frack machen lassen, eine weiße Weste oder was für eine du sonst wünschst; ich werde dir die Taschen voll Geld stopfen,
→nous t’ôterons tes guêtres ; je te donnerai une pelisse de martre de première qualité ; je te commanderai ce qui se fait de mieux comme frac et comme gilet blanc (à moins que tu ne le préfères autrement) ; tu auras de l’argent plein tes poches
und...dann wollen wir zu Nastasja Filippowna fahren!
→ et... nous irons chez Nastasie Philippovna.
Wirst du kommen oder nicht?« »Gehen Sie darauf ein, Fürst Lew Nikolajewitsch!« fügte Lebedew in eindringlichem, feierlichem Tone hinzu.
→Viendras-tu, oui ou non ? – Écoutez bien ce langage, prince Léon Nicolaïévitch ! dit Lébédev sur un ton d’importance.
»Lassen Sie sich das ja nicht entgehen! Lassen Sie sich das ja nicht entgehen!« Fürst Myschkin stand auf, streckte Rogoshin höflich die Hand hin und sagte freundlich zu ihm:
→Ne laissez pas échapper une pareille occasion, je vous en conjure... Le prince Muichkine se leva, tendit la main à Rogojine avec courtoisie et répondit aimablement :
»Ich werde mit dem größten Vergnügen kommen und danke Ihnen herzlich dafür, daß Sie mich liebgewonnen haben. Ich werde sogar vielleicht heute schon kommen, wenn ich Zeit finde.
→– J’irai vous voir avec le plus grand plaisir et je vous suis très reconnaissant de la sympathie que vous me portez. J’irai même vous voir aujourd’hui si j’en ai le temps.
Denn ich sage Ihnen aufrichtig: auch Sie haben mir sehr gefallen, und besonders als Sie von den Brillantohrgehängen erzählten.
→Car, je vous le dis franchement, vous aussi m’avez beaucoup plu, surtout lorsque vous avez raconté votre histoire de boucles d’oreilles en brillants.
Aber auch schon vor den Ohrgehängen haben Sie mir gefallen, obwohl Sie eine so düstere Miene haben. Ich danke Ihnen auch für die versprochenen Kleider und den Pelz; denn ich werde wirklich Kleider und einen Pelz bald nötig haben.
→Et, même avant ce récit, vous me plaisiez déjà, malgré votre visage assombri. Je vous remercie également de me promettre un vêtement et une pelisse, car l’un et l’autre vont m’être indispensables.
An Geld besitze ich in diesem Augenblick kaum eine Kopeke.« »Geld wird dasein, zum Abend wird Geld dasein; komm nur!« »Es wird dasein, wird dasein«, echote der Beamte. »Zum Abend, noch vor Sonnenuntergang, wird welches dasein!«
→Quant à l’argent, je n’ai pour autant dire pas un kopek sur moi en ce moment. – Tu auras de l’argent, pas plus tard que ce soir ; viens me voir. – Oui, oui, vous aurez de l’argent, répéta le tchinovnik ; vous en aurez dès ce soir.
»Sind Sie ein großer Freund des weiblichen Geschlechts, Fürst? Sagen Sie es mir schon vorher!« »Ich? N-n-nein! Ich bin ja ... Sie wissen vielleicht nicht, ich kenne ja infolge meiner angeborenen Krankheit die Frauen überhaupt nicht.«
→– Êtes-vous porté sur le sexe féminin, prince ? parlez sans ambages. – Moi ? euh... non. Il faut vous dire... vous ne savez peut-être pas qu’en raison de mon mal congénital, je ne sais rien de la femme.
»Nun, wenn's so ist«, rief Rogoshin, »so bist du ja ein richtiger Gottesnarr, Fürst, und solche Menschen wie dich liebt Gott.« »Und solche Menschen liebt Gott der Herr«, wiederholte der Beamte.
→– Ah ! s’il en est ainsi, prince, s’exclama Rogojine, tu es un véritable illuminé ; Dieu aime les gens comme toi. – Oui, le Seigneur Dieu aime les gens comme vous, répéta le tchinovnik.
»Und Sie können mir folgen, Sie Schmeißfliege!« sagte Rogoshin zu Lebedew, und alle verließen den Bahnwagen.
→– Quant à toi, gratte-papier, tu vas me suivre, ordonna Rogojine à Lébédev. Et tous sortirent du wagon.
Lebedew hatte also schließlich doch sein Ziel erreicht. Bald entfernte sich der lärmende Haufe in Richtung des Wosnessenskij Prospekts.
→Lébédev avait atteint son but. Bientôt la bande bruyante s’éloigna de la gare dans la direction du Voznessenski.
Der Fürst mußte sich nach der Litejnaja wenden. Es war feucht und naß;
→ Le prince devait tourner du côté de la Liteïnaïa. Le temps était humide et brumeux.
der Fürst erkundigte sich bei Vorübergehenden: er hörte, daß es bis zum Ende seines Weges etwa drei Werst seien, und entschied sich dafür, eine Droschke zu nehmen.
→ Il demanda son chemin aux passants : comme la distance qu’il avait à parcourir était d’environ trois verstes, il se décida à prendre un fiacre.
- II -
Der General Jepantschin wohnte in seinem eigenen Hause, etwas seitwärts von der Litejnaja, nach der Preobrashenskij-Kathedrale zu.
→Le général Epantchine habitait une maison dont il était propriétaire à peu de distance de la Liteïnaïa, vers la Transfiguration.
Außer diesem stattlichen Hause, von dem fünf Sechstel vermietet waren, besaß General Jepantschin noch ein gewaltiges Haus in der Sadowaja, das gleichfalls einen sehr hohen Ertrag brachte.
→ À part ce confortable immeuble, dont les cinq sixièmes étaient loués, le général possédait encore une énorme maison dans la Sadovaïa et il en retirait également un loyer considérable.
Außer diesen beiden Häusern hatte er dicht bei Petersburg ein sehr bedeutendes, einträgliches Gut und ferner im Petersburger Kreise eine Fabrik.
→ Il avait aussi un vaste domaine de grand rapport aux portes de la capitale, et une fabrique quelque part dans le district de Pétersbourg.
In früheren Zeiten hatte General Jepantschin, wie allgemein bekannt war, sich auch an Branntweinpachtungen beteiligt. Jetzt war er Mitglied mehrerer solider Aktiengesellschaften und hatte dort eine sehr gewichtige Stimme.
→Tout le monde savait que le général Epantchine avait jadis été intéressé à la ferme des eaux-de-vie. Actuellement il était gros actionnaire de plusieurs sociétés fort importantes.
Er galt als ein Mann mit großem Vermögen, ausgedehnter Tätigkeit und einflußreichen Verbindungen.
→Il passait pour avoir une jolie fortune ; on lui attribuait le maniement d’affaires considérables et l’avantage de hautes relations.
An manchen Stellen hatte er es verstanden, sich völlig unentbehrlich zu machen, unter anderm auch in seinem Dienst.
→Dans certains milieux il avait réussi à se rendre absolument indispensable ; c’était notamment le cas pour l’administration où il servait.
Aber daneben war auch bekannt, daß Iwan Fjodorowitsch Jepantschin ein Mann ohne Bildung war, der Sohn eines gemeinen Soldaten;
→Néanmoins, il était de notoriété publique qu’Ivan Fiodorovitch Epantchine était un homme sans instruction et qu’il avait commencé par être enfant de troupe.
dies konnte ihm ohne Zweifel nur zur Ehre gereichen, aber obgleich der General ein verständiger Mensch war, so war er doch nicht frei von kleinen, sehr verzeihlichen Schwächen und liebte es nicht, daß jemand auf gewisse Dinge anspielte.
→Sans doute, ce trait était à son honneur, mais le général, bien qu’intelligent, était sujet à de petites faiblesses fort excusables et certaines allusions lui étaient désobligeantes.
Aber ein verständiger, gewandter Mensch war er unstreitig.
→C’était en tout cas un homme avisé et habile.
So zum Beispiel befolgte er den Grundsatz, sich nicht vorzudrängen, wo es zweckmäßig war, in den Hintergrund zu treten, und viele schätzten ihn gerade wegen seiner Schlichtheit, gerade deswegen, weil er immer seinen Platz kannte.
→Il avait pour principe de ne pas se mettre en avant là où il est opportun de s’effacer, et beaucoup de gens appréciaient précisément en lui la simplicité et l’art de toujours savoir se tenir à sa place.
Wenn indessen diese Beurteiler nur gesehen hätten, was manchmal in Iwan Fjodorowitschs Seele vorging, der seinen Platz so gut kannte!
→Ah ! si ceux qui le jugeaient ainsi avaient pu voir ce qui se passait dans l’âme de cet Ivan Fiodorovitch qui savait si bien se tenir à sa place !
Obwohl er wirklich große Geschicklichkeit und Erfahrung in irdischen Dingen und manche beachtenswerte Fähigkeiten besaß, so vermied er es doch, als der geistige Urheber eines Planes zu erscheinen, und tat lieber so, als führe er nur eine fremde Idee aus;
→Třebaže se uměl výborně ohánět v praktickém životě a měl jisté velmi pozoruhodné schopnosti, přece raději vystupoval jako vykonavatel cizí myšlenky a neblýskal se vlastním rozumem.
er gab sich als ein Mann, der »ohne Kriecherei treu ergeben« ist, und (wozu läßt man sich nicht durch die Zeitverhältnisse bringen?) sogar als echter Russe.
→Il posait au « serviteur dévoué mais sans flagornerie » et il tenait (signe des temps) à passer pour le vrai Russe qui a le coeur sur la main.
In letzterer Hinsicht geschahen mit ihm sogar einige amüsante Geschichten;
→Sous ce dernier rapport il lui était arrivé des aventures assez amusantes,
außerdem hatte er Glück, sogar im Kartenspiel, und er spielte außerordentlich hoch
→D’ailleurs il avait de la chance, même aux cartes, où il jouait gros jeu ;
und verbarg absichtlich nicht diese kleine (wenn man will) Schwäche, die ihm in vielen Fällen so wesentlichen Nutzen brachte, sondern kehrte sie vielmehr heraus.
→non seulement il ne cachait pas ce faible, dont il avait tant de fois tiré un beau profit, mais encore il le soulignait.
aber der General ließ nie den Kopf hängen, auch bei den komischsten Vorfällen nicht;
→mais le général n’était pas homme à se décourager pour une déconvenue, si comique fût-elle.
Aber es lag noch eine große Zukunft vor ihm; er konnte abwarten, konnte noch sehr abwarten, und alles mußte zur rechten Zeit und in der richtigen Ordnung kommen.
→Mais il pensait toujours à l’avenir : savoir patienter, tout est là, chaque chose vient en son temps et à son tour.
Auch was sein Lebensalter anlangte, befand sich General Jepantschin noch, wie man so zu sagen pflegt, in den besten Jahren, das heißt er war sechsundfünfzig Jahre alt, nicht älter, was jedenfalls ein blühendes Lebensalter darstellt, ein Lebensalter, von dem eigentlich erst das richtige Leben beginnt.
→I věkem byl generál, jak se říká, v nejlepších letech, právě dovršil šestapadesátku, byl tedy opravdu v rozkvětu mužných sil, kdy podle dnešních názorů pravý život teprve začíná.
Seine Gesundheit, seine frische Gesichtsfarbe, die kräftigen, wenn auch schwarzen Zähne, der stämmige, untersetzte Körperbau, der ernste Ausdruck morgens im Dienste und die heitere Miene abends beim Kartenspiel oder bei seiner Erlaucht:
→Sa santé, son teint prospère, sa dentition robuste quoique noirâtre, sa complexion vigoureuse et musclée, sa manière d’affecter la préoccupation quand il se rendait le matin à son service et la gaieté quand il faisait le soir sa partie de cartes chez Son Altesse,
all dies trug zu seinen gegenwärtigen und künftigen Erfolgen bei und bestreute den Lebensweg Seiner Exzellenz mit Rosen.
→tout cela contribuait à ses succès présents et futurs et semait les roses sous les pas de Son Excellence.
Der General erfreute sich einer blühenden Familie. Allerdings gab es hier für ihn nicht lauter Rosen; aber dafür war so manches da, worauf schon seit längerer Zeit die wichtigsten Hoffnungen und Bestrebungen Seiner Exzellenz in ernster, herzlicher Empfindung gerichtet waren.
→Le général avait une famille florissante. À la vérité, tout n’y était pas couleur de rose, mais Son Excellence y trouvait depuis longtemps déjà bien des motifs justifiant les espérances les plus sérieuses et les ambitions les plus légitimes.
Und welche Bestrebungen im Leben könnten auch wichtiger und heiliger sein als die elterlichen? Woran soll jemand sein Herz hängen, wenn nicht an die Familie?
→Après tout, y a-t-il dans l’existence un but plus important et plus sacré que la vie de famille ? À quoi s’attacher si ce n’est à la famille ?
Die Familie des Generals bestand aus seiner Gattin und drei erwachsenen Töchtern.
→Celle du général se composait de sa femme et de trois filles adultes.
Der General hatte in sehr jugendlichem Alter geheiratet, als er noch im Range eines Leutnants stand, und zwar ein mit ihm fast gleichaltriges Mädchen, das weder Schönheit noch Bildung besaß und ihm nur fünfzig Seelen mitbrachte,
→Il s’était marié de très bonne heure, alors qu’il n’était encore que lieutenant, avec une jeune fille presque de même âge, qui ne lui apportait ni beauté ni instruction et qui n’avait que cinquante âmes pour toute dot.
die allerdings als Grundlage für die weitere günstige Entwicklung seiner Vermögensverhältnisse dienten.
→Il est vrai que ce fut sur cette dot que s’édifia par la suite la fortune du général.
Aber der General murrte in der Folgezeit nie über seine frühe Heirat, betrachtete sie nie als einen unglücklichen Jugendstreich, und seine Gattin schätzte er so hoch und fürchtete sich vor ihr manchmal so sehr, daß er sie sogar liebte.
→Celui-ci ne récrimina jamais contre ce mariage prématuré ; jamais il ne l’imputa à l’entraînement irréfléchi de la jeunesse. À force de respecter son épouse, il était arrivé à la craindre et même à l’aimer.
Die Generalin stammte aus der fürstlichen Familie Myschkin, einer zwar nicht glänzenden, aber sehr alten Familie, und war auf ihre Herkunft sehr stolz.
→La générale était née princesse Muichkine. Elle appartenait à une maison sans éclat mais fort ancienne, ce qui lui donnait une haute opinion d’elle-même.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, verlebten die Gatten die ganze Zeit ihrer langen Ehe in voller Einmütigkeit.
→À de rares exceptions près, les époux vécurent en parfaite harmonie pendant le cours de leur longue union.
Schon in sehr jungen Jahren hatte es die Generalin verstanden, als eine geborene Prinzessin und als die Letzte ihres Geschlechts, vielleicht auch durch ihre persönlichen Eigenschaften, einige sehr hochgestellte Gönnerinnen zu finden.
→Toute jeune encore, la générale avait réussi à trouver des protectrices très haut placées, grâce à son titre de princesse et à sa qualité de dernière représentante de sa maison ; grâce peut-être aussi à ses mérites personnels.
In der Folgezeit begann sie bei dem Reichtum und dem bedeutenden Dienstrang ihres Gatten sich in diesem hohen Kreis sogar einigermaßen einzuleben.
→Plus tard, lorsque son mari eut fait fortune et conquis une haute position sociale, elle commença à se sentir assez à l’aise dans le meilleur monde.
In diesen letzten Jahren waren die Generalstöchter alle drei herangewachsen und herangereift: Alexandra, Adelaida und Aglaja.
→Dans ces dernières années les trois filles du général, Alexandra, Adélaïde et Aglaé étaient sorties de l’adolescence et s’étaient épanouies.
Allerdings trugen sie alle drei nur den Namen Jepantschin; aber mütterlicherseits waren sie doch von fürstlicher Abkunft; sie hatten eine bedeutende Mitgift und einen Vater, der vielleicht Aussicht hatte, später noch eine sehr hohe Stelle zu erhalten,
→Elles n’étaient que des Epantchine mais elles tenaient par leur mère à une famille princière ; leur dot était assez élevée ; leur père pouvait prétendre à un poste de premier ordre,
und, was ebenfalls sehr wichtig war, sie waren alle drei recht hübsch, auch die älteste, Alexandra, nicht ausgenommen, die bereits fünfundzwanzig Jahre alt war.
→et toutes les trois étaient – ce qui ne gâtait rien – d’une grande beauté, y compris l’aînée, Alexandra, qui avait dépassé vingt-cinq ans.
Die mittlere war dreiundzwanzig, und die jüngste, Aglaja, eben erst zwanzig geworden.
→La seconde avait vingt-trois ans et la cadette, Aglaé, venait d’atteindre ses vingt ans.
Diese jüngste war sogar eine wirkliche Schönheit und begann schon in der Gesellschaft großes Aufsehen zu erregen.
→Cette dernière avait un physique si remarquable qu’elle commençait à faire sensation dans le monde.
Aber auch das war noch nicht alles: alle drei zeichneten sich durch Bildung, Verstand und Talente aus.
→Mais ce n’était pas tout : les trois jeunes filles se distinguaient par leur instruction, leur intelligence et leurs talents.
Es war bekannt, daß sie einander innig liebten und sich gegenseitig in jeder Hinsicht behilflich waren.
→On savait qu’elles avaient beaucoup d’affection les unes pour les autres et se soutenaient entre elles.
Man sprach sogar von gewissen Opfern, die die beiden älteren zugunsten der jüngsten, die der Abgott des ganzen Hauses war, gebracht haben sollten.
→On parlait même de certains sacrifices que les deux plus âgées auraient consentis à leur soeur, idole de toute la famille.
In Gesellschaft neigten sie nicht dazu, sich vorzudrängen, sondern waren sogar allzu bescheiden.
→En société, loin de chercher à paraître, elles péchaient par excès de modestie.
Niemand konnte ihnen den Vorwurf der Hoffart oder des Dünkels machen; aber doch wußte man, daß sie ihren Stolz hatten und ihren eigenen Wert kannten.
→Nul ne pouvait leur reprocher d’être orgueilleuses ou arrogantes, bien qu’on les sût fières et conscientes de leur valeur.
Die älteste war musikalisch, die mittlere eine begabte Malerin; aber davon wußte viele Jahre lang fast niemand, und es war erst in der letzten Zeit und nur zufällig an die Öffentlichkeit gekommen.
→L’aînée était musicienne. La puînée avait un don particulier pour la peinture, mais, durant des années, personne n’en avait rien su, et, si on s’en était aperçu récemment, c’était pur hasard.
Kurz, es wurde über sie außerordentlich viel Lobendes gesprochen. Indessen fehlte es auch nicht an Übelwollenden.
→Bref on faisait d’elles un vif éloge. Mais elles étaient aussi l’objet de certaines malveillances
Mit Schrecken redeten diese davon, wie viele Bücher die jungen Damen gelesen hätten.
→et on énumérait avec épouvante les livres qu’elles avaient lus.
Mit dem Heiraten hatten sie es nicht eilig; sie legten zwar Wert auf den Verkehr in einem gewissen Gesellschaftskreise, aber alles nur mit Maßen.
→Elles ne manifestaient aucune hâte de se marier. Satisfaites d’appartenir à un certain rang social, elles ne poussaient pas ce sentiment au-delà de la mesure.
Das war um so bemerkenswerter, als jedermann die Richtung, den Charakter, die Ziele und die Wünsche ihres Vaters kannte.
→Cette discrétion était d’autant plus remarquable que tout le monde connaissait le caractère, les ambitions et les espérances de leur père.
Es war schon gegen elf Uhr, als der Fürst an der Wohnung des Generals klingelte.
→Il pouvait être onze heures lorsque le prince sonna chez le général.
Der General wohnte im zweiten Stockwerk und hatte eine ziemlich bescheidene, wiewohl seinem Range entsprechende Wohnung.
→Celui-ci occupait au premier étage un appartement qui pouvait passer pour assez modeste tout en répondant à sa situation sociale.
Dem Fürsten wurde von einem Diener in Livree geöffnet, und es bedurfte langer Auseinandersetzungen mit diesem Menschen, der ihn und sein Bündelchen gleich von Anfang an mißtrauisch betrachtete.
→ Un domestique en livrée vint ouvrir au prince qui dut lui fournir de longues explications après que sa personne et son paquet eurent provoqué un regard soupçonneux.
Dem Fürsten wurde von einem Diener in Livree geöffnet, und es bedurfte langer Auseinandersetzungen mit diesem Menschen, der ihn und sein Bündelchen gleich von Anfang an mißtrauisch betrachtete.
→Quand il eut déclaré formellement et à plusieurs reprises qu’il était bien le prince Muichkine et qu’il avait un besoin absolu de voir le général pour une affaire pressante, le domestique perplexe le fit passer dans une petite antichambre attenante à la pièce de réception qui était elle-même contiguë au cabinet de travail.
Endlich, nachdem er ihm wiederholt auf das bestimmteste erklärt hatte, daß er wirklich Fürst Myschkin sei und unbedingt den General in einer notwendigen Angelegenheit sprechen müsse, führte ihn der erstaunte Diener in ein kleines Vorzimmer vor dem eigentlichen, beim Arbeitszimmer gelegenen Empfangszimmer
→Quand il eut déclaré formellement et à plusieurs reprises qu’il était bien le prince Muichkine et qu’il avait un besoin absolu de voir le général pour une affaire pressante, le domestique perplexe le fit passer dans une petite antichambre attenante à la pièce de réception qui était elle-même contiguë au cabinet de travail.
und übergab ihn dort einem andern Diener, der vormittags in diesem Vorzimmer den Dienst versah und dem General die Besucher anzumelden hatte.
→Puis il le confia à un autre laquais de service chaque matin dans cette antichambre et dont la fonction était d’annoncer les visiteurs au général.
Dieser zweite Diener trug einen Frack, war über vierzig Jahre alt und hatte eine ernste, wichtige Miene;
→Ce second domestique portait le frac ; il avait dépassé la quarantaine et l’expression de sa physionomie était gourmée.
er stand Seiner Exzellenz zur speziellen Verfügung, wenn derselbe sich im Arbeitszimmer befand, und war sich infolgedessen seines Wertes bewußt.
→Le fait d’être spécialement attaché au cabinet de Son Excellence lui donnait visiblement une haute opinion de lui-même.
»Warten Sie im Empfangszimmer, und lassen Sie Ihr Bündelchen hier!« sagte er, indem er sich langsam und würdevoll in seinen Lehnstuhl setzte
→– Attendez dans cette antichambre et laissez ici votre petit paquet, dit-il posément en s’asseyant dans un fauteuil
und würdevoll in seinen Lehnstuhl setzte und mit einem strengen, erstaunten Blick den Fürsten ansah, der sich ebendort mit seinem Bündelchen in der Hand neben ihm auf einen Stuhl niederließ.
→et en jetant un regard sévère au prince, qui s’était assis sans façon sur la chaise voisine, son baluchon à la main.
»Wenn Sie erlauben«, sagte der Fürst, »möchte ich lieber hier bei Ihnen warten; was soll ich dort so ganz allein?«
→– Si vous le permettez, dit le prince, je préfère attendre ici à côté de vous. Que ferais-je là-bas tout seul ?
»Im Vorzimmer können Sie nicht bleiben, da Sie ein Besucher, das heißt ein Gast, sind.
→– Il ne convient pas que vous restiez dans l’antichambre, puisque vous êtes ici en qualité de visiteur.
Wollen Sie zum General selbst?« Der Diener konnte sich offenbar nicht mit dem Gedanken befreunden, daß er einen solchen Besucher vorlassen solle, und hielt es daher für gut, ihn noch einmal zu fragen.
→C’est au général lui-même que vous désirez parler ? Évidemment le domestique hésitait devant la pensée d’introduire un pareil visiteur ; c’est pourquoi il le questionnait de nouveau.
»Ja, ich habe ein Anliegen ...«, begann der Fürst. »Ich frage Sie nicht, von welcher Art Ihr Anliegen ist; meine Sache ist nur, Sie zu melden.
→– Oui, j’ai une affaire qui... commença le prince. – Je ne vous demande pas de me dire l’objet de votre visite. Mon rôle se limite à faire passer votre nom.
Aber ohne den Sekretär kann ich nicht hingehen und Sie melden.«
→Mais, comme je vous l’ai déclaré, en l’absence du secrétaire, je ne puis vous introduire.
Das Mißtrauen dieses Mannes schien immer mehr zu wachsen:
→La méfiance de cet homme paraissait croître de minute en minute,
der Fürst war doch auch dem Typ der täglichen Besucher gar zu unähnlich.
→ tant l’extérieur du prince différait de celui des gens qui venaient à la réception du général,
Zwar kam es ziemlich oft, fast täglich, zu bestimmter Stunde vor, daß der General, namentlich in Geschäftsangelegenheiten, Gäste empfing, die manchmal sehr verschiedenartig aussahen;
→encore que ce dernier eût souvent, presque chaque jour, l’occasion de recevoir, à une certaine heure, surtout pour affaires, des visiteurs de toutes les sortes.
Malgré cette expérience et l’élasticité de ses instructions, le valet de chambre restait hésitant,
→aber trotz dieser Gewohnheit und der recht weitherzigen Instruktion war der Kammerdiener in großem Zweifel;
die Vermittlung des Sekretärs schien ihm für die Anmeldung doch unumgänglich notwendig.
→l’intervention du secrétaire pour introduire ce visiteur lui semblant de toute nécessité.
»Sind Sie wirklich ... aus dem Ausland gekommen?« fragte er schließlich fast unwillkürlich und wurde dabei verlegen. Er wollte vielleicht fragen:
→
→– Mais, là vraiment... est-ce bien de l’étranger que vous venez ? se décida-t-il enfin à lui demander, comme machinalement. Peut-être commettait-il un lapsus : la véritable question qu’il voulait poser était sans doute celle-ci :
›Sind Sie wirklich Fürst Myschkin?‹
→est-il vrai que vous soyez un prince Muichkine ?
-»Ja, ich komme direkt von der Bahn. Mir scheint, Sie wollten fragen, ob ich wirklich Fürst Myschkin bin, taten dies aber aus Höflichkeit nicht.«
→– Oui, je descends de wagon. J’ai l’impression que vous vouliez me demander si je suis bien le prince Muichkine et que, si vous ne l’avez pas fait, c’est par politesse.
»Hm! ...« brummte der Diener erstaunt. »Ich versichere Ihnen, daß ich Sie nicht belogen habe, und daß Sie mit meiner Anmeldung nichts Unverantwortliches begehen.
→– Hum... murmura le domestique avec étonnement. – Je vous assure que je ne vous ai pas menti ; vous n’encourrez aucune responsabilité à propos de moi.
Daß ich aber in solchem Anzug und mit einem Bündelchen herkomme, dabei ist nichts zu verwundern; meine Vermögensverhältnisse sind augenblicklich nicht glänzend.«
→Mon extérieur et mon petit paquet ne doivent pas vous étonner : pour l’instant mes affaires ne sont guère brillantes.
»Hm! Ich habe in dieser Hinsicht keine Befürchtungen, sehen Sie! Ich bin verpflichtet, Sie zu melden, und dann wird der Sekretär zu Ihnen herkommen, außer wenn Sie ...
→– Hum... ce n’est pas là ce que je crains, voyez-vous. Mon devoir est de vous annoncer et le secrétaire ne manquera pas de venir vous parler, à moins que... Voilà :
Aber das ist es eben: außer wenn ... Wenn es gestattet ist, möchte ich mir erlauben zu fragen: Sie beabsichtigen nicht, aus Bedürftigkeit den General um eine Unterstützung zu bitten?«
→il y a un « à moins que ». Oserai-je vous demander si vous n’êtes pas venu solliciter le général en raison de votre pauvreté ?
»O nein, seien Sie darüber ganz beruhigt! Ich habe ein anderes Anliegen.«
→– Oh non ! Vous pouvez en être sûr. Mon affaire est d’un tout autre genre.
»Nehmen Sie es mir nicht übel; aber ich fragte im Hinblick auf Ihr Äußeres.
→– Vous m’excuserez, mais la question m’est venue à l’esprit en vous voyant.
Warten Sie auf den Sekretär; der General selbst ist jetzt mit einem Oberst beschäftigt, und dann wird auch der Sekretär kommen ... es ist der Sekretär von einer Aktiengesellschaft.«
→Attendez le secrétaire ; le général est en ce moment occupé avec un colonel ; ensuite ce sera le tour du secrétaire de la société.
»Wenn ich also lange werde warten müssen, so möchte ich Sie fragen: kann man hier nicht irgendwo rauchen? Eine Pfeife und Tabak habe ich bei mir.«
→– Je vois que j’aurai longtemps à attendre. Dans ce cas n’y aurait-il pas un coin quelconque où l’on puisse fumer ? J’ai ma pipe et mon tabac.
»Rauchen?« versetzte der Kammerdiener, ihn geringschätzig und erstaunt anstarrend, als ob er seinen Ohren nicht traute.
→– Fumer ! s’écria le domestique en jetant sur le visiteur un regard de stupeur et de mépris, comme s’il n’en pouvait croire ses oreilles.
»Rauchen? Nein, hier können Sie nicht rauchen, und Sie sollten sich schämen, auch nur daran zu denken.
→Fumer ! non ! on ne fume pas ici. C’est même honteux d’avoir une idée pareille.
Übrigens, wie Sie es für gut halten; wissen Sie, es gibt ein Sprichwort: Kommst du in ein fremdes Kloster, so suche da nicht deine eigene Ordnung einzuführen.«
→ Après tout, ce sera comme il vous plaira. Vous connaissez le proverbe qui dit : « À religieux d’un autre ordre... (, n’impose pas ta règle.) »
»Na, wie soll ich Sie melden, so einen eigentümlichen Besucher?« murmelte der Kammerdiener beinah unwillkürlich.
→– Mais comment voulez-vous que je vous annonce ? marmonna presque involontairement le domestique.
»Erstens gehört es sich nicht, daß Sie sich hier aufhalten; Sie sollten im Empfangszimmer sitzen, weil Sie selbst sich als Besucher, das heißt als Gast bezeichnen; da wird Rechenschaft von mir gefordert werden ...
→– Et d’abord votre place n’est pas ici mais dans le salon d’attente, puisque vous êtes un visiteur, donc un hôte ; vous risquez de me faire attraper.
Wie ist es? Beabsichtigen Sie etwa, bei uns zu wohnen?« fügte er hinzu, noch einmal nach dem Bündel des Fürsten hinschielend, das ihm offenbar keine Ruhe ließ.
→Est-ce que vous avez l’intention de vous installer chez nous ? ajouta-t-il en glissant de nouveau un regard oblique sur le petit paquet qui continuait à l’inquiéter.
»Nein, das beabsichtige ich nicht. Selbst wenn ich dazu aufgefordert würde, würde ich nicht hierbleiben. Ich bin ganz einfach nur hergekommen, um mich mit den Herrschaften bekannt zu machen,weiter nichts.«
→– Non, ce n’est point mon intention. Même si on m’invitait, je ne resterais pas ici. Je suis venu tout bonnement pour faire connaissance, et rien de plus.
»Wie? Um die Bekanntschaft zu machen?« fragte der Kammerdiener erstaunt und mit verdreifachtem Mißtrauen. »Wie konnten Sie dann aber zuerst sagen, Sie kämen mit einem Anliegen?«
→– Comment ? pour faire connaissance ? demanda le domestique avec surprise et d’un air encore plus méfiant. – Pourquoi avoir commencé par me dire que vous veniez pour affaire ?
»Oh, ich kann kaum sagen: mit einem Anliegen! Das heißt, wenn Sie wollen, habe ich auch ein Anliegen, das aber nur darin besteht, daß ich um einen Rat bitten möchte.
→– Oh ! il s’agit d’une affaire si insignifiante que c’en est à peine une. J’ai seulement un conseil à demander.
In der Hauptsache aber bin ich gekommen, um mich vorzustellen, da ich Fürst Myschkin bin und die Generalin Jepantschina gleichfalls die letzte Fürstentochter aus der Familie Myschkin ist und es außer mir und ihr keine Myschkins mehr gibt.«
→L’essentiel est pour moi de me présenter, car je suis un prince Muichkine et la générale Epantchine est, elle aussi, la dernière des princesses Muichkine. En dehors d’elle et de moi, il n’existe plus de princes de ce nom.
»Also sind Sie gar noch ein Verwandter?« rief der erschrockene Diener, den ordentlich ein Schauder überlief.
→– Mais alors vous êtes de la famille ? s’exclama le domestique avec une sorte d’épouvante.
»Auch das ist kaum richtig. Übrigens, wenn man es genau nimmt, gewiß, wir sind Verwandte, aber so entfernte, daß wir uns eigentlich kaum als solche betrachten können.
→– Oh ! si peu que ce n’est pas la peine d’en parler. Certainement, en cherchant bien et à un degré très éloigné, nous sommes parents. Mais cela ne compte guère.
Ich habe mich einmal vom Ausland aus brieflich an die Generalin gewandt; aber sie hat mir nicht geantwortet.
→Je me suis adressé un jour à la générale dans une lettre expédiée de l’étranger, mais n’ai pas reçu de réponse.
Ich habe es aber doch für notwendig gehalten, bei meiner Rückkehr hier Beziehungen anzuknüpfen.
→J’ai tout de même cru qu’il était de mon devoir d’entrer en relations avec elle à mon retour.
Ihnen aber setze ich das alles jetzt auseinander, um Ihre Zweifel zu zerstreuen; denn ich sehe, Sie beunruhigen sich immer noch.
→Si je vous explique tout cela, c’est pour que vous n’ayez aucun doute, car je vous vois toujours inquiet.
Melden Sie nur, daß Fürst Myschkin da ist, und der Anlaß meines Besuches wird schon aus der Meldung ersichtlich sein.
→Annoncez le prince Muichkine, cela suffira pour que l’on comprenne le but de ma visite.
Empfangen sie mich – gut; empfangen sie mich nicht – auch gut, vielleicht sogar sehr gut.
→Si l’on me reçoit, tant mieux. Si l’on ne me reçoit pas, c’est peut-être également très bien.
Aber ich glaube, sie werden nicht anders können, als mich empfangen; die Generalin wird gewiß wünschen, den einzigen noch lebenden Repräsentanten ihres Geschlechts zu sehen;
→Mais il me semble que l’on ne peut pas refuser de me recevoir. La générale voudra probablement voir l’aîné et l’unique représentant de son sang.
denn wie ich mit Bestimmtheit gehört habe, legt sie auf ihre Herkunft großen Wert.«
→J’ai d’ailleurs entendu dire qu’elle tient beaucoup à ses origines.
Es hätte scheinen können, daß diese Mitteilungen des Fürsten höchst einfach und natürlich waren; aber je einfacher und natürlicher sie an sich waren, um so absonderlicher kamen sie im gegenwärtigen Augenblick heraus,
→La conversation du prince paraissait empreinte de la plus grande simplicité, mais cette simplicité même, dans le cas donné, avait quelque chose de choquant.
und der erfahrene Kammerdiener konnte nicht umhin, in ihnen etwas zu finden, was, von einem Menschen zu einem andern Menschen gesagt, durchaus angemessen, aber von einem Gast zu einem Diener gesagt, völlig unangemessen war.
→Le domestique, homme expérimenté, ne pouvait manquer de sentir qu’un ton parfaitement convenable d’homme à homme devenait tout à fait inconvenant d’un visiteur à un valet.
Aber da die Diener weit verständiger sind, als die Herrschaften gewöhnlich glauben, so ging es auch dem Kammerdiener durch den Kopf, daß hier zwei Fälle möglich seien:
→Or, comme les gens de service sont beaucoup plus sensés que leurs maîtres ne le croient en général, le domestique arriva à cette conclusion : de deux choses l’une,
entweder war der Fürst ein Herumtreiber und jedenfalls gekommen, um bei der Herrschaft um ein Almosen zu bitten, oder er war einfach ein Narr und ohne Ehrgefühl, da ein vernünftiger Fürst, der Ehrgefühl besitzt, nicht im Vorzimmer sitzen und mit einem Diener über seine Angelegenheiten reden würde.
→ou le prince était un vagabond quelconque venu pour quémander un secours, ou bien c’était un benêt, dénué de toute espèce d’amour-propre, vu qu’un prince intelligent et ayant le sentiment de sa dignité ne resterait pas assis dans l’antichambre à causer de ses affaires avec un laquais.
Hatte er sich also nicht in dem einen wie in dem andern Fall für die Anmeldung zu verantworten?
→Dans un cas comme dans l’autre, il devait prévoir les désagréments dont il serait tenu pour responsable.
»Aber Sie sollten sich doch in das Empfangszimmer begeben«, bemerkte er möglichst energisch.
→– Je vous prierai tout de même de passer au salon de réception, observa-t-il en mettant dans sa phrase toute l’insistance possible.
»Wenn ich da gesessen hätte, hätte ich Ihnen das alles ja nicht auseinandersetzen können«, versetzte der Fürst in heiterem Tone, »und somit würden Sie sich immer noch beim Anblick meines Mantels und meines Bündelchens beunruhigen.
→– Mais si je m’étais assis là-bas, je n’aurais pas eu l’occasion de vous raconter tout cela, repartit gaiement le prince ; vous seriez donc toujours alarmé par ma houppelande et mon petit paquet.
Aber jetzt halten Sie es vielleicht nicht einmal mehr für nötig, auf den Sekretär zu warten, sondern gehen einfach selbst hin und melden mich an.«
→Teď snad už ani nemusíte čekat na tajemníka a můžete mě generálovi ohlásit rovnou."
»Ich darf einen Besucher wie Sie ohne den Sekretär nicht anmelden, und außerdem hat der General selbst noch vorhin ausdrücklich verboten, daß er von irgend jemand gestört wird, solange der Oberst da ist;
→– Je ne puis annoncer un visiteur tel que vous sans l’avis du secrétaire, d’autant que le général vient de me recommander spécialement de ne le déranger sous aucun prétexte tant qu’il sera occupé avec le colonel.
nur Gawrila Ardalionytsch geht ohne Anmeldung hinein.«
→Il n’y a que Gabriel Ardalionovitch qui puisse entrer sans prévenir.
»Ist das ein Beamter?« »Gawrila Ardalionytsch? Nein. Er ist bei einer Aktiengesellschaft angestellt.
→– C’est un fonctionnaire ? – Gabriel Ardalionovitch ? Non : c’est un employé privé de la Société.
Legen Sie doch wenigstens Ihr Bündelchen hin!« »Ich habe selbst schon daran gedacht. Wenn Sie also erlauben, tue ich es. Sagen Sie, soll ich auch den Mantel ablegen?«
→ Posez au moins votre petit paquet dans ce coin. – J’y pensais. Puisque vous le permettez... Savez-vous ? je laisserai aussi mon manteau.
»Gewiß! Sie können doch nicht im Mantel zu ihm hineingehen.« Der Fürst erhob sich, zog sich eilig den Mantel aus und stand nun in einem ziemlich anständigen, gut gearbeiteten, wiewohl schon abgetragenen Jackett da.
→– Naturellement. Vous n’allez pas entrer chez le général avec cela. Le prince se leva, ôta prestement son manteau et apparut dans un veston de bonne coupe, encore que passablement râpé.
Über die Weste zog sich eine stählerne Uhrkette hin. An der Kette war eine silberne Genfer Uhr sichtbar.
→Sur son gilet une chaînette d’acier laissait pendre une montre en argent de fabrication genevoise.
Obgleich der Fürst ein Narr war (zu dieser Ansicht war der Diener bereits gelangt), schien es dem Kammerdiener des Generals schließlich doch unpassend, dieses Privatgespräch mit dem Besucher länger fortzusetzen, obwohl der Fürst ihm aus irgendeinem Grunde gefiel, natürlich nur so in seiner Art.
→Třebas byl kníže přihlouplý - lokaj se už přiklonil k tomu mínění -, přece jen se generálovu komorníkovi zdálo krajně nevhodné pokračovat v rozhovoru s návštěvníkem, i když se mu kníže líbil, ovšem jen částečně.
Aber von einem andern Gesichtspunkte aus erweckte er bei ihm ein entschiedenes, starkes Mißfallen.
→Mais à un autre point de vue il lui inspirait une réprobation décisive et brutale.
»Und wann empfängt die Generalin?« fragte der Fürst, indem er sich wieder auf seinen früheren Platz setzte.
→"A kdy přijímá paní generálová?" zeptal se kníže, když si sedl na své dřívější místo.
»Das gehört nicht zu meinem Dienst. Sie empfängt zu verschiedenen Zeiten, je nach der Persönlichkeit. Die Schneiderin wird schon um elf Uhr vorgelassen.
→– Ceci n’est pas mon affaire, monsieur. Elle reçoit différemment selon les personnes. Une modiste sera reçue même à onze heures.
Gawrila Ardalionytsch wird ebenfalls früher empfangen als andere, sogar zum ersten Frühstück.«
→Gabriel Ardalionovitch passe également avant tout le monde ; il a ses entrées même à l’heure du petit déjeuner.
»Hier bei Ihnen ist es in den Zimmern im Winter wärmer als im Ausland«, bemerkte der Fürst, »aber dafür ist es dort auf den Straßen wärmer als bei uns.
→"Tady je v zimě v pokojích tepleji, než bývá v cizině," poznamenal kníže, "zato venku je tam tepleji než u nás;
So ist es einem Russen kaum möglich, im Winter dort in den Häusern zu wohnen, weil er da nicht seine gewohnte Wärme hat.«
→ale v bytech si tam Rus v zimě nikdy nezvykne."
»Wird da nicht geheizt?«
→"Netopí se?"
»O doch, aber die Häuser sind anders gebaut, das heißt die Öfen und die Fenster.«
→"Topí, ale domy jsou tam jinak zařízeny, mají totiž kamna a okna."
»Hm! Sind Sie denn lange im Ausland gereist?«
→– Ah ! Vous avez voyagé longtemps ?
»Vier Jahre. Übrigens habe ich fast immer an einem Orte stillgesessen, auf dem Lande.«
→– Oui : quatre ans. D’ailleurs je suis resté presque tout le temps au même endroit, à la campagne.
»Da sind Sie wohl unsere Verhältnisse nicht mehr gewöhnt?«
→– Et vous avez perdu l’habitude de la vie russe ?
»Das ist richtig. Können Sie es glauben: ich wundere mich über mich selbst, daß ich das Russischsprechen nicht verlernt habe.
→– C’est vrai aussi. Vous le croirez si vous voulez, mais je m’étonne parfois de ne pas avoir oublié le russe.
Während ich jetzt mit Ihnen spreche, denke ich: ›Aber ich spreche ja noch ganz gut.‹ Das ist vielleicht auch der Grund, weshalb ich soviel spreche.
→En parlant avec vous je me dis : « mais je parle tout de même bien ». C’est peut-être pour cela que je parle tant.
Wirklich, seit gestern habe ich fortwährend Lust, russisch zu sprechen.« »Hm! Haha! Haben Sie früher in Petersburg gewohnt?«
→Depuis hier j’ai toujours envie de parler russe. – Vous avez vécu auparavant à Pétersbourg ?
(Trotz seiner Vorsätze brachte der Diener es doch nicht fertig, ein so höflich und bescheiden geführtes Gespräch seinerseits abzubrechen.)
→(Malgré qu’il en eût, le laquais ne pouvait se décider à rompre un entretien aussi amène et aussi courtois).
»In Petersburg? Fast gar nicht, nur bei Durchreisen.
→"V Petrohradě? Takřka vůbec ne, jen jsem tudy kdysi projížděl.
Auch habe ich früher hier eigentlich nichts gekannt; und jetzt gibt es hier, höre ich, so viel Neues, daß, wie man sagt, auch wer vorher alles gekannt hat, jetzt alles von neuem lernen muß.
→Du reste en ce temps-là je n’étais au courant de rien. Aujourd’hui j’entends qu’il y a tant d’innovations qu’on doit réapprendre tout ce qu’on a appris.
Es wird hier jetzt viel von den Gerichten geredet.« »Hm! ... Die Gerichte. Die Gerichte, ja, ja, die Gerichte. Aber wie ist es dort? Geht es da beim Gericht gerechter zu oder nicht?«
→Ainsi on parle beaucoup ici de la création de nouveaux tribunaux. – Hum ! les tribunaux... Bien sûr, il y a les tribunaux. Et à l’étranger, dites-moi, les tribunaux sont-ils plus justes qu’ici ?
»Ich weiß es nicht. Ich habe über die unsrigen viel Gutes gehört.
→– Je ne saurais vous répondre. J’ai entendu dire beaucoup de bien des nôtres.
Da ist ja nun bei uns die Todesstrafe wieder abgeschafft.« »Aber dort finden Hinrichtungen statt?« »Ja. Ich habe in Frankreich bei einer zugesehen, in Lyon.
→Chez nous, par exemple, la peine de mort n’existe pas. – Et là-bas on exécute ? – Oui. Je l’ai vu en France, à Lyon ;
Schneider hatte mich mitgenommen.« »Hängen sie die Menschen auf?« »Nein, in Frankreich werden immer die Köpfe abgeschlagen.«
→Schneider m’a emmené assister à une exécution. – On pend ? – Non, en France on coupe la tête aux condamnés.
»Schreit denn der Betreffende dabei?« »Bewahre! Es geht in einem Augenblick vor sich.
→– Est-ce qu’ils crient ? – Pensez-vous ! C’est l’affaire d’un instant.
Sie legen den Menschen hin, und dann fällt mittels einer Maschine (Guillotine heißt sie) so ein breites Messer mit einem schweren, kräftigen Schlag herunter ...
→Člověka položí na stroj, říkají tomu gilotina, a hned sjede takový široký nůž a ztěžka dopadne...
Der Kopf fliegt ab, ehe man nur mit den Augen blinken kann.
→La tête rebondit en un clin d’oeil.
Die Vorbereitungen sind allerdings peinlich. Wenn das Urteil verkündet ist, machen sie den Hinzurichtenden zurecht, binden ihn und führen ihn auf das Schafott; das ist schrecklich!
→ Mais le plus pénible, ce sont les préparatifs. Après la lecture de la sentence de mort, on procède à la toilette du condamné et on le ligote pour le hisser sur l’échafaud. C’est un moment affreux. Das Volk läuft zusammen, sogar die Weiber, obwohl man es dort nicht gern hat, daß Weiber dabei zusehen.« »Die haben dabei auch nichts zu suchen.«
→La foule s’amasse autour du lieu d’exécution, les femmes elles-mêmes assistent à ce spectacle, bien que leur présence en cet endroit soit réprouvée là-bas. – Ce n’est pas leur place.
»Gewiß, gewiß! Solche Qualen mit anzusehen! ... Der Verurteilte war ein gebildeter, unerschrockener, kräftiger Mann, schon bei Jahren. Legros war sein Name.
→ – Bien sûr que non. Aller voir une pareille torture ! Le condamné que j’ai vu supplicier était un garçon intelligent, intrépide, vigoureux et dans la force de l’âge. C’était un nommé Legros.
Nun, sehen Sie, ich sage Ihnen, ob Sie es nun glauben oder nicht: als er auf das Schafott heraufkam, da weinte er und sah weiß aus wie ein Blatt Papier.
→Eh bien ! croyez-moi si vous voulez, en montant à l’échafaud il était pâle comme un linge et il pleurait.
Ist das möglich? Ist das nicht entsetzlich? Wer weint denn vor Angst?
→Est-ce permis ? N’est-ce pas une horreur ? Qui voit-on pleurer d’épouvante ?
Ich hätte nicht gedacht, daß jemand, der kein Kind ist, vor Angst weinen könnte, ein Mann, der nie geweint hat, ein Mann von fünfundvierzig Jahren.
→Je ne croyais pas que l’épouvante pût arracher des larmes, je ne dis pas à un enfant mais à un homme qui jusque-là n’avait jamais pleuré, à un homme de quarante-cinq ans !
Was mag mit der Seele in diesem Augenblick vorgehen? In was für krampfhafte Zuckungen wird sie versetzt? Es ist eine Peinigung der Seele, weiter nichts!
→Que se passe-t-il à ce moment-là dans l’âme humaine et dans quelles affres ne la plonge-t-on pas ? Il y a là un outrage à l’âme, ni plus ni moins.
Es gibt ein Gebot: ›Du sollst nicht töten!‹, und da tötet man nun, weil jemand getötet hat, auch ihn? Nein, das darf nicht sein!
→ Il a été dit : Tu ne tueras point. Et voici que l’on tue un homme parce qu’il a tué. Non, ce n’est pas admissible.
Es ist jetzt schon einen Monat her, daß ich das gesehen habe; aber es ist mir bis heute, als ob ich es vor Augen hätte.
→Il y a bien un mois que j’ai assisté à cette scène et je l’ai sans cesse devant les yeux.
Ich habe fünfmal davon geträumt.«
→Il y a bien un mois que j’ai assisté à cette scène et je l’ai sans cesse devant les yeux.
Der Fürst war beim Sprechen aufgelebt, eine leichte Röte war auf sein blasses Gesicht getreten, obgleich er äußerlich so still und ruhig redete wie vorher.
→Le prince s’était animé en parlant : une légère coloration corrigeait la pâleur de son visage, bien que tout ceci eût été proféré sur un ton calme.
Der Kammerdiener hörte ihm mit teilnahmsvollem Interesse zu und wünschte, wie es schien, nicht mehr, sich von dem Gespräch loszumachen; vielleicht war auch er ein Mensch mit Einbildungskraft und einem Hange zum Nachdenken.
→Le domestique suivait ce raisonnement avec intérêt et émotion ; il semblait craindre de l’interrompre. Peut-être était-il, lui aussi, doué d’imagination et enclin à la réflexion.
»Es ist wenigstens noch gut, daß nicht viel Quälerei dabei ist, wenn der Kopf abfliegt«,
→– C’est du moins heureux, observa-t-il, que la souffrance soit courte au moment où la tête tombe.
»Wissen Sie was?« erwiderte der Fürst lebhaft. »Da sagen Sie das nun, und alle Leute sagen es ebenso wie Sie, und die Maschine, die Guillotine, ist ja auch zu diesem Zweck erfunden.
→– Savez-vous ce que je pense ? rétorqua le prince avec vivacité. La remarque que vous venez de faire vient à l’esprit de tout le monde, et c’est la raison pour laquelle on a inventé cette machine appelée guillotine.
Aber mir ging gleich damals ein gewisser Gedanke durch den Kopf: wie, wenn das sogar noch schlimmer wäre?
→Mais je me demande si ce mode d’exécution n’est pas pire que les autres.
Das scheint Ihnen lächerlich und seltsam; aber wenn man etwas Einbildungskraft besitzt, so kann einem wohl auch ein solcher Gedanke in den Kopf kommen.
→Vous allez rire et trouver ma réflexion étrange ; cependant avec un léger effort d’imagination vous pouvez avoir la même idée.
Überlegen Sie nur: nehmen wir zum Beispiel die Folter; dabei gibt es Schmerzen und Verwundungen, das heißt körperliche Qualen, und daher lenkt dies alles den Gefolterten von dem seelischen Leiden ab, so daß er nur von den Wunden Qualen empfindet bis zu dem Augenblick, wo er stirbt.
→Figurez-vous l’homme que l’on met à la torture : les souffrances, les blessures et les tourments physiques font diversion aux douleurs morales, si bien que jusqu’à la mort le patient ne souffre que dans sa chair.
Aber der ärgste, stärkste Schmerz wird vielleicht nicht durch Verwundungen hervorgerufen, sondern dadurch, daß man mit Sicherheit weiß: nach einer Stunde, dann: nach zehn Minuten, dann: nach einer halben Minute, dann: jetzt in diesem Augenblick wird die Seele aus dem Körper hinausfliegen,
→Or ce ne sont pas les blessures qui constituent le supplice le plus cruel, c’est la certitude que dans une heure, dans dix minutes, dans une demi-minute, à l’instant même, l’âme va se retirer du corps,
und man wird aufhören, ein Mensch zu sein, und daß das sicher ist; die Hauptsache ist, daß das sicher ist.
→la vie humaine cesser, et cela irrémissiblement. La chose terrible, c’est cette certitude.
Wenn man so den Kopf gerade unter das Messer legt und hört, wie es über dem Kopf herabgleitet, dann muß diese Viertelsekunde das Allerschrecklichste sein.
→ Le plus épouvantable, c’est le quart de seconde pendant lequel vous passez la tête sous le couperet et l’entendez glisser.
Wissen Sie wohl, daß das nicht eine Phantasie von mir ist, sondern daß das schon viele gesagt haben? Ich glaube das so bestimmt, daß ich Ihnen gegenüber diese meine Ansicht offen ausspreche.
→ Ceci n’est pas une fantaisie de mon esprit : savez-vous que beaucoup de gens s’expriment de même ? Ma conviction est si forte que je n’hésite pas à vous la livrer.
Wenn man jemanden, der getötet hat, dafür tötet, so ist die Strafe unverhältnismäßig größer als das Verbrechen.
→Quand on met à mort un meurtrier, la peine est incommensurablement plus grave que le crime.
Die Tötung auf Grund eines Urteilsspruches ist unverhältnismäßig schrecklicher als die von einem Räuber begangene.
→Le meurtre juridique est infiniment plus atroce que l’assassinat.
Derjenige, den Räuber töten, wird bei Nacht gemordet, im Walde, oder sonst auf irgendeine Weise; in jedem Falle hofft er noch bis zum letzten Augenblick auf Rettung.
→Celui qui est égorgé par des brigands la nuit, au fond d’un bois, conserve, même jusqu’au dernier moment, l’espoir de s’en tirer.
Es hat Beispiele gegeben, daß einem schon die Kehle durchgeschnitten war und er doch noch hoffte und entweder davonzulaufen suchte oder um sein Leben bat.
→On cite des gens qui, ayant la gorge tranchée, espéraient quand même, couraient ou suppliaient.
Aber hier ist einem diese ganze letzte Hoffnung, mit der das Sterben zehnmal so leicht ist, mit Sicherheit genommen.
→Tandis qu’en lui donnant la certitude de l’issue fatale, on enlève au supplicié cet espoir qui rend la mort dix fois plus tolérable.
Hier ist ein Urteilsspruch, und die ganze schreckliche Qual besteht in dem Bewußtsein, daß man mit Sicherheit dem Tode nicht entgehen kann, und eine schlimmere Qual als diese gibt es auf der Welt nicht.
→ Il y a une sentence, et le fait qu’on ne saurait y échapper constitue une telle torture qu’il n’en existe pas de plus affreuse au monde.
Man führe einen Soldaten in der Schlacht einer Kanone gerade gegenüber und stelle ihn dorthin und schieße auf ihn; er wird noch immer hoffen; aber man lese diesem selben Soldaten das Urteil vor, das ihn mit Sicherheit dem Tode weiht, und er wird den Verstand verlieren oder zu weinen anfangen.
→Vous pouvez amener un soldat en pleine bataille jusque sous la gueule des canons, il gardera l’espoir jusqu’au moment où l’on tirera. Mais donnez à ce soldat la certitude de son arrêt de mort, vous le verrez devenir fou ou fondre en sanglots.
Wer kann denn glauben, daß die menschliche Natur imstande sei, dies zu ertragen, ohne in Irrsinn zu geraten? Wozu eine solche gräßliche, unnütze, zwecklose Marter?
→Qui a pu dire que la nature humaine était capable de supporter cette épreuve sans tomber dans la folie ? Pourquoi lui infliger un affront aussi infâme qu’inutile ?
Vielleicht gibt es auch einen Menschen, dem man das Todesurteil vorgelesen hat, den man sich hat quälen lassen, und zu dem man dann gesagt hat: ›Geh hin; du bist begnadigt!‹
→Peut-être existe-t-il de par le monde un homme auquel on a lu sa condamnation, de manière à lui imposer cette torture, pour lui dire ensuite : « Va, tu es gracié ! ».
Ein solcher Mensch könnte vielleicht erzählen. Von dieser Qual und von diesem Schrecken hat auch Christus gesprochen. Nein, so darf man mit einem Menschen nicht verfahren!«
→Cet homme-là pourrait peut-être raconter ce qu’il a ressenti. C’est de ce tourment et de cette angoisse que le Christ a parlé. Non ! on n’a pas le droit de traiter ainsi la personne humaine !
Obgleich der Kammerdiener all dies nicht hätte so ausdrücken können wie der Fürst, verstand er doch, wenn auch nicht alles, so doch die Hauptsache, was sogar an seiner gerührten Miene wahrzunehmen war.
→Bien qu’il eût été incapable d’énoncer ces idées dans les mêmes termes, le domestique en comprit la partie essentielle comme on pouvait en juger par l’expression attendrie de son visage.
»Wenn Sie so sehr wünschen zu rauchen«, sagte er, »so würde das vielleicht auch gehen; nur müßten Sie es sehr bald tun.
→– Ma foi, dit-il, si vous avez tellement envie de fumer, on pourrait arranger les choses. Mais il faudrait que vous vous dépêchiez,
Denn er könnte auf einmal nach Ihnen fragen, und dann wären Sie nicht da.
→car voyez-vous que le général vous demande au moment où vous n’êtes pas là ?
Sehen Sie, dort unter der kleinen Treppe ist eine Tür. Gehen Sie in die Tür hinein, rechts ist ein Kämmerchen;
→Tenez, sous ce petit escalier, il y a une porte.
da können Sie rauchen; nur müssen Sie die Luftklappe aufmachen, denn das Rauchen ist hier doch nicht in der Ordnung.« Aber der Fürst kam nicht mehr dazu fortzugehen und zu rauchen.
→Vous la pousserez et vous trouverez à main droite un petit réduit où vous pourrez fumer, en ouvrant le vasistas pour que votre fumée ne gêne pas... Mais le prince n’eut pas le temps d’aller fumer.
In das Vorzimmer trat ein junger Mann mit Papieren in der Hand.
→Un jeune homme qui portait des papiers à la main entra soudain dans l’antichambre.
Der Kammerdiener nahm ihm den Pelz ab. Der junge Mann schielte nach dem Fürsten hin.
→Tandis que le valet le débarrassait de sa pelisse il regarda le prince de côté.
»Der Herr da sagt mir, Gawrila Ardalionytsch«, begann der Kammerdiener in vertraulichem, beinah familiärem Ton, »daß er ein Fürst Myschkin und ein Verwandter der gnädigen Frau sei; er ist mit dem Zuge aus dem Ausland gekommen, mit einem Bündelchen in der Hand, aber ...«
→– Voici, Gabriel Ardalionovitch, – dit le serviteur sur un ton de confidence et presque de familiarité – un monsieur qui se donne pour le prince Muichkine et le parent de Madame. Il vient d’arriver de l’étranger par le train, avec le seul paquet qu’il a à la main...
Das Weitere konnte der Fürst nicht verstehen, da der Kammerdiener zu flüstern anfing.
→Le prince n’entendit pas le reste qui fut prononcé à voix basse.
Gawrila Ardalionowitsch hörte aufmerksam zu und betrachtete den Fürsten mit großem Interesse;
→Gabriel Ardalionovitch écoutait attentivement et regardait le prince avec curiosité.
schließlich hörte er nicht mehr weiter zu und trat ungeduldig an ihn heran.
→Puis, cessant d’écouter, il aborda le visiteur, non sans une certaine précipitation :
»Sie sind Fürst Myschkin?« fragte er sehr freundlich und höflich.
→– Vous êtes le prince Muichkine ? demanda-t-il avec une amabilité et une politesse extrêmes.
Es war ein sehr schöner junger Mann, ebenfalls etwa achtundzwanzig Jahre alt, schlank, blond, von Mittelgröße, mit einem kleinen Napoleonsbärtchen und einem verständigen, sehr hübschen Gesicht.
→C’était un fort joli garçon d’environ vingt-huit ans, blond, svelte et de taille moyenne. Il portait une barbiche à l’impériale ; ses traits étaient affinés et sa physionomie intelligente.
Nur war sein Lächeln bei all seiner Liebenswürdigkeit ein wenig zu schlau;
→Mais son sourire, pour affable qu’il fût, avait quelque chose d’affecté ;
die Zähne traten dabei ein wenig zu perlenartig heraus; der Blick war trotz all seiner Heiterkeit und scheinbaren Offenherzigkeit etwas zu scharf und forschend.
→ zuby se leskly až příliš hladkou perletí a pohled, ač zjevně veselý a dobrosrdečný, byl až příliš pozorný a zkoumavý.
Der Fürst hatte die Empfindung: ›Wenn er allein ist, sieht er wahrscheinlich ganz anders aus und lacht vielleicht nie.‹
→– Il n’a probablement pas ce regard quand il est seul, pensa machinalement le prince, – et peut-être ne rit-il jamais.
Der Fürst setzte ihm alles, was er in der Geschwindigkeit konnte, auseinander, fast dasselbe, was er schon vorher dem Kammerdiener und noch früher seinem Reisegefährten Rogoshin auseinandergesetzt hatte.
→Le prince expliqua à la hâte tout ce qu’il put, à peu près dans les termes où il l’avait fait précédemment avec Rogojine, puis avec le domestique.
Gawrila Ardalionowitsch schien unterdessen in seinem Gedächtnis etwas zu suchen.
→Gabriel Ardalionovitch eut l’air d’interroger ses souvenirs :
»Haben Sie nicht«, fragte er, »vor einem Jahre oder vor noch kürzerer Zeit einen Brief, wie mir scheint, aus der Schweiz an Lisaweta Prokofjewna geschickt?«
→– N’est-ce pas vous, demanda-t-il, qui avez envoyé, il y a une année ou peu s’en faut, de Suisse, si je ne me trompe, une lettre à Elisabeth Prokofievna ?
»Ganz richtig.« »Dann kennt man Sie hier und wird sich Ihrer sicherlich erinnern.
→– Parfaitement. – En ce cas on vous connaît ici et on se souvient certainement de vous.
Sie wollen zu Seiner Exzellenz? Ich werde Sie sofort melden ...
→Vous désirez voir Son Excellence ? Je vais tout de suite vous annoncer.
Er wird gleich frei sein. Nur sollten Sie ... Sie sollten bis dahin ins Empfangszimmer gehen ...
→Il sera libre dans un moment. Mais vous devriez... Veuillez passer au salon de réception...
Warum ist der Herr hier?« wandte er sich in strengem Ton an den Kammerdiener. »Ich sagte schon, der Herr wollte selbst nicht ...«
→ Pourquoi monsieur est-il resté ici ? demanda-t-il d’un ton sévère au domestique. – Je vous le dis : ce monsieur n’a pas voulu entrer.
In diesem Augenblick öffnete sich die Tür des Arbeitszimmers, und ein Offizier mit einem Portefeuille unter dem Arm kam laut redend und sich verabschiedend heraus.
→À ce moment la porte du cabinet s’ouvrit brusquement pour laisser passage à un militaire qui tenait une serviette sous le bras et prenait congé à haute voix.
»Du bist hier, Ganja?« rief eine Stimme aus dem Arbeitszimmer. »So komm doch herein!« Gawrila Ardalionowitsch nickte dem Fürsten zu und begab sich eilig in das Arbeitszimmer.
→– Es-tu là, Gania? cria une voix du fond du cabinet. – Viens donc ici. Gabriel Ardalionovitch fit un signe de tête au prince et s’empressa d’entrer dans le cabinet.
Ungefähr zwei Minuten darauf öffnete sich die Tür von neuem, und Gawrila Ardalionowitschs wohlklingende, höfliche Stimme rief: »Bitte treten Sie näher, Fürst.«
→Une ou deux minutes s’écoulèrent, puis la porte se rouvrit et l’on entendit la voix sonore mais avenante de Gabriel Ardalionovitch :
- III -
Der General Iwan Fjodorowitsch Jepantschin stand mitten in seinem Arbeitszimmer und betrachtete mit größter Neugier den eintretenden Fürsten; er ging ihm sogar zwei Schritte entgegen.
→Le général Ivan Fiodorovitch Epantchine attendait debout au milieu de son cabinet et regardait venir le prince avec une vive curiosité ; il fit même deux pas à sa rencontre.
Der Fürst trat zu ihm heran und stellte sich vor.
→Le prince s’approcha et se présenta.
»Sehr wohl«, antwortete der General, »womit kann ich dienen?«
→– Bien, répondit le général ; en quoi puis-je vous être utile ?
»Ein dringliches Geschäft habe ich nicht; meine Absicht war einfach, Ihre Bekanntschaft zu machen.
→– Je n’ai aucune affaire urgente qui m’amène ici ; mon but est seulement de faire votre connaissance.
Ich möchte nicht stören, da ich weder Ihren Empfangstag noch Ihre Dispositionen kenne ... Aber ich komme eben von der Bahn ... ich bin aus der Schweiz hergereist.«
→Je ne voudrais cependant pas vous déranger, car je ne suis au courant ni de vos jours de réception, ni des ordres que vous pouvez avoir donnés pour vos audiences... Je descends du wagon... j’arrive de Suisse...
Der General war nahe daran zu lächeln, aber er überlegte und hielt inne;
→Le général eut un sourire fugitif qu’il réprima aussitôt avec l’air de se raviser.
dann überlegte er noch ein wenig, kniff die Augen zusammen, musterte seinen Gast noch einmal vom Kopf bis zu den Füßen, bot ihm dann schnell einen Stuhl an, setzte sich selbst schräg gegenüber und wandte sich in ungeduldiger Erwartung zum Fürsten hin.
→Puis, ayant encore réfléchi un instant, il fixa de nouveau son hôte des pieds à la tête et, d’un geste rapide, lui montra une chaise. Lui-même s’assit un peu de côté et se tourna vers le prince dans une attitude d’impatience.
Ganja stand in einer Ecke des Arbeitszimmers am Schreibtisch und blätterte in Papieren.
→Debout dans le coin de la pièce, Gania triait des papiers sur un bureau.
»Für neue Bekanntschaften habe ich im allgemeinen nur wenig Zeit«, sagte der General, »aber da Sie gewiß dabei Ihre Absicht haben, so ...«
→– Le temps me manque un peu pour faire de nouvelles connaissances, observa le général ; mais comme vous avez certainement un but, je...
»Ich habe es mir vorher gedacht«, unterbrach ihn der Fürst, »daß Sie in meinem Besuch jedenfalls irgendeine besondere Absicht sehen würden.
→– Je prévoyais justement que vous attribueriez à ma visite un but particulier.
Aber bei Gott, außer dem Vergnügen, mit Ihnen bekannt zu werden, habe ich keinerlei besondere Absicht.«
→Mon Dieu ! je vous assure que je n’en ai pas d’autre que le plaisir de faire votre connaissance.
»Das Vergnügen ist sicherlich auch für mich ein sehr großes, aber man kann sich nicht immer dem Vergnügen widmen; es kommen manchmal auch Geschäfte vor, wie Sie wissen werden ...
→"Potěšení je ovšem i pro mne převeliké, ale nejsme na světě jen pro zábavu, jak víte, občas se musíme věnovat i povinnostem...
Außerdem vermag ich bis jetzt absolut keine gemeinsame Beziehung zwischen uns zu erkennen ... sozusagen einen triftigen Grund...«
→Par ailleurs je cherche en vain ce qu’il peut y avoir entre nous de commun... autrement dit la cause de...
»Ein triftiger Grund ist unstreitig nicht vorhanden und gemeinsame Beziehungen gewiß nur wenige.
→– Il n’y a pas de cause, assurément, et nous n’avons presque rien de commun.
Denn daß ich Fürst Myschkin bin und Ihre Gemahlin aus unserem Geschlecht stammt, ist selbstverständlich kein triftiger Grund.
→Car si je suis un prince Muichkine et si votre épouse est de la même famille, cela ne constitue certes pas une cause de rapprochement.
Das sehe ich sehr wohl ein. Aber doch liegt darin der ganze Anlaß meines Besuches. Ich bin ungefähr vier Jahre nicht in Rußland gewesen, mehr als vier Jahre, und als ich wegfuhr, war ich beinah nicht bei Sinnen!
→Docela to chápu. Přivádí mě k vám jediná pohnutka. Nebyl jsem přes čtyři roky v Rusku, a jak jsem odjížděl! Div ne pomatený.
Damals kannte ich nichts in der Welt, und jetzt noch weniger.
→À cette époque je ne savais rien de rien. Et aujourd’hui j’en sais encore moins.
Ich bedarf des Verkehrs mit guten Menschen; und dann habe ich da auch noch eine geschäftliche Angelegenheit, und ich weiß nicht, wohin ich mich hinsichtlich derselben um Rat wenden soll.
→J’ai besoin de la société des gens de coeur. Tenez, j’ai précisément une affaire à régler et je ne sais comment m’y prendre.
Schon in Berlin dachte ich: ›Das sind beinah Verwandte von mir; mit denen werde ich den Anfang machen, vielleicht passen wir zueinander, sie zu mir und ich zu ihnen, – wenn sie gute Menschen sind.‹
→À Berlin déjà je me disais : « Ce sont presque des parents ; commençons par eux ; peut-être pourrons-nous nous être utiles les uns aux autres, s’ils ont le coeur bien placé.
Und daß Sie gute Menschen sind, hatte ich gehört.«
→Or, j’ai justement entendu dire que c’était le cas.
»Ich bin Ihnen sehr verbunden«, versetzte der General verwundert. »Gestatten Sie mir die Frage: wo sind Sie abgestiegen?«
→– Je vous suis fort obligé de cette opinion, dit le général surpris. Permettez-moi de vous demander où vous êtes descendu ?
»Ich bin noch nirgends abgestiegen.«
→– Je ne me suis encore fixé nulle part.
»Also sind Sie geradeswegs von der Bahn zu mir gekommen? Und ... das Gepäck?«
→– J’en conclus qu’en sortant de wagon vous êtes venu tout droit chez moi... et avec votre bagage.
»Als ganzes Gepäck habe ich ein kleines Bündelchen mit Wäsche bei mir, weiter nichts;
→– Mon bagage consiste simplement dans un petit paquet où il y a du linge et rien de plus.
das trage ich gewöhnlich in der Hand. Ich werde am Abend noch Zeit haben, mir ein Zimmer zu nehmen.«
→Je le porte ordinairement à la main. D’ici ce soir je trouverai bien une chambre à louer.
»Also beabsichtigen Sie auch jetzt noch, in einen Gasthof zu gehen?«
→– Ainsi vous avez toujours l’intention de descendre à l’hôtel ?
»Ja, gewiß.« »Nach Ihren Worten hatte ich beinah geglaubt, daß Sie einfach bei mir Quartier nehmen wollten.«
→– Certainement. – À en juger d’après vos paroles, je commençais à croire que vous veniez tout droit vous installer chez moi.
»Das wäre doch nur möglich, wenn Sie mich einlüden. Ich gestehe indessen, daß ich auch im Fall einer Einladung nicht hierbleiben würde, nicht aus irgendeinem besonderen Grunde, sondern nur, weil das so in meinem Charakter liegt.«
→– Il aurait pu en être ainsi, mais seulement dans le cas où vous m’auriez invité. Et même j’avoue que je n’aurais pas accepté cette invitation ; non qu’il y ait à ce refus une raison quelconque... C’est affaire de caractère.
»Nun, da trifft es sich ja gut, daß ich Sie nicht eingeladen habe und nicht einladen werde.
→– S’il en est ainsi j’ai bien fait de ne pas vous inviter. Et je n’ai d’ailleurs pas l’intention de le faire.
Gestatten Sie mir noch eine Bemerkung, Fürst, um gleich mit einem Male alles klarzulegen:
→Permettez-moi, prince, de mettre les choses au clair.
da wir uns soeben darüber ausgesprochen haben, daß von einer Verwandtschaft zwischen uns nicht die Rede sein kann, obwohl eine solche für mich selbstverständlich sehr schmeichelhaft sein würde, so folgt daraus ...«
→Nous sommes tombés d’accord qu’il ne saurait être question d’un lien quelconque de parenté entre nous, encore que cette parenté m’eût fait honneur. En conséquence...
»So folgt daraus, daß ich aufstehen und weggehen soll?« sagte der Fürst sich erhebend und lachte dabei trotz der schwierigen Lage, in der er sich offenbar befand, ganz heiter.
→– En conséquence il ne me reste plus qu’à me lever et à m’en aller, conclut le prince qui se leva en riant de tout coeur, malgré la gêne de la situation.
»Und bei Gott, General, obwohl ich absolut keine praktische Kenntnis davon habe, was hier Brauch ist und wie hier überhaupt die Menschen leben, so hatte ich mir doch gedacht, daß zwischen uns die Sache genau den Verlauf nehmen werde, den sie jetzt wirklich genommen hat.
→ – Je vous assure, mon général, que j’avais bien prévu que nous en viendrions là, malgré mon manque d’expérience des rapports sociaux et mon ignorance des usages d’ici.
Nun, vielleicht ist es so auch ganz in der Ordnung ... Ich habe ja auch damals auf meinen Brief keine Antwort bekommen ... Nun also, leben Sie wohl, und entschuldigen Sie, daß ich gestört habe!«
→Tout est peut-être pour le mieux. D’ailleurs ma lettre d’alors était restée également sans réponse. Allons, adieu ! et excusez-moi de vous avoir dérangé.
Die Miene des Fürsten war in diesem Augenblick so freundlich und sein Lächeln so frei von jeder Beimischung irgendeines verborgenen, feindseligen Gefühls, daß der General plötzlich stutzte und seinen Gast in anderer Weise ansah;
→Le regard du prince avait à ce moment une expression si affable et son sourire était si dépourvu d’amertume, même voilée, que le général s’arrêta court et regarda le visiteur avec une expression toute différente.
die ganze Veränderung seiner Ansicht vollzog sich in einem Moment.
→Le revirement s’opéra en un clin d’oeil.
»Wissen Sie, Fürst«, sagte er in ganz anderem Ton,
→– Voulez-vous que je vous dise, prince ? dit-il d’une voix complètement changée.
»ich kenne Sie ja noch gar nicht, und auch Lisaweta Prokofjewna wird vielleicht den Wunsch haben, ihren Namensvetter zu sehen ...
→Il est de fait que je ne vous connais pas, mais je pense qu’Elisabeth Prokofievna sera peut-être désireuse de voir son parent...
Wait a little, if you don’t mind, and if you have time to spare?”
→Attendez un instant, si vous le voulez bien et si vous en avez le temps.
»Oh, meine Zeit erlaubt es schon; meine Zeit steht ganz zu meiner Verfügung.« (Der Fürst legte sogleich seinen weichen, rundkrempigen Hut auf den Tisch.)
→– Oh ! pour ce qui est du temps, j’en ai de reste (et en prononçant ces mots il posa sur la table son chapeau de feutre mou).
»Ich muß bekennen, ich hatte auch darauf gerechnet, daß Lisaweta Prokofjewna sich vielleicht an das, was ich ihr geschrieben habe, erinnern werde.
→J’avoue que je comptais bien qu’Elisabeth Prokofievna pourrait se rappeler avoir reçu une lettre de moi.
Vorhin, als ich dort bei Ihnen wartete, argwöhnte Ihr Diener, daß ich gekommen sei, um Sie um eine Unterstützung zu bitten;
→Tout à l’heure, tandis que j’attendais, votre domestique me soupçonnait d’être venu demander un secours.
ich merkte das, und Sie werden wohl in dieser Hinsicht strenge Instruktionen erteilt haben; aber ich bin wirklich nicht deswegen hergekommen, sondern wirklich nur, um mit Menschen zusammenzukommen.
→Je l’ai remarqué, et il est probable que vous lui avez donné à cet égard des ordres rigoureux. Je vous assure que tel n’est pas l’objet de ma visite. Je ne voulais que faire connaissance.
Ich fürchte nur, Ihnen lästig geworden zu sein, und das beunruhigt mich.«
→Seulement je crains un peu de vous avoir dérangé, et c’est cela qui m’inquiète.
»Hören Sie, Fürst«, sagte der General mit einem heiteren Lächeln, »wenn Sie wirklich ein solcher Mensch sind, wie es den Anschein hat, so wird die Bekanntschaft mit Ihnen vielleicht ganz angenehm sein;
→– Eh bien ! voilà, prince, dit le général avec un sourire de bonne humeur : si vous êtes réellement tel que vous me paraissez, il sera, je suppose, agréable de faire votre connaissance.
but, you see, I am a very busy man, and have to be perpetually sitting here and signing papers, or off to see his excellency,
→Mais je vous préviens que je suis un homme occupé : à l’instant même je vais me remettre à parcourir et à signer diverses pièces, après quoi je passerai chez mon chef
und dann in den Dienst; so kommt es, daß, wenn mir auch der Verkehr mit guten Menschen Freude macht ... das heißt ... aber ... Übrigens bin ich von Ihrer vortrefflichen Erziehung so fest überzeugt, daß ...
→et de là à mon service. Il s’ensuit que, tout en étant enchanté de recevoir des visiteurs, des visiteurs recommandables, s’entend, je... Du reste je suis convaincu que vous êtes un homme parfaitement élevé...
Aber wie alt sind Sie eigentlich, Fürst?« »Sechsundzwanzig.«
→Mais quel âge avez-vous, prince ? – Vingt-six ans.
»Oh! Ich hatte Sie weit jünger geschätzt.«
→– Allons donc ! Je vous croyais beaucoup plus jeune.
»Ja, man sagt mir, daß ich ein jugendliches Gesicht habe.
→– Oui : on dit que j’ai le visage très jeune.
Aber Sie nicht zu stören, das werde ich schon lernen und bald begreifen, weil es mir selbst sehr zuwider ist, jemanden zu stören ... Und schließlich sind wir, wie mir scheint, dem Äußern nach in vielerlei Hinsicht so verschiedene Menschen,
→Pour ce qui est de ne pas vous déranger, j’en prendrai vite l’habitude, ayant moi-même horreur de déranger les gens... Enfin il me semble que nous sommes si dissemblables...
daß wir wohl nicht viele Berührungspunkte haben können. Aber wissen Sie, an diese letzte Bemerkung glaube ich selbst nicht recht; denn sehr oft scheint es nur so, daß keine berührungspunkte vorhanden seien, und sie sind doch in Menge da ...
→sous tant de rapports, que nous ne devons pas avoir beaucoup de points communs. Toutefois cette réflexion n’est pas très convaincante ; bien souvent des points communs existent entre des êtres qui semblent n’en avoir aucun.
Das kommt von der menschlichen Trägheit, indem die Menschen einander nur nach dem äußeren Schein klassifizieren und dabei keine Ähnlichkeiten finden können ... Aber ich langweile Sie wohl schon?
→C’est par paresse humaine que les gens se jugent au premier abord et n’arrivent pas à se connaître... Au reste, je commence peut-être à devenir ennuyeux ?
Es kommt mir vor, als ob Sie ...« »Nur zwei Worte: besitzen Sie wenigstens etwas Vermögen? Oder beabsichtigen Sie vielleicht, irgendeine Beschäftigung anzunehmen? Verzeihen Sie, daß ich so ...«
→On dirait que vous... – Deux mots : avez-vous un peu de fortune ou comptez-vous chercher une occupation ? Excusez ma question.
»Aber ich bitte Sie, ich finde Ihre Frage sehr natürlich und begreiflich. Ich besitze zur Zeit gar kein Vermögen und habe vorläufig auch keine Beschäftigung, möchte aber eine solche haben.
→– Au contraire, j’apprécie cette question et je la comprends. Je n’ai présentement aucun moyen et pas davantage d’occupation.
Ich habe jetzt von fremdem Geld gelebt; mein Professor Schneider, bei dem ich in der Schweiz eine Kur machte und mich wissenschaftlich weiterbildete, hat mir das Reisegeld gegeben, und zwar nur gerade ausreichend, so daß ich jetzt nur einige Kopeken übrig habe.
→ Il m’en faudrait cependant bien une. L’argent que j’avais m’a été prêté par Schneider, mon professeur, qui m’a soigné en Suisse et a pourvu à mon instruction. Il m’a donné tout juste la somme nécessaire pour mon retour, en sorte que je n’ai plus en poche que quelques kopeks.
Allerdings habe ich da eine geschäftliche Angelegenheit, in der ich einen guten Rat gebrauchen könnte, aber ...«
→J’ai bien une affaire en vue, à propos de laquelle j’aurais besoin d’un conseil, mais...
»Sagen Sie, wovon beabsichtigen Sie denn zunächst zu leben und welches sind Ihre Pläne für die Zukunft?« unterbrach ihn der General.
→– Dites-moi de quoi vous comptez vivre en attendant et quelles sont vos intentions ? interrompit le général.
»Ich wollte irgendwie arbeiten.«
→– Je voudrais trouver n’importe quel travail...
»Och, Sie sind offenbar ein Philosoph; indessen ... besitzen Sie nach Ihrem eigenen Urteil irgendwelche Talente oder wenigstens einige Fähigkeiten, das heißt solche, durch die man sich sein tägliches Brot verdienen kann? Verzeihen Sie wieder ...«
→– Oh ! je vois que vous êtes philosophe. Mais, voyons, avez-vous quelque talent ou quelques aptitudes spéciales, de celles, bien entendu, qui assurent le pain quotidien ? Encore une fois, excusez-moi...
»Oh, es bedarf keiner Entschuldigung! Nein, ich besitze meiner Meinung nach weder Talente noch besondere Fähigkeiten; im Gegenteil, ich habe sogar, weil ich ein kranker Mensch bin, keinen regulären Unterrichtsgang durchgemacht.
→– Oh ! ne vous excusez pas. Non, je ne crois avoir ni talent ni aptitudes particulières. Loin de là, je suis un homme malade et je n’ai pas fait d’études suivies.
Was das tägliche Brot anlangt, so möchte ich meinen ...
→Quant au pain quotidien, il me semble...
Der General unterbrach ihn wieder und begann ihn von neuem zu fragen.
→Le général l’interrompit de nouveau et se remit à le questionner.
Der Fürst erzählte noch einmal alles, was er schon vorher erzählt hatte.
→Le prince raconta encore une fois toute son histoire.
Es stellte sich heraus, daß der General von dem verstorbenen Pawlischtschew gehört und ihn sogar persönlich gekannt hatte.
→Il se trouva que le général avait entendu parler du feu Pavlistchev et qu’il l’avait même connu personnellement.
Warum Pawlischtschew sich für die Erziehung des Fürsten interessiert hatte, das wußte dieser selbst nicht zu erklären, vielleicht einfach aus alter Freundschaft mit seinem verstorbenen Vater.
→Le prince fut incapable d’expliquer pourquoi Pavlistchev s’était intéressé à son éducation. Il attribua cet intérêt à une ancienne amitié avec son défunt père.
Der Fürst war noch ein kleines Kind gewesen, als der Tod seiner Eltern ihn zur Waise machte, war auf dem Lande aufgewachsen und hatte dort seine ganze Jugend verlebt, namentlich auch, weil sein Gesundheitszustand Landluft verlangte.
→Après la mort de ses parents le prince, encore en bas âge, avait été envoyé à la campagne où il avait passé toute son enfance, son état de santé exigeant le grand air.
Pawlischtschew hatte ihn ein paar alten Gutsbesitzerinnen, die mit ihm verwandt waren, anvertraut; es wurde für ihn zuerst eine Gouvernante, dann ein Hauslehrer angenommen;
→Pavlistchev l’avait confié à de vieilles parentes qui vivaient dans leur propriété. On lui avait d’abord donné une gouvernante, puis un précepteur.
er erklärte übrigens, daß er sich zwar an alles erinnere, aber nur über weniges in befriedigender Weise zu berichten vermöge, da er sich über vieles seinerzeit nicht habe Rechenschaft geben können.
→Il ajouta qu’il ne pouvait expliquer d’une manière satisfaisante tout ce qui s’était passé alors, car le sens de bien des choses lui échappait.
Die häufigen Krankheitsanfälle hätten ihn fast zum Idioten gemacht (der Fürst gebrauchte diesen Ausdruck: zum Idioten).
→Les fréquents accès de son mal l’avaient rendu presque idiot (le prince dit en propre terme : idiot).
Er erzählte endlich, daß Pawlischtschew eines Tages in Berlin den Schweizer Professor Schneider kennengelernt habe, der sich speziell mit diesen Krankheiten beschäftige,
→Il exposa enfin que Pavlistchev avait un jour rencontré à Berlin le professeur suisse Schneider, spécialiste de ce genre de maladies,
in der Schweiz, im Kanton Wallis, eine Heilanstalt besitze und dort nach seiner eigenen Methode Idiotie und andere Geisteskrankheiten mit kaltem Wasser und gymnastischen Übungen kuriere und dabei seine Patienten auch unterrichte und überhaupt für ihre geistige Entwicklung sorge;
→qui avait dans le canton du Valais un établissement où il traitait les idiots et les aliénés au moyen de l’hydrothérapie et de la gymnastique ; il s’occupait également de l’instruction et de la formation morale de ses malades.
zu diesem Professor Schneider habe Pawlischtschew ihn vor etwa vier Jahren nach der Schweiz geschickt, sei aber selbst vor zwei Jahren plötzlich gestorben, ohne weitere Anordnungen getroffen zu haben;
→Pavlistchev l’avait donc envoyé en Suisse et confié à ce professeur, il y a cinq ans. Mais il était mort subitement sans laisser de dispositions testamentaires, il y a deux ans,
Schneider habe ihm noch zwei Jahre Unterhalt gewährt und ihn behandelt;
→il y a deux ans, et Schneider avait continué à soigner le prince depuis ce temps.
er habe ihn zwar nicht völlig geheilt, aber doch eine erhebliche Besserung seines Zustandes herbeigeführt; schließlich habe er ihn auf eigenen Wunsch und infolge eines besonderen Umstandes jetzt nach Rußland geschickt.
→Il n’avait pas réussi à le guérir complètement, bien que sa santé se fût grandement améliorée. Enfin il l’avait envoyé en Russie, sur son propre désir, à l’occasion d’une circonstance qui réclamait son retour.
Der General war sehr erstaunt. »Und Sie kennen bei uns in Rußland niemand, absolut niemand?« fragte er.
→Le général fut très étonné de ce récit. – Et vous n’avez réellement pas de proches en Russie ? demanda-t-il.
»Zur Zeit kenne ich niemand ... aber ich hoffe ... außerdem habe ich einen Brief erhalten ...«
→– Personne actuellement. Mais j’espère... D’ailleurs j’ai reçu une lettre...
»Aber Sie haben doch wenigstens«, unterbrach ihn der General, ohne auf das, was der Fürst von dem Brief sagte, recht hinzuhören, »irgend etwas gelernt, und Ihre Krankheit hindert Sie nicht, eine nicht gerade mühevolle Stelle irgendwo im Staatsdienst anzunehmen?«
→– Enfin, interrompit le général sans avoir entendu l’allusion à la lettre, vous avez bien appris quelque chose et votre maladie ne vous empêchera pas, je présume, d’assumer un travail facile dans une administration quelconque ?
»Oh, daran wird sie mich gewiß nicht hindern. Und was eine Stelle betrifft, so ist es sogar mein lebhafter Wunsch, eine solche zu erhalten, weil ich selbst gern sehen möchte, wozu ich tauglich bin.
→"Jistě mi nebrání. Dokonce bych šel do místa velmi rád, protože bych se chtěl přesvědčit, k čemu se hodím.
An meiner geistigen Bildung habe ich die ganzen vier Jahre lang ständig gearbeitet, freilich nicht in regelrechter Form, sondern nach des Professors eigenem System, und es ergab sich; daß ich dabei sehr viele russische Bücher las.«
→Přece jsem studoval celé čtyři roky, i když ne naprosto souvisle, ale podle Schneiderova zvláštního systému, a přitom jsem přečetl mnoho ruských knih."
– Des livres russes ? Alors vous connaissez l’orthographe et vous pouvez rédiger sans fautes ? – Oh parfaitement ! – Fort bien ! Et votre écriture ?
→»Russische Bücher? Also können Sie russisch lesen und ohne orthographische Fehler schreiben?« »Oh, das kann ich sehr wohl.« »Vortrefflich! Und die Handschrift?«
»Meine Handschrift ist vorzüglich.
→– Mon écriture est excellente.
Hierin besitze ich vielleicht sogar Talent; ich bin geradezu ein Kalligraph.
→On peut même dire que, sous ce rapport, j’ai un certain talent. J’écris comme un vrai calligraphe.
Gestatten Sie, daß ich Ihnen sofort etwas zur Probe schreibe!« sagte der Fürst eifrig.
→Donnez-moi, si vous voulez, quelque chose à écrire et je vous en montrerai un spécimen, dit le prince avec chaleur.
»Haben Sie die Freundlichkeit! Es ist das sogar erforderlich ... Und diese Ihre Bereitwilligkeit gefällt mir sehr, Fürst; Sie sind wirklich sehr liebenswürdig.«
→– Faites-moi ce plaisir. C’est même très nécessaire. Votre bonne volonté m’enchante, prince. Vraiment vous êtes très gentil.
»Sie haben so prächtige Schreibutensilien, was für eine Menge Bleistifte und Federn, und wie kräftiges, prachtvolles Papier! ...
→– Vous avez un bien beau matériel de bureau : toute une collection de crayons et de plumes, un papier épais et d’une qualité superbe...
Und was Sie für ein wundervolles Arbeitszimmer haben!
→Voilà un magnifique cabinet de travail !
Diese Landschaft hier kenne ich, es ist eine Ansicht aus der Schweiz.
→Ce paysage que vous avez là je le connais : c’est une vue de Suisse.